Sowohl die globale Pandemie als auch der Krieg zwischen Russland und der Ukraine haben die Bedrohung durch Cyberangriffe auf Einzelpersonen, Unternehmen und Nationen in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Im Jahr 2021 gaben 43 Prozent der von Schäden durch Ransomware und andere Cyberangriffe Betroffenen an, dass die Angriffe auf die IT in ihrem Unternehmen aus Deutschland gekommen seien. 37 Prozent kamen aus Osteuropa, 30 Prozent aus China, 23 Prozent aus Russland und 16 Prozent aus den USA.
Alarmbereitschaft. Die Bedrohung wird noch dadurch verschärft, dass es in der Cybersicherheitsbranche nach wie vor einen Mangel an Fachkräften für Cybersicherheit gibt. Zuverlässige Partner und Spezialisten für IT-Security sind deshalb wichtiger denn je. Die Cyberkriminalität wird nicht verschwinden. In dem Maße, in dem unsere Abhängigkeit von der Technologie zunimmt und eine neue, dezentral arbeitende Belegschaft entsteht, wird auch das Volumen der Cyberkriminalität zunehmen.
Mit zunehmender Dreistigkeit entwickeln Hacker ihre Strategien weiter und setzen ausgefeilte Technologien ein, um ihre Angriffe auszuführen. Eine gute Planung und Cybersicherheitsprozesse müssen einen gut durchdachten Notfallplan beinhalten, damit IT-Teams wissen, wie sie bei einem Angriff auf die Sicherheit zu reagieren haben.
Eine Frage, die immer wieder von Führungskräften und ihren IT-Teams gestellt wird, lautet: „Vor welchen Bedrohungen sollte sich ihr Unternehmen in Acht nehmen?“ Wir raten Ihnen, zumindest auf diese wichtigsten Bedrohungen für die Cybersicherheit vorbereitet zu sein:
1. Endpunkt-Angriffe
Da immer mehr Unternehmen ihre Ressourcen in die Cloud verlagern und sich auf Remote-Arbeitsplätze verlassen, vergrößert sich die Angriffsfläche. Immer mehr Unternehmen führen Richtlinien für das Mitbringen eigener Geräte ein und nutzen SaaS-Plattformen, so dass Hacker mehr Angriffsflächen haben. Die Herausforderung besteht darin, diese externen Systeme und persönlichen Geräte bestmöglich zu schützen. Endpunkt-Angriffe werden von Cyberkriminellen häufig genutzt, um sich Zugang zu größeren Netzwerken zu verschaffen. Indem Unternehmen von Endgeräten verlangen, dass sie Sicherheitsstandards erfüllen, bevor sie Zugang zum Netzwerk erhalten, behalten sie eine bessere Kontrolle, um Cyber-Bedrohungen und -Versuche effektiv abzuwehren. Endpunkt-Erkennung und -Reaktion ist zu einem technologischen Muss geworden, um der wachsenden Bedrohung durch Remote-Mitarbeiter und IoT-Geräte zu begegnen. Auch eine Netzwerksegmentierung kann dabei helfen, Endpunkt-Angriffe einzudämmen.
2. Ransomware & Malware
Nach Angaben von Cybersecurity Ventures wird der Schaden durch Ransomware auf 11,5 Milliarden Dollar geschätzt. Das derzeitige Bedrohungsvolumen bedeutet, dass alle 14 Sekunden ein neues Opfer auftritt. Ransomware hat sich zu einem der größten Probleme im Internet entwickelt. Die Zahlung des Lösegelds ist nur ein Teil der Auswirkungen. Der Produktivitätsverlust, die Systemausfallzeiten, die Kosten für die Wiederherstellung der Systeme und den Austausch der Hardware beeinträchtigen die Fähigkeit eines Unternehmens, nach einem Angriff zu überleben.
3. Phishing
Phishing und der Angriff auf Unternehmens-E-Mails sind nach wie vor die gängigsten und einfachsten Methoden, mit denen sich Cyberkriminelle Zugang zu Netzwerken verschaffen. Phishing-E-Mails sehen aus wie normale, alltägliche E-Mails von Unternehmen, Führungskräften und vertrauenswürdigen Personen. Wenn Sie auf bösartige Links klicken oder Informationen auf gefälschten Zielseiten eingeben, wird Malware auf die Geräte geladen, so dass sich Cyberkriminelle Zugang zu sensiblen Netzwerken verschaffen können. Mit der weit verbreiteten Nutzung von Cloud-Diensten wie Gmail und Office 365 werden die Hacker immer raffinierter in ihren Imitations- und Social Engineering-Fähigkeiten. Cloud-Dienste können Ihre sensiblen Daten nicht ausreichend schützen. Die Einführung zusätzlicher E-Mail-Sicherheitsmaßnahmen mit Verschlüsselung und Bedrohungsdaten ist ein kluger Weg, um Mitarbeiter vor raffinierten E-Mail-Angriffen zu schützen.
4. Angriffe über Drittanbietern und aus der Lieferkette
Ein Angriff auf die Lieferkette, auch bekannt als Angriff von Dritten, liegt vor, wenn ein Cyberkrimineller die Schwachstelle im Sicherheitssystem eines externen Lieferanten ausnutzt, um sich Zugang zum Netzwerk eines größeren Unternehmens zu verschaffen. Viele IT-Verantwortliche sind sich hier bereits bewusst, dass das Risiko eines Angriffs durch Dritte gefährlich ist und zunimmt. Bereits über die Hälfte alle Datenschutzverletzungen können entweder direkt oder indirekt mit dem Zugriff Dritter in Verbindung gebracht werden.
5. Angriffe durch Machine Learning und künstliche Intelligenz
Während maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz von Cybersicherheitsunternehmen genutzt werden, werden sie auch von Cyberkriminellen für Angriffe eingesetzt. Mit diesen Methoden können Angriffe vervielfacht und beschleunigt werden, um sich Zugang zu kritischen Netzwerken und sensiblen Datenbanken zu verschaffen. Die Auswirkungen dieser Angriffe sind bereits sichtbar. Nach Angaben von CSO Online wurden viele der jüngsten groß angelegten Angriffe durch KI und maschinelles Lernen gesteuert.
6. IoT-Angriffe
Die Nutzung des Internets der Dinge (IoT) nimmt täglich zu. Das IoT umfasst alles von Laptops und Tablets bis hin zu Routern, Webcams, Haushaltsgeräten, Smartwatches, medizinischen Geräten, Produktionsanlagen, Autos und sogar Haussicherheitssystemen. Mehr vernetzte Geräte bedeuten ein größeres Risiko. Sobald sie von Hackern kontrolliert werden, können IoT-Geräte dazu verwendet werden, Netzwerke zu überlasten, sensible Daten abzugreifen oder wichtige Geräte abzuschalten, um einen finanziellen Schaden zu verursachen.
7. Unzureichendes Patch-Management
Der Zweck eines Patches besteht darin, eine „Lücke“ oder Schwachstelle in Software- oder Hardwareprogrammen zu schließen. Hersteller geben Patches heraus, um Schwachstellen in ihren Betriebssystemen, ihrer Software und anderen Technologien zu schließen. Patches sind für die Sicherheit Ihres Unternehmens unerlässlich – dennoch wird das Patching sowohl von den Benutzern als auch von den IT-Sicherheitsteams weitgehend ignoriert.