Passendes Werkzeug zur Keyword-Recherche

Internetnutzer wissen meist was sie wollen, nur nicht immer, wo sie es finden. Unternehmer müssen daher dafür sorgen, dass der Kunde ohne viel Mühe zum Ziel kommt. Das Stichwort ist Suchmaschinenoptimierung. Diese Art des Online-Marketings ist schon lange kein Fremdwort mehr. Vor allem bildet eine gründliche Keyword-Recherche die Basis für erfolgreiches Suchmaschinenmarketing. Damit man möglichst komfortabel die passenden Keywords findet, gibt es im Internet mehrere kostenlose Tools. Um das richtige auszuwählen, sollten Unternehmer sich jedoch genau über Leistungen der einzelnen Werkzeuge informieren.

1.Google Adwords Keyword Tool

Der Suchmaschinenmarktführer Google bietet mit dem Keyword External Tool eine sehr gute und kostenlose Möglichkeit für die Suche nach Keywords. Das einfach zu bedienende Tool ermöglicht es, relativ schnell Keywordslisten mit mehreren Hundert Begriffen zu generieren. Zu beachten ist hierbei auch, dass dieses Tool nicht nur für Adwords-Kunden verfügbar ist.

Google bietet grundsätzlich vier Research-Optionen an:
– Geschätzte Anzeigenposition

– Schätzungen zum durchschnittlichen CPD

– Trends zum Suchvolumen

– Monat mit größtem Volumen

Einen Nachteil hatte das Google-Tool in der Vergangenheit. Statt tatsächlicher Werte wurden nur Schätzungen über Balkendiagramme dargestellt, mit denen es möglich war abzuwägen, ob Begriff A tendenziell öfter gesucht wird als Begriff B. Seit neuestem zeigt Google hier jedoch auch die tatsächlichen Suchhäufigkeiten an. Damit ist einer der größten Wünsche vieler Webmaster von Google erhört worden. Wie valide diese Zahlen jedoch sind, muss sich erst noch zeigen.

Keywordrecherche durch Begriffseingabe
Die Eingabemasken sind – typisch Google – sehr aufgeräumt und intuitiv bedienbar. Wir suchen jetzt exemplarisch nach dem Begriff „typo3“. Dabei wir die Mitbewerberdichte als Balkendiagramm dargestellt. Die Suchvolumina werden in absoluten Zahlen dargestellt und zwar einmal der Durchschnitt vom jeweiligen Vormonat sowie einmal der aktuelle Jahresdurchschnitt. Unser TYPO3-Beispiel zeigt, dass der Begriff über ein ansehnliches Suchvolumen bei gleichzeitiger sehr starker Mitbewerberdichte verfügt. Insofern wäre beispielsweise zu überlegen, den Begriff „typo3 templates“ zu verwenden, bei dem das Suchvolumen zwar niedriger ausfällt, die Mitbewerberdichte sich aber ebenfalls moderater darstellt. Dies macht natürlich nur Sinn wenn dieser Suchbegriff auch zum eigenen Angebot passt.

Mit der Option „Schätzungen zu Kosten und zur Position von Anzeigen“, die über ein Drop-Down-Menü rechts über den Ergebnissen ausgewählt werden kann, lassen sich darüber hinaus weitere interessante Informationen generieren, die beispielsweise auch für die Monetarisierung einer Seite mit Adsense nützlich sein können.

In vorliegendem Beispiel sieht man, dass die Klickpreise für „typo3 hosting“ fast dreimal so hoch sind wir für den Begriff „typo3“ alleine. Gerade Begriffe mit höheren Klickpreisen eignen sich sehr gut zur Monetarisierung mit Adsense. Als Werbetreibender kann man mit dieser Methode natürlich auch versuchen, noch günstige Begriffe zu finden.

Ein nettes Feature des Google Keyword Tools ist die einfache Downloadmöglichkeit für die generierten Keywordlisten. Klicken Sie bei den entsprechenden Begriffen einfach auf den Link „Hinzufügen“. Der Begriff wird in eine Art Warenkorb verschoben. Von dort können die Keywords dann als Text, Excel-File oder CSV exportiert werden.

Wenn Sie sich jetzt eine Basis-Liste mit Keywords zurechtgelegt haben, wählen Sie die relevantesten Begriffe aus und starten Sie damit erneut das Keyword-Tool. In unserem Bespiel machen wir dies anhand des Keywords „typo3 templates“. Dadurch weitere, noch präzisere Vorschläge für mögliche Begriffe.

Achten Sie bitte darauf, dass das Häkchen „Synonyme verwenden“ aktiviert ist. Dadurch werden zusätzlich alternative Keywords generiert was zu einer umfassenderen Keywordliste führt.

Keyword-Recherche durch Konkurrenz-Webseiten
Ein super-interessantes Feature des Google Keyword Tools findet sich im Register „Website-Content“. Damit wird Ihnen ein beträchtlicher Teil der Arbeit abgenommen, wenn es darum geht aus bestehenden Seiten Keywordlisten zu generieren. Nach Anklicken des Registers geben Sie einfach die gewünschte URL ein. Google versucht dann möglichst viele Keywords aus der jeweiligen Seite zu extrahieren. Die Ergebnisse sortiert Google in Keyword-Gruppen die nach Relevanz geordnet werden.

Um entsprechende Webseiten zu finden, bietet es sich an, einfach die entsprechenden Begriffe zu googeln und die top-platzierten Seiten anzugeben. Zusätzlich können Sie auch noch Text von Ihrer Webseite oder Ihren Unternehmensbroschüren verwenden, um verwandte Begriffe zu erhalten. Durch Aktivierung der Option „Unterseiten miteinbeziehen“ verfolgt Google auch die Links auf den entsprechenden Seiten und generiert mögliche Keywords zusätzlich auf den verlinkten Seiten.

