Abstrafungen meiden, hohes Ranking sichern

Suchmaschinenoptimierung ist eine mittlerweile gängige Methode, um den Erfolg des eigenen Unternehmens zu steigern. Je weiter vorn die eigene Webseite im Ranking liegt, umso mehr Besucher werden sich einfinden. Jedoch gibt es viele unterschiedliche Methoden, sein eigenes Ranking zu verbessern – nicht alle davon werden von den großen Suchmaschinen gerne gesehen. Als Sanktionen könnten Abstrafungen drohen. Aus diesem Grund sollten Unternehmer genau abwägen, welche Methoden sie zur Suchmaschinenoptimierung einsetzen wollen.

Im Prinzip ist jeder Webmaster auf das Wohlwollen von Google angewiesen. Nur eine sauber indizierte Seite erscheint auch in den Suchergebnislisten. Wie weit vorne man dort dann landet, hängt von vielen Faktoren – den sog. Rankingfaktoren – ab. Mit Hilfe von Suchmaschinenoptimierung kann man nun versuchen, bestimmte für die Platzierung einer Webseite wichtige Faktoren so zu trimmen, dass Google der Webseite mehr Gewicht und damit eine höhere Platzierung verleiht.

Wie in vielen anderen Bereichen, führen auch bei der Suchmaschinenoptimierung viele Wege zum Ziel. Ganz grundlegend unterscheidet man zwischen sog. White-Hat-Methoden – darunter versteht man Maßnahmen, die von Google akzeptiert – ja sogar empfohlen werden. Primär geht es hier um die Verbesserung der Crawlability – also der Indizierbarkeit einer Seite. Mit White-Hat-SEO ist man langfristig auf der sicheren Seite. Fairerweise sollte aber erwähnt werden, dass man – je nach Themenumfeld – einiges an Geduld und Fleiß mitbringen muss um mit derart „legalen“ Methoden zum Erfolg zu kommen.

Einen ganz anderen Ansatz verspricht dagegen das sog. Black-Hat-SEO. Hierbei handelt es sich um manipulative Methoden, mit denen versucht wird, die Google-Algorithmen zu täuschen und so bessere Platzierungen zu erzwingen. Auf derartigen Möglichkeiten möchte ich im Detail nicht näher eingehen. Nur soviel dazu: Black-Hat kann sehr gute Ergebnisse erzielen – auch kurzfristig. Da es sich hier aber um eine besondere Form des Betruges handelt, wird Google – sobald die Methoden entdeckt werden – nicht zimperlich vorgehen. Hierzu verfügt Big-G über unterschiedlichste Saktionsmaßnahmen, die zum Teil gravierende Folgen haben können. Insofern lohnt es sich vor Beginn der Optimierung genau zu überlegen, wie viel Risiko man bereit ist einzugehen.

Dass es sich bei den Sanktionen – auch Google-Penalties genannt – nicht nur um Worthülsen handelt, musste ein bekannter Münchner Autobauer vor einiger Zeit am eigenen Leib spüren. Hier wurde versucht, sich durch „nicht ganz saubere Methode“ einen Platzierungsvorsprung zu verschaffen. Natürlich wurde der Manipulationsversuch entdeckt und die Strafe war nicht von Pappe. Google sperrte kurzerhand sämtliche Seite für mehrere Tage aus dem Index. Die Folge kann man sich an einer Hand abzählen. Natürlich wollte man dadurch auch ein Exempel statuieren. Ein riesiges Medienecho sorgte für den von Google gewünschten Effekt….

Soviel zur Einführung. Lassen Sie uns in der Folge das Thema „Google Abstrafungen“ etwas näher beleuchten.

