Fairphone 4, starkes und „faires“ 5G Smartphone

Die Idee des Fairphones ist einmalig: Das Fairphone soll möglichst ohne Ausbeutung von Personen und mit möglichst geringem Schaden für die Umwelt produziert werden. Soweit die Idee. Bisher sind drei Geräte erschienen, aber konkurrenzfähig waren diese aufgrund des selbstauferlegten „fairen“ Gedanken nicht. Den Geräten fehlte es an modernen Funktionen, sie hatten ein veraltetes Design und recht viele Bugs. Aber das scheint nun Vergangenheit. Denn die vierte Version des Fairphone macht einen großen Schritt nach vorne.

So erhalten Nutzer ein gut in der Hand liegendes 5G Modell (anders als die Vorgänger) mit einem 6,3-Zoll großen Display und in zwei Speicher Varianten. Einmal mit 6GB RAM und 128 GB Speicher sowie einmal mit 8GB und 256 GB Speicher. Eine fünfjährige Garantie des Anbieters aus den Niederlanden gibt es obendrauf. Es kostet mehr als die Konkurrenten aber es fühlt sich halt „fairer“ an. Beim Display setzt der Herrsteller auf LCD statt OLED und es kann sich trotz kleinen Einschränkungen beispielsweise beim Betrachtungswinkel wirklich sehen lassen.
Im Fairphone 4 tickt ein Qualcomm Snapdragon 750G-Prozessor und der Akku soll eine Leistung von 3.905-mAh haben. Damit könnte man schon ein paar Stunden ohne Laden das Smartphone genießen. Auf Akkus sollten der Kunde auch nicht zielen, denn auch bei großen Akkus lassen diese mit der Zeit nach. Top: Das Telefon unterstützt 20-W-Schnellladung, also das Smartphone ist in kürzester Zeit wieder aufgeladen. Anders als andere Hersteller gibt sich das Fairphone nicht verschlossen. Jeder der will kann einen Blick ins Innere wagen. So besteht es laut Anbieter aus Fairtrade-zertifiziertem Gold, Aluminium und Wolfram aus ethischen Quellen sowie aus recyceltem Zinn, seltenen Erden und Kunststoffen. Dazu soll es „Elektromüll neutral“ sein, da es eine 100%ige Kompensation für das Material gebe. Ein Pluspunkt erhält das Faiphone 4 auch in der Reparierbarkeit, denn alle Teile des Smartphone sollen sich austauschen und reparieren lassen. Der Hersteller plant bis mindestens 2027 Ersatzteile zur Verfügung zu stellen.

Das Fairphone nutzt Googles Betriebssystem Android und zwar in der Version 11. Anders als andere Hersteller hofft der Hersteller mindestens zwei große Android-Updates bereitstellen zu können. Das ist bemerkenswert. Mit dem Kauf des Smartphones erhält man nur das reine Telefon. Kein Ladegerät, keine Kopfhörer und kein USB-C Ladekabel, das ist nur „fair“, hat man diese Tools ja eh massenweise im Haushalt rumliegen.
Stark ist auch das in dem Smartphone nun eine Staub- und Wasserfestigkeit nach IP54-Bewertung ermöglicht wurde. Tauchen sollte man damit nicht, aber etwas reden sollte das Fairphone packen. Für die Fotofreunde und den Schnappschuss unterwegs hat das Gerät auch Kameras an Bord. Eine 25 Megapixel Selfie-Kamera sowie 48-Megapixel-Sensoren (einer für die Hauptkamera und einer für die Ultrawide-Kamera) liefert diese, also Schnappschüsse, mehr aber auch nicht. Hier muss das Smartphone ein paar Abstriche machen, das geht noch besser.

Aber ein Fairphone will ja keine Spiegelreflex ersetzen und sollte auch nicht mit den Schlachtschiffen von Apple oder Samsung verglichen werden. In Sachen technischer Ausstattung verliert das Gerät diesen allemal. Aber in Sachen Fairness gewinnt das Fairphone ganz klar. Denn es ist nach eigenen Angaben nicht nur „fair“ in der Produktion, sondern auch „fair“ zu seinen Kunden. Mit welchem Telefon erhält man schon eine Top-Leistung und dazu noch eine fünfjährige Garantie, jahrelangen Software-Support und die Möglichkeit auch noch in fünf Jahren eventuell den Akku zu tauschen? Ja richtig: bei keinem Herrsteller.
Nachhaltigkeit kostet seinen Preis und sollte es auch. Dazu bekommt man ein gutes Mittleklasse Smartphone mit einigen Abstrichen, aber einer selbstdefinierten „Langlebigkeit“.

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