Canon EOS R7 & EOS R10 vorgestellt. Profis werden weiter vergessen

Canon stößt in den Geschäftsbereich der spiegellosen APS-C-Kameras vor und präsentiert die lange erwarteten Kameras EOS R7 und EOS R10. Das APS-C Flaggschiff EOS R7 soll sich dabei durch eine hohe Geschwindigkeit und einen präzisen Autofokus, wie sie von den Spitzenmodellen von Canon bekannt sind, auszeichnen. Canon positioniert die Kamera für Natur- und Sportfotografen, was wenn man sich die mit angebotenen Objektive anschaut aber kaum funktionieren kann. Die EOS R10 zielt eher auf mobile Fotografen und Videofilmer. Neben den beiden Kameras wurden auch zwei RF-S Objektive vorgestellt: Das RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM als ultrakompaktes Zoomobjektiv sowie das RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM.

Erste Reaktion: Schön und gut, aber die Profis hat Canon bisher vergessen. So ist es derzeit fast unmöglich an RF-Objektive zu „früheren normalen“ UVP  Preisen zu kommen und auch bei den Profi R Kameras sieht es im Regal mau aus. Canon scheint sich erstmal auf die Hobbyfotografen einzuschießen, um günstigere Produkte, die gar nicht so günstig sind feil zu bieten. Und los geht die Werberunde:

Laut Pressemeldung von Canon werden sowohl die EOS R7 als auch die EOS R10 die intelligente Autofokus-Technologie der Canon Vollformat-Modelle übernehmen. Dank Deep-Learning und Dual Pixel CMOS AF II werden dynamische Motive wie Fahrzeuge, Tiere und Menschen erkannt und mit präziser Kopf-, Gesichts- und Augenerkennung über 100% der Sensorfläche verfolgt. Die EOS R7 und die EOS R10 sollen selbst bei anspruchsvollen Lichtverhältnissen mit bis zu -5 LW bzw. -4 LW einen treffsicheren Autofokus haben und sind mit Telekonvertern bis zu Lichtstärke 1:22 einsatzbereit. Beide Kameras verfügen über Touch & Drag AF, während die EOS R7 eine neue und innovative Kombination aus Wahlrad und AF Multi-Controller (Joystick) bietet. Dadurch erfolgt eine schnelle, einfache Steuerung bei Aufnahme und Wiedergabe von Fotos und Videos.

Die EOS R7 und EOS R10 verfügen über den schnellsten mechanischen Verschluss aller APS-C EOS Kameras mit 15 Bilder pro Sekunde sowie über einen elektronischen Verschluss mit 30 bzw. 23 Bilder die Sekunde. Aber das vergisst Canon zu erwähnen: In der Sportfotografie bringt nur der mechanische Verschluss was aufgrund des Rolling-Shuttereffekts (aus Bällen werden Eier). Die EOS R7 bietet eine mechanische Verschlusszeit von maximal 1/8.000 Sekunde und eine elektronische Verschlusszeit von maximal 1/16.000 Sekunde, um sich schnell bewegende Motive in der Bewegung einzufrieren. Die Kameras sind mit dem neuesten DIGIC X Prozessor ausgestattet. Der zuschaltbare RAW-Burst-Modus nimmt bis zu 30 RAW-Bilder pro Sekunde auf. Eine solche Bildserie wird als Datei gespeichert, aus der bei der Nachbearbeitung nach Bedarf Einzelbilder extrahiert werden können. Bei aktivierter PreRec-Funktion zeichnet die Kamera in diesem Modus dabei außerdem bereits 0,5 Sekunden vor Beginn der Aufnahme auf.