Die Hauptursache für Abstrafungen (Penalties)

Ein Großteil der Penalties resultiert aus einem falschen Linkaufbau. Gerade Anfänger begehen häufig den Fehler möglichst schnell möglichst viele Links zu generieren. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass man damit kurzfristig Erfolge verbuchen kann, sich nach kurzer Zeit das Blatt aber wendet und die Platzierungen abstürzen. Wenn man das Thema mit gesundem Menschenverstand betrachtet, leuchtet dies aber auch durchaus ein. Hinter Google stehen Algorithmen, die versuchen, das menschliche Verhalten möglichst genau nachzubilden. Wie würde ein Mensch also über eine Webseite denken, die urplötzlich und ohne erkennbaren Grund einen extremen Zuwachs an Links erfährt. Möglicherweise wird man hier auch etwas skeptisch und stellt sich die Frage, woher diese Zunahme kommt. Auch Google geht hier ähnlich vor, nur dass sie über viel mehr Möglichkeiten verfügen, um den Linkaufbau und die Linkstruktur auszuwerten:
– Eine Vielzahl an themenfremden Links von irgendwelchen Linklisten oder Verzeichnissen

– Gekaufte Links, die durch „Sponsored Links“ markiert sind und bei denen ein Reisebüro- neben einem Webdesign-Link steht

– Untereinander verlinkte Webseiten, die auf der selben Class C IP-Adresse liegen

– etc.

Warum wird eine Seite abgestraft?

Das Ganze ist sehr einfach zu erklären: Wenn Google das was Sie auf oder mit Ihrer Seite machen nicht gefällt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, in den „Genuss“ einer Abstrafung zu kommen. Man kann jetzt natürlich darüber diskutieren, ob Google damit nicht Herrscher über das gesamte Web ist. Fakt ist, dass Google immensen Einfluss ausüben kann und dies bei Bedarf auch macht, wie es Matt Cutts – der Oberspamwächter von Google – etwas verniedlicht ausdruckt:

„Webmasters are welcome to make their site however they like, but Google in turn reserves the right to protect the quality and relevance of our index.“ Bang!

Dies bedeutet nichts anderes, als das man das Google-Spiel gerne mitspielen und davon auch profitieren darf – allerdings nach deren Regeln.

Die häufigsten Gründe für Google-Sanktionen

Die Do´s und Dont´s im Zusammenhang mit Suchmaschinenoptimierung findet man in den Webmaster-Guidelines. Obwohl diese von Zeit zu Zeit immer wieder angepasst werden, bilden sie eine sehr gute Ausgangsbasis um Gründe für Google-Penalties zu finden:

Falsches Linkbuilding:
Eines der wichtigsten Themenfelder im Rahmen von SEO ist der Aufbau von Links. Sofern man hier auf Seiten verlinkt, die ausgeschlossen oder abgestraft wurden, begibt man sich als Webmaster schnell in sog. „Bad Neighbourhood“ was zu negativen Auswirku ngen auf die eigenen Seite führen kann. Gleiches gilt für die Vielzahl an Linknetzwerken und Partnerprogrammen, über die man Links tauschen kann. Beobachten Sie Ihre Linkstruktur genau und achten Sie in besonderem Maße darauf auf wen Sie verlinken und wer auf Sie verlinkt.

Automatische Anfragen:
Dass Google automatische Anfragen (z.B. durch Positionschecksoftware) hasst, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Ein häufiger Einsatz derartiger Tools kann dazu führen, dass Google Ihre IP-Adresse sperrt, was sich mitunter auch auf Ihre Webseiten auswirken kann. Vermeiden Sie es daher, derartige Tools permanent einzusetzen.

Anfängerfehler:
Gerade Anfänger tendieren dazu – möglichst ungeduldig – durch aggressives Linkbuilding sowie übermäßigen Keyword-Einsatz (Keyword-Stuffing) gute Platzierung kurzfristig zu erzwingen. Hier ist es vernünftiger sich in Geduld zu üben, das Linkbuilding langsam und kontinuierlich zu betreiben um das Ganze möglichst natürlich wirken zu lassen. Übertreiben Sie die Optimierungen nicht, d.h. variieren Sie Ihre Keywords und verwenden Sie nicht immer die „optimalen“ Linktexte, denn dadurch wirkt eine Seite sehr schnell überoptimiert. Etwas weniger als die „perfekte und vollständige Optimierung“ ist häufig die bessere Variante.

