Keine Ahnung wer sowas braucht, aber der / die eine oder andere braucht ja auch immer den neuesten Schrei. Nachdem Humane seinen AI Pin veröffentlicht und parallel gleich mal ein paar Leute entlassen hat, erblickt nun ein ähnliches Gadget aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz das Licht der Welt: Rabbit R1 vom gleichnamigen Startup geleitet von CEO und Gründer Jesse Lyu. Das Gerät soll sowohl schickes Accessoire sein als auch multifunktionale All-in-One-Lösung zur Steuerung des Smartphones und zur Durchführung bestimmter Dinge mittels KI.
Das eigenständige KI-Gerät soll als Ergänzung zu Smartphones daher kommen und bietet für einen Preis von 199 US-Dollar einen 2,88-Zoll-Touchscreen, eine drehbare Kamera und ein Scrollrad bzw. eine Taste zur Navigation und Interaktion mit dem integrierten Assistenten. Es ist ausgestattet mit einem 2,3 GHz MediaTek-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher, 128 GB Speicherplatz und einem Akku. Das Design des Geräts, das halb so groß wie ein iPhone ist, wurde in Zusammenarbeit mit der Designfirma Teenage Engineering entwickelt.
Die Besonderheit des R1 liegt wohl in seiner Software, dem Rabbit OS, und der darunterliegenden KI-Technologie. Anders als herkömmliche große Sprachmodelle basiert Rabbit OS auf einem „Large Action Model“ (LAM), das als universeller Controller für verschiedene Apps und Dienste fungiert.
Was ist ein Large Action Model LAM?
Large Action Model (LAM) ist die Grundlage für die Zukunft der Mensch-Maschine-Interaktion. LAM wurde entwickelt, um KI-Systeme dazu zu bringen, Apps auf die gleiche Weise zu sehen und zu bedienen wie Menschen. Es lernt durch Demonstration – indem es einen Menschen bei der Nutzung einer Schnittstelle beobachtet und den Prozess zuverlässig nachahmt, selbst wenn die Schnittstelle verändert wird. Es funktioniert, indem es zunächst komplexe menschliche Absichten versteht, dann auf einer maßgeschneiderten Cloud-Plattform menschenorientierte Schnittstellen für alle Mobil- und Desktop-Umgebungen entwickelt und schließlich mit Apps innerhalb der Plattform interagiert, um bestimmte Ziele zu erreichen, ohne dass komplexe, benutzerdefinierte Integrationen wie Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) erforderlich sind. LAM macht es grundsätzlich überflüssig, dass Benutzer mehrere Apps auf ihre Geräte herunterladen und verwenden, und führt stattdessen proaktiv die Aufgaben in diesen Apps für sie aus.
R1 hat dieses Modell durch Interaktionen mit gängigen Apps wie