Der kamerainterne Bildstabilisator (IBIS / In-Body Image Stabilizer) der EOS R7 eignet sich perfekt für Aufnahmen aus der Bewegung heraus oder für sekundenlange Belichtungszeiten aus der freien Hand. Zum ersten Mal bei EOS Kameras wird das IS-System verwendet, um den Horizont zu nivellieren, wenn die Funktion „Automatische Wasserwaage“ aktiviert ist. Es wurde zudem ein neuer Panoramamodus integriert, der den kamerainternen IS ebenfalls nutzt, um Verwacklungen bei der Schwenkbewegung auszugleichen. Die Kameras kommen mit neu entwickelten 32,5- und 24,2-Megapixel-APS-C-Sensoren bei der EOS R7 bzw. EOS R10. Dual Pixel RAW sowie die Modi HEIF, Compact RAW und HDR eröffnen neue Freiheiten bei der Nachbearbeitung und erlauben eine bessere Wiedergabe von Farbtönen. Der Digital Lens Optimizer liefert automatisch die besten kamerainternen JPEGs und korrigiert Abbildungsfehler ohne Verlust der Aufnahmeleistung. Mit einem Gewicht von nur 612 g bzw. 429 g (mit Akku und Karte) stellen die EOS R7 und die EOS R10 ein leistungsstarkes Upgrade dar. Die handliche EOS R7 ist extrem robust, witterungsgeschützt und eignet sich damit für Aufnahmen unter schwierigen Bedingungen.

Für den wachsenden Bedarf, sowohl Videos als auch Fotos aufzunehmen, können die EOS R7 und EOS R10 Videos in 4K 60p oder 4K 30p aufzeichnen, die von den 7K- bzw. 6K-Sensordaten per Oversampling erstellt werden, um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen. Diese lassen sich in HDR PQ (YCbCr 4:2:2 10-Bit) kameraintern oder über HDMI ausgeben. Die EOS R7 verfügt über einen zusätzlichen 4K 60p Crop-Modus, um die Reichweite weiter zu erhöhen – perfekt für das Filmen von Wildtieren. Die EOS R7 kann bis zu sechs Stunden und die EOS R10 bis zu zwei Stunden in 4K 60p aufnehmen. Das eröffnet die Möglichkeit zur Aufnahme von langen Interviews und Veranstaltungen. Beide Modelle unterstützen die Aufnahme in HDR PQ (YCbCr 4:2:2 10-Bit BT.2020) mit einem hohen Dynamikumfang bei minimalem Grading. Für diejenigen, die noch einen Schritt weiter gehen wollen, ist die EOS R7 die erste APS-C EOS mit Unterstützung von Canon Log 3 und Cinema Gamut, was einen flexibleren Bearbeitungsprozess ermöglicht. Beide Kameras unterstützen Filmaufnahmen im Hochformat und Technologien für eine optimale Bildstabilisierung. Die EOS R7 kann den IBIS mit dem optischen sowie dem Movie Digital IS für eine unschlagbare Stabilisierung kombinieren. Die EOS R10 nutzt die Daten von Objektiven mit optischem IS, um die Wirkung von Movie Digital IS zu maximieren.

Mit zwei UHS-II-Kartenslots unterstützt die EOS R7 auch sofortige Sicherungskopien, die getrennte Speicherung von Fotos und Videos oder die Aufzeichnung unterschiedlicher Formate auf jeder Karte. Zur optimalen Nutzung beim Speichern und Sortieren verfügen beide Kameras über eine verbesserte Konnektivität per WLAN mit Bluetooth. Die Inhalte lassen sich über image.canon an ihr endgültiges Ziel übertragen und die Kameras sich über die Camera Connect App entweder über ein kompatibles USB-Typ-C-Kabel oder eine drahtlose Verbindung fernsteuern. Ein Clean HDMI-Ausgang sorgt für optimales Streaming, außerdem ist über image.canon Live-Streaming auf YouTube möglich. RAW-Dateien können jetzt auch direkt in den neuen Canon Cloud Image Processing Service auf image.canon hochgeladen werden. Dort erfolgt eine Bildverarbeitung mit neuronalen Netzwerken, um die Bildqualität von RAW-Dateien weiter zu verbessern. Die EOS R7 und EOS R10 sind mit dem neuen Multifunktions-Zubehörschuh ausgestattet – eine Premiere für EOS APS-C-Modelle –, der die Stromversorgung und die Kommunikation für modernes neues Zubehör in Hochgeschwindigkeit ermöglicht.