Mininets:
Sofern Sie über mehr als eine Webseite verfügen, die alle auf den gleichen Class-C IP-Adressen liegen, sollten Sie mit der gegenseitigen Verlinkung derartiger Seiten vorsichtig sein. Google erkennt mittlerweile recht gut derartige Mininetze, die gegen die Google-Richtlinien verstoßen.

Keyword-Stuffing:
Darunter versteht man den übermäßigen Einsatz von Keywords. Google hasst dies und bestraft Seiten, die diese „Technik“ anwenden immer wieder. Gerade im Aufspüren von „versteckten“ Keywords (damit meine ich nicht nur die Spamversuche anno 1999 mit weißer Schrift auf weißem Grund) ist Google mittlerweile recht gut, so dass man möglichst die Finger davon lassen sollte. Denken Sie immer zuerst an die User. Wenn Sie vernünftige Seitentitel, Überschriften und etwas passenden Text einsetzen benötigen Sie keine erzwungenen Keywords.

Automatische Redirects:
Vermeiden Sie nach Möglichkeit Meta und JavaScript Redirects, da diese Art von Weiterleitungen Google häufig mit Doorway-Pages in Verbindung bringt. Wenn Sie – aus welchem Grund auch immer – eine Seiter weiterleiten, machen Sie es richtig mit einem 301 permanent redirect, der über die .htaccess Datei gesteuert wird.

Abstrafung (Penalty) vs. Ausschluss (Ban)

Google unterscheidet zwischen zwei grundlegenden Strafen, die jedoch deutliche Unterschiede aufweisen:

Abstrafung:
Hierbei handelt es sich um die schwächere Form der Strafe bei der Google die ursprüngliche Platzierung der Seite negativ beeinflusst, wobei es verschiedene Stufen der Beeinflussung gibt. D.h. sofern ein Penalty angewendet wird, bedeutet dies für eine Seite die vorher auf Platz 1 war, dass sie dadurch auf einen hinteren Platz verschoben wird. Die Seite ist demnach weiter im Index vertreten, allerdings schlechter gerankt. Abstrafungen können häufig auch durch Unwissenheit hervorgerufen werden, indem z.B. ein „nicht sauberer“ Link auf die Seite gesetzt wird.

Ausschluss:
Beim Ausschluss handelt es sich um die Höchststrafe. Wie der Name bereits vermuten lässt, wird hier die gesamte Webseite aus dem Index gestrichen und erscheint für keinerlei Suchanfragen mehr. Diese Art der Sanktion wird für Spam in größerem Stil angewendet.

Meist ist es so, dass man als Webseitenbetreiber nicht über eine derartige Sanktion informiert wird, wodurch die Gründe häufig erstmal unklar sind. Gerade wenn eine Seite plötzlich deutlich an Traffic verliert, sollte man seine Platzierungen und die Zahl der indizierten Seiten etwas genauer überprüfen.

Welche unterschiedlichen Google-Penalties gibt es?

-6 Ranking Penalty
Hierbei handelt es sich um die neueste Form der Google-Strafen. Erstmal wurde im Januar 2008 darüber berichtet. Ältere, etablierte Seiten die bislang für bestimmten Suchbegriffe auf der Pole Position zu finden waren, standen plötzlich auf Position 6. Es wird davon ausgegangen, dass dieser Penalty bei Seiten angewendet wurde, die es mit der Optimierung „etwas zu gut“ gemeint hatten. Google hat dies dementiert und die Verschiebungen in den Suchergebnissen auf eine Panne während eines Updates zurückgeführt. Ob dies tatsächlich so war bleibt aber nach wie vor offen.

