Wo früher Litfasssäulen und Anzeigenblätter zum Werben dienten, gibt es heute eine kaum zu überblickende Bandbreite an Marketing-Möglichkeiten. Dazu zählen nicht nur klassische Werbeunterbrechungen im Fernsehen oder das Pop-up beim Surfen im Internet. Sogenannte Affiliate-Netzwerke sind ein cleveres Werkzeug, um Menschen dort zu erreichen, wo sie sich eh schon befinden: auf den Websites ihrer Interessen. Was es genau damit auf sich hat, erklären wir Ihnen anhand eines Beispiels.
Nehmen Sie an, ein Hobbyfotograf möchte seine Fähigkeiten verbessern. Wo trifft er auf technisches Know-how? Informationen gibt es vor allem auf Videoplattformen, Blogs und ähnlichen Portalen. Dort findet er im Idealfall nicht nur Antworten auf seine Fragen, sondern lernt darüber hinaus noch Wichtiges über sein Metier. Erhält er Werbung, die auf sein persönliches Kundenprofil abgestimmt zu sein scheint, dann ist er wohl auf Affiliate-Marketing gestoßen. Aber was ist das eigentlich?
Wie Affiliate Marketing funktioniert
Im Affiliate Marketing werden dem Geschäftskunden Werbeflächen auf Websites verkauft, damit er den Traffic des Endkunden, also die Zugriffe auf die Website, auf seine eigene umleiten kann. Der Endkunde – in unserem Fall der Hobbyfotograf – besucht die Website des Affiliates (auch Publisher genannt). Ist sein Interesse geweckt und er klickt auf den Link hinter der Werbefläche, wird er auf die Website des Unternehmens weitergeleitet, das die Werbefläche des Publishers gebucht hat. Dieser erhält dafür Provision – je nach Vertrag auf ganz unterschiedliche Weise.
Welche Kosten fallen an?
Generell wird das Affiliate Marketing in drei Kategorien unterteilt. Beim Pay-per-Sale werden einzelne Klicks abgerechnet. Pay-per-Lead hingegen bezahlt erst, wenn eine bestimmte Handlung durchgeführt wurde (beispielsweise das Anmelden zu einem Newsletter). Bucht ein Kunde die sogenannte Lifetime Commission, erhält er auch nach dem ersten Klick oder dem Anmelden zum Newsletter weitere Anteile am Gewinn. Das kommt häufig bei Partnerprogrammen vor, wie wenn beispielsweise Abonnements angeboten werden. Welches Modell sich am besten eignet, hängt von den Partnern, ihrer Branche, dem Budget und dem Vertrauensverhältnis ab. Doch wie gehen Sie am besten vor? Wo erhalten Sie Zugriff auf die Werbeflächen einer Website? Hier kommen Affiliate Netzwerke ins Spiel.
Wozu dient ein Affiliate-Netzwerk?
Grundsätzlich kann Affiliate Marketing direkt zwischen dem Händler und dem Publisher passieren. Gerade bei limitierter Zusammenarbeit kann das funktionieren. Will ein Händler aber wirklich hochwertige Kampagnen starten und auf mehr als einer Website werben, könnte er leicht den Überblick verlieren – oder es scheitert bereits bei der Ausführung, denn das mühsame Herstellen von Kontakt, Verträgen und Tracking-Möglichkeiten ist unverhältnismäßig. Es geht auch viel einfacher. Affiliate-Netzwerke bieten Struktur und Effizienz, indem sie Händler und Publisher vernetzen. Sie kümmern sich um die Kampagne und alle technischen Herausforderungen, sodass einwandfrei geworben werden kann. Darüber hinaus liefern sie Statistiken, die bei der zukünftigen Planung von Marketing-Strategien hilfreich sind. Und da Deutschland im Vergleich zum letzten Jahr in 2023 bereits 8 % mehr Geld für Werbung ausgegeben hat, ist dies eine handfeste Investition.
Für vergleichbar wenig Aufwand erhält ein Händler nun also Zugriff auf ganze Netzwerke an potenziellen Publishern. Im Umkehrschluss wird auch der Publisher mit passenden Händlern vermittelt. Und darin besteht ein Kernfaktor des erfolgreichen Affiliate Marketings. Je besser die Partner zueinander passen, desto erfolgreicher ist die Werbung. Im Falle des Hobbyfotografen ist Werbung für ein Handy-Stativ einfach fehl am Platz. Klar, beide haben im Groben mit Fotografie zu tun, doch der Hobbyfotograf legt Wert auf professionelle Ausrüstung und nutzt statt Handy eine Kamera. Ein Affiliate-Netzwerk vermittelt tiefgehend, dass die richtige Nische getroffen und somit angemessen geworben wird. Das hilft allen Beteiligten – sogar unserem Hobbyfotografen.