Druckindustrie: Ökologische Arbeit setzt sich durch

Nachhaltigkeit bedeutet nicht, an einer Stelle etwas für die Umwelt zu tun. Sondern ein umfassendes Konzept zu formen, dass sich voll an dem Gedanken ausrichtet. Das können auch Druckereien und positionieren sich auf diese Weise als Partner nachhaltig denkender Unternehmer.

Wenn es heutzutage ein großes Thema im Marketing gibt, das über alle Branchen und Unternehmen hinweg entscheidend ist, dann ist es wohl die Nachhaltigkeit. Die Lebensmittel- und Automobilindustrie, Hotels, touristische Destinationen, Mode-Labels, ja sogar Finanzgesellschaften stellen sich für ihre Zielgruppen und die Öffentlichkeit nachhaltig auf.

Auch in der Druckindustrie setzt sich ökologische Arbeit mehr und mehr durch. Das resultiert zum einen aus der Verantwortung der Unternehmen hinsichtlich des Dreiklangs aus „People, Planet, Profit“, der im Kern den Nachhaltigkeitsgedanken definiert. Druckunternehmer wollen nachhaltig sein, um Ressourcen zu schonen und zu produzieren, ohne Klima und Umwelt zu schädigen. Und zum anderen entsprechen sie damit den Wünschen des Marktes. Unternehmen, die die Leistungen einer nachhaltigen Druckerei in Anspruch nehmen, können ihren Kunden wiederum zeigen, dass sie tatsächlich auf Nachhaltigkeit auf allen Ebenen setzen – denn was nutzt der ökologische Aspekt des eigenen Produkts, wenn Verpackung, Broschüre etc. überhaupt nichts mit Nachhaltigkeit zu tun haben?

Aber wie können Druckereien nachhaltig arbeiten – und wie erkennen Kunden dies? Umweltschutz fängt schon bei der Fokussierung auf nachhaltige Energieversorgung: Dabei reicht die Bandbreite von der ausschließlichen Nutzung von Ökostrom über den Einsatz energiesparender Leuchtmittel bis hin zur Elektromobilität – warum nicht den Fuhrpark nach und nach auf Elektrofahrzeuge umstellen?

Ein echtes Schwergewicht in der nachhaltigen Produktion ist der klimaneutrale Druck. Als klimaneutral bezeichnet man Unternehmen, Prozesse oder Produkte, deren Treibhausgasemissionen berechnet und durch den Ankauf von Emissionszertifikaten ausgeglichen wurden. Indem beispielsweise irgendwo auf der Welt ein Windpark oder Wasserkraftwerk gefördert wird, wird die Menge an Emissionen, die beim Druckprozess entsteht, an anderer Stelle wieder eingespart. Dadurch verändert ein Druckprozess das CO2-Gleichgewicht der Atmosphäre nicht. Das ist nur in Form des Ausgleichsgeschäfts möglich, denn natürlich werden dabei ebenso CO2-Emissionen verursacht wie bei anderen industriellen Vorgängen auch. Ein vollständig CO2-freier Druck aus sich selbst heraus ist nicht möglich.

Ebenso können Druckereien durch Siegel und Zertifikate nachweisen, dass sie auf eine nachhaltige Papierverwendung Wert legen. Internationale Organisationen vergeben sie als echtes und verlässliches Qualitätsmerkmal im Sinne der Nachhaltigkeit, Druckereien, die sie nutzen dürfen, sind in Sachen Nachhaltigkeit gut aufgestellt und ein verlässlicher Partner für Unternehmen mit einem ökologischen Anspruch.

Das FSC-Siegel des Forest Steward Ship Council. übernimmt die Kontrollfunktion vom Rohstoffanbau bis hin zur Verarbeitung des hergestellten Papieres beim Drucker. Damit ein Papier mit dem FSC-Label gekennzeichnet werden darf, muss die Rückverfolgung bis zum Ursprung des eingesetzten Holzes gewährleistet sein. Jedes Unternehmen in der Handels- und Verarbeitungskette muss FSC-zertifiziert sein, jedoch nicht der Endkunde.

Das Forest Steward Ship Council ist übrigens eine internationale gemeinnützige Organisation, die das erste System zur Zertifizierung verantwortungsvoller Forstwirtschaft aufgestellt hat und ständig weiterentwickelt. Ein weiteres renommiertes Siegel ist PEFC (Program for the Endorsement of Forest Certification Schemes). PEFC ist ein transparentes und unabhängiges System zur Sicherung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und damit ein weltweiter „Wald-TÜV“. Und Siegel wie Blauer Engel, EU-Blume und Nordic Swan belegen, dass Druckereien bevorzugt umweltfreundlich hergestellte Papiere.

Nachhaltigkeit bedeutet also nicht, an einer Stelle etwas für die Umwelt zu tun. Sondern ein umfassendes Konzept zu formen, dass sich voll an dem Gedanken ausrichtet.

Uli Beineke ist geschäftsführender Gesellschafter von Das Druckhaus Beineke Dickmanns in Korschenbroich im Rhein-Kreis Neuss. Die inhabergeführte und auf nachhaltige und umweltfreundliche Produktion spezialisierte Druckerei ist für Unternehmen professioneller Ansprechpartner bei allen Fragestellungen rund um Gestaltung, Druck und Verarbeitung und ist Partner von ClimatePartners. Weitere Informationen: www.das-druckhaus.de

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