Für die EOS R7 und EOS R10 steht eine große Auswahl an hochklassigen Canon RF Objektiven zur Entdeckung bereit. Mit Adaptern lassen sich außerdem EF und EF-S Objektive verwenden. Zudem bringt Canon mit dem RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM und dem RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM zwei neue RF-S Kit-Objektive auf den Markt, die eine leichte und vielseitige Option für die EOS R7 und EOS R10 darstellen. Sie erweitern die RF Objektivserie, die derzeit insgesamt 26 Objektive von 5,2mm bis 1200mm umfasst. Mit einer Brennweite von 35mm (äquivalent KB-Vollformat)¹ und optischem Bildstabilisator eignen sie sich perfekt für Aufnahmen von Landschaften und Porträts bis hin zu Lebensmitteln und Vlogs. Das RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM ist das ideale Mehrzweckobjektiv für alltägliche Aufgaben. Dank seiner kompakten und einfahrbaren Bauweise ist es perfekt für unterwegs. Das RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM wiegt lediglich 130g, das RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM bringt schlanke 310g auf die Waage.

Mit der Möglichkeit zur manuellen Fokussierung und einem STM mit Leitspindel für einen gleichmäßigen, leisen Autofokus bei Videoaufnahmen, ist das RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM ein unverzichtbares Objektiv für die tägliche Fotografie und die Aufnahme von Videos. Das RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM ist ein Tele-Zoomobjektiv, das vom Weitwinkel bis zum Telebereich reicht und eine maximale Vergrößerung von 0,59-fach im MF-Modus bietet, um auch Makroaufnahmen in alltäglichen Szenen zu ermöglichen.

Die Objektive sind zudem mit Dynamic IS und objektivinterner optischer Bildstabilisierung ausgestattet, die im Zusammenspiel mit dem kamerainternen Bildstabilisator (IBIS) der EOS R7 und dem Movie Digital IS der EOS R10 beim RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM eine Kompensation mit bis zu 7 Belichtungsstufen und beim RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM mit bis zu 6,5 Belichtungsstufen liefern. Mit der 7-Lamellen-Irisblende werden scharfe Motive vor einem wunderbar weich gezeichneten Hintergrund dargestellt.

Preise und Verfügbarkeiten laut Canon:

  • EOS R7 Body (inkl. EF/RF Mount Adapter) verfügbar ab Juni 2022 zu einem UVP von 1499,00€
  • EOS R7 Kit mit RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM (inkl. EF/RF Mount Adapter) verfügbar ab Juni 2022 zu einem UVP von 1889,00€
  • EOS R10 Body (inkl. EF/RF Mount Adapter) verfügbar ab Juli 2022 zu einem UVP von 979,00€
  • EOS R10 Kit mit RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM (inkl. EF/RF Mount Adapter) verfügbar ab Juli 2022 zu einem UVP von 1099,00€
  • EOS R10 Kit mit RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM (inkl. EF/RF Mount Adapter) verfügbar ab Juli 2022 zu einem UVP von 1369,00€
  • RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM verfügbar ab Juni 2022 zu einem UVP von 349,00€ RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM verfügbar ab Juni 2022 zu einem UVP von 549,00€

Fazit: Schön das der Hobbyfotograf nun auch Teil der R-Geschichte wird. Die Kameras lesen sich ganz nett von den Spezifikationen und dem Werbesprech. Aber der erste Ausflug auf den Sportplatz oder in die Natur wird den Hobbyfotografen zeigen, was die Kameras bzw. vor allem die Objekte nicht können: professionelle Fotografie. Hier wird es von Canon Zeit, das man auch für die Fotografen in Sachen Equipment mal etwas mehr an Geräten in die Lager packt, so dass die Preise wieder ein Normalniveau erreichen.

Foto: Pressefoto Canon.

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