Venture Captial: Wie den richtigen Risikiokapitalgeber finden

Investments vorzugsweise in junge aufstrebende Unternehmen (Startups) sind längst kein Nischenthema mehr. Nein das Thema „Venture Capital“ hat es unlängst in die Primetime des deutschen Fernsehprogramms geschafft. Beim Privatsender VOX wetteifern seit zwei Jahren (bereits drei Staffeln) in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ Jungunternehmer vor einem Millionen TV Publikum um Investments für ihre manchmal skurillen und für das Fernsehformat aufbereitete Vorhaben. Die Fernsehwelt und die wahre Welt des Investments von potentiellen Geldgebern mit Risikokapital sieht natürlich etwas anders aus. Kein Investor wird blauäugig in ein Unternehmen investieren, weil wie der Name schon sagt jedes Invest mit einem gewissen Risiko behaftet ist.

Aber wann braucht es ein Investment? Will der Unternehmer seine Tätigkeiten auch künftig sichern denkt er meist über eine Finanzierung nach. Dabei spielt die klassische Fremdfinanzierung beispielsweise über Darlehen von einer Bank, meist keine Rolle, da die geforderten Sicherheiten durch die Bank besonders bei Startups nicht vorhanden sind. Sollten sie dennoch vorhanden sein, muss der Unternehmer noch für persönliche Bürgschaften sorgen – ein Feld das schwierig anmutet und an dem eine Bankfinanzierung scheitern kann.

Was ist die Lösung? Die Risikokapitalgeber in Form von Privatinvestoren bzw. Business Angels, Venture Capital- und Private-Equity-Gesellschaften oder Family Offices. Diese stellen dem Unternehmer Risikokapital aber auch Unterstützungsdienstleistungen zur Verfügung, bekommen dafür aber einen gewissen Benefit im Tausch vom Unternehmen. Meistens sind dies (wie auch in der TV-Sendung standardmäßig proklamiert) Anteile am Unternehmen. Damit einer der über hundert Venture Capital (VC) Geber in Deutschland sein Geld einsetzt muss dieser qualitativ überzeugt werden. Dabei reicht es für Unternehmer nicht ein hervorragender Redner auf VC Events zu sein, sondern das Unternehmen an sich muss in seiner Gesamtheit attraktiv sein. Zum einen muss das Geschäftsmodell sinnvoll überzeugen und das gesamte Team des Unternehmens muss kompetent hinter der Idee stehen.

Stimmt das alles aus eigener Sicht, dann geht es auf die Suche und Ansprache von Risikokapitalgebern – also die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Vorsortiert kann hier nach Geldgebern mit bestimmten Branchenfokus oder regionaler Ausrichtung. Hat das geklappt, kommt die richtige Ansprache der Investoren ins Spiel, ein fast unüberwindbarer Kraftakt, weil vor allem der Markt sehr unübersichtlich ist.

Hilfe bieten zum Einen zentrale Venture Capital Marktplätze die Unternehmen und Geldgeber als Mittler zusammenbrigen oder inzwischen auf das Thema Venture Capital spezialisierte Corporate Finance- bzw. M&A-Berater, die das notwendige Know-how sowie die entsprechende Erfahrung mitbringt und die Unternehmen von Beginn an begleiten: Von der Vorbereitung mit einem ausgearbeiteten Business Plan über die Auswahl und Ansprache von Geldgebern, die Prüfung und die Verhandlungen. Die Unternehmen werden intensiv und individuell begleitet und beraten – auch nach der erfolgreichen Gewinnung eines Investors und den späteren Exit. Denn üblich ist, dass je nach Strategie bis zu sieben Jahren ein Exit (Austritt, Desinvestition) angestrebt wird. Der frühere Kapitalgeber zieht sich aus dem Unternehmen zurück und verkauft seine Anteile an der Börse, an andere Unternehmen, Risikokapitalgesellschaften. Möglich wäre auch ein Verkauf an den Unternehmenseigner.

Auch wenn Deutschland im Verhältnis zu anderen Ländern (wie den USA) in Sachen Venture Capital noch weit zurückhängt – vielleicht auch wegen der mäßigen Risikobereitschaft hierzulande – sind Investments ein wichtiges Thema für den Mittelstand. Im Jahr 2015 finanzierten die im Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (und das sind fast alle der über hundert in Deutschland agierenden VC-Unternehmen) Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften (BVK e.V.) bei mittelständischen Unternehmen 167 Millionen Euro. Laut den Zahlen des BVK wurden insgesamt 559 Beteiligungen übernommen, wodurch das zugesagte Volumen um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr stieg. Eine Marktzahl, die aber für eine ganze Branche steht: Investiert wird, und wer ein Investment wünscht muss gut vorbereitet sein, am Besten mit der richtigen Unterstützung von Venture Captial Marktplätzen oder kompetenten Beratern von Corporate Finance Beratungsunternehmen mit tiefer Branchenerfahrung.

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