Probieren Sie einfach ein bisschen. Das Tool eignet sich sowohl für die Generierung von keywordhaltigen Texten zur Onpage-Optimierung als auch zum Einstieg für das Keyword-Advertising (Adwords-Kampagnen).

Wenn Sie noch genauere Infos über den möglichen Traffic eines Keywords benötigen, können Sie den Google Traffic Estimator verwenden. Geben Sie hierzu einfach die jeweiligen Suchbegriffe ein und sie erhalten eine Schätzung über mögliche Klicks pro Tag. Damit ist eine recht gute Schätzung des Traffics möglich, der bei Top-Platzierung erreicht werden kann.

Eines sollte man beim Einsatz des Google Keyword Tools allerdings beachten. Da diese Daten von Google stammen, wird Google möglicherweise nicht immer die Daten anzeigen, die für Sie als Kunde am besten sind. Natürlich ist Google ein Unternehmen, das auf den eigenen Gewinn achtet, insofern werden sie auch bei derartigen Auswertungen tendenziell die Werte und Daten anzeigen, die für Google am rentabelsten sind. Zusätzlich sollte berücksichtigt werden, dass auch Ihre Konkurrenz diese Tools nutzen kann. Insofern sind die Chancen auf wahre Schnäppchen nicht mehr ganz so groß…

Dennoch stellt das Google Tool einen sehr guten Einstieg in die Keyword-Recherche dar, wenngleich man sich nicht zu Hundertprozent darauf verlassen sollte.

2.rankingCHECK Keyword Datenbank

Eine interessante Datenquelle für deutschsprachige Keywords stellt die Keyword-Datenbank von rankingcheck dar, das unter http://www.ranking-check.de/keyword-datenbank.php kostenlos genutzt werden kann. In der Datenbank befinden sich gemäß Betreiberinformationen derzeit über 80 Millionen Suchanfragen, die dreimal pro Woche aktualisiert werden.

Da ältere Einträge nach einem speziellen Verfahren herausgefiltert werden, steigt die Relevanz der Ergebnisse trotz der verhältnismäßig überschaubaren Anzahl an Suchanfragen laufend an. Als Ergebnis erhält man eine Schätzung der Suchhäufigkeiten bei Google. Die Daten sollte man dabei jedoch nicht immer auf die Goldwaage legen, wenngleich sie doch einen recht guten Einstieg bieten und zumindest eine Abschätzung von Tendenzen erlauben.

Die genauen Datenquellen des Tools werden nicht genannt. Dem Betreiber nach handelt es sich jedoch um Daten von großen (!) deutschen Suchmaschinen. Die angezeigten Schätzwerte für die monatlichen Abfragen bei Google basieren auf relevanten Adwordsdaten mit mehreren Millionen PIs.

Bei der Abfrage von Keywords können sowohl die gesamte Datenbank, als auch nur Keywords der letzten 2 Wochen, sowie Wortbestandteile abgefragt werden. Zusätzlich erhält man noch den Suchverlauf des jeweiligen Keywords über Google Trends, womit interessante Informationen über die Entwicklung der Suchhäufigkeit des jeweiligen Suchbegriffes vermittelt werden können. Mit Hilfe einer wöchentlich aktualisierten Liste der wichtigsten Keywords und Suchbegriffe können Sie sich recht schnell einen Überblick verschaffen, was Benutzer von Suchmaschinen derzeit gerade interessiert. Das integrierte Archiv hilft bei der Recherche in der Vergangenheit.

Interessant ist die Möglichkeit, die der sog. Wrapper bietet. Das Tool ähnelt den Funktionalitäten, die das Google Keyword Tool bietet. Hiermit lassen sich mehrere Keywords verknüpfen. Außerdem bietet das Tool die bekannten Google Optionen „Weitgehend passend“, „Passende Wortgruppe“ und „Genau passend“. Weitere Infos hierzu können Sie auch der Adwords-Hilfe entnehmen.

3. Keyword-Datenbank

Einer der deutschen Urväter im Bereich Suchmaschinenoptimierung – Stefan Fischerländer – betreibt unter der Domain www.keyword-datenbank.de bereits seit längerer Zeit eine eigene Datenbank für Suchbegriffe. Das Tool ist zwar – im Vergleich zu den anderen Tools – nicht kostenlos zugänglich, mit Preisen zwischen EUR 29.- pro Monat, EUR 79.- für drei Monate sowie EUR 179.- für ein Jahr ist das Ganze aber doch noch recht preisgünstig.

Vor allem gehört die Datenqualität der gelieferten Ergebnisse meiner Einschätzung nach zum Besten, was es derzeit für deutschsprachige Suchbegriffe gibt. Die Daten stammen von unterschiedlichen, deutschen Suchdiensten, u.a. auch Metager. Dabei wird die Datenbasis täglich erweitert, wobei pro Tag im Schnitt ca. 300.000 Suchanfragen hinzukommen.

Neben einer klassischen Schnellsuche nach bestimmten Suchbegriffen, besteht die Möglichkeit über die Funktion „Brainstorming“, sich artverwandte Begriffe ausgeben zu lassen. Interessant ist auch das Feature „Tippfehler“ bei dem die Keyword-Datenbank nach Eingabe eines Suchbegriffes versucht häufige Vertipper ausfindig zu machen.

Die integrierte Projektverwaltung erlaubt eine bessere Organisation Ihrer Keyword-Recherche und hilft zudem, den Überblick zu behalten.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
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