-30 Suppression Penalty
Dieser Penalty, bei dem die ursprüngliche Platzierung um 30 Positionen nach hinten verschoben wird, kommt häufig bei Seiten zum Einsatz, die verstärkt auf Adwords setzen aber nur über wenig Content verfügen. Auch Seiten, die Gästebuchspam, JavaScript Redirects oder Doorway Pages einsetzen sehen sich häufig damit konfrontiert. Aber auch Webpages, die über eine Vielzahl an identischen Linktexten verfügen können sich sehr schnell auf Position jenseits der dritten Seite wieder finden.

-50 Paid Links Penalty
Diese Art der Google-Abstrafung trifft in der Regel Seiten, die sich Ihre Positionen durch Links erkauft haben oder die auf der anderen Seite von Ihrer „starken Position“ durch Linkverkauf profitieren wollten. Gerade im vierten Quartal 2007 hat Google die Schrauben in diesem Bereich deutlich angezogen und hier einige Exempel statuiert. Auch durch die Teilnahme an Link-Netzwerken und ähnlichem kann man sehr schnell in den „Genuss“ eines derartigen Penalties kommen.

PageRank Penalty
Hierbei handelt es sich um eine „Sonderform“ der Google-Strafen, die im Rahmen der PageRank-Säuberungsaktion im vierten Quartal 2007 eingesetzt wurde. Bei PR-starken Seiten, die sich durch den Linkverkauf ein Zusatzeinkommen gesichert hatten, wurde der (sichtbare) PageRank nach unten korrigiert, wodurch die Attraktivität für Linkkäufer deutlich zurückging. Nachdem betroffene Seite Ihre Sponsored-Links mit nofollow maskiert oder ganz entfernt hatten, wurde der ursprüngliche PageRank größtenteils wieder aktiviert. Die Rankings der meisten, betroffenen Seiten wurden dadurch nicht beeinflusst.

-950 Penalty
Hierbei handelt es sich um die stärkste Penalty-Form, bei der eine Webpage auf die letzte Seite in den Suchergebnissen „verbannt“ wird. Über diesen Penalty gibt es relativ wenige Infos. Es scheint so zu sein, dass in diesem Fall nicht ein kompletter Webauftritt betroffen ist, sondern nur einzelnen Seiten herausgepickt werden. Über die Gründe wird spekuliert. Man kann aber davon ausgehen, dass es mit exzessivem Linkbuilding, übertriebenen Affiliate-Links und einer übermäßigen Onpage-Optimierung zusammenhängt.

Wie kann man prüfen, ob man abgestraft oder ausgeschlossen wurde?

Eine Abstrafung wird sich am schnellsten in den Seitenzugriffen abzeichnen. D.h. wenn die Anzahl der Seitenbesucher – ohne nachvollziehbaren Grund – plötzlich merklich nachlässt sollte man seine Platzierungen etwas genauer prüfen.

Hierzu sollte man als erstes die Indizierung der Seite prüfen, indem man in Google nach „site:domain.de“ sucht. Eine weitere Möglichkeit um festzustellen, ob eine oder mehrere Seiten nach wie vor im Google-Index vertreten sind, stellt die Abfrage „cache:domain.de“ dar. Taucht Ihre Seiten bei diesen Abfragen nicht mehr bei Google auf, wurden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Index entfernt. In diesem Fall hilft dann nur noch eines: Die Gründe für den Ausschluss beheben (z.B. Doorway-Pages entfernen) und danach einen Reinclusion Request bei Google starten.

Wenn Ihre Seite über die Kommandos site oder cache angezeigt werden, Ihre Platzierung aber nicht mehr der ursprünglichen entspricht, sind sie aller Wahrscheinlichkeit nach in den „Genuss“ eines Penalties gekommen. Überprüfen Sie in dem Fall die betroffenen Seiten genau, versuchen Sie zu analysieren ob sie gegen die Google-Guidelines verstoßen haben und berichtigen Sie Ihre Fehler.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
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