Electronic Commerce – die zweite Generation

Zweifellos ist Deutschland ein Schlüsselmarkt für Electronic Commerce in Europa. Aber viele Unternehmen haben die Dynamik des Internets noch nicht erkannt. Mit „Hochglanz“- Websites der ersten Generation werden häufig nicht viel mehr als versunkene Kosten produziert. Wie sehen erfolgreiche Business Strategien aus?

Zurecht wird die Frage gestellt, welche Umsatzanteile auf deutsche Firmen entfallen. Viele von ihnen – und dies gilt für Europa insgesamt – haben die Dynamik des Internets noch nicht erkannt. Statt sich mit Cross-Marketing-Kampagnen und Allianzen z. B. auf hochfrequentierte Internet-Portale zu stellen, suchen die meisten deutschen Unternehmen ihr Heil darin, selbst Internetverkehr auf die eigenen Seiten zu lenken und dies meist ohne viel Erfolg. Mit den „Hochglanz“- Websites der ersten Generation werden nicht viel mehr als versunkene Kosten produziert. Vor diesem Hintergrund ist es für die deutschen KMU wichtig, die entscheidenden Merkmale der ausgefeilten Strategien der zweiten Generation kennenzulernen, die nach wie vor in erster Linie aus den USA kommen

„Europe at a Cross Roads“, diese These von Andersen Consulting kann durchaus auch als optimistische Aussage gewertet werden, wenn es um die Zukunft von E-Commerce in Deutschland geht. Immerhin bleiben Optionen noch offen und „Dead End“ ist nur eine der wahrscheinlichen Alternativen. Wenn im Zusammenhang von Internet und E-Commerce stets nur von Revolution die Rede ist, sollte nicht vergessen werden, dass es im Wettbewerb immer Sieger und Verlierer gibt.Nachdem seit über 10 Jahren den USA ein immer dominanterer Vorsprung in der Fähigkeit zugesprochen wird, IT-Innovationen in intelligente Anwendungen umzusetzen, ist es nicht überraschend, dass sich auch die Wettbewerbschancen in der Internet-Wirtschaft ungleich auf die Wirtschaftsräume verteilen und sich insgesamt für Deutschland und Europa eher ungünstige Prognosen ergeben.

Dabei geht es nicht in erster Linie um einen Rückstand in der Penetration des Internets oder im kommerziellen Umsatz in diesem Medium, obwohl die öffentliche Diskussion immer wieder hier ansetzt. Mit zur Zeit 10 Millionen Internet-Nutzern in Deutschland und den erwarteten knapp 30 Milliarden DM Umsatz in zwei Jahren mit E-Commerce steht gerade Deutschland in Europa an der Spitze. Die Frage ist nur, wer macht aus den Internet-Nutzern Kunden und auf welche Unternehmen entfallen die prognostizierten Umsätze. Entscheidend ist allein, wo die Unternehmen angesiedelt sind, die mit den richtigen Konzepten im Internet antreten und entsprechende Umsätze realisieren können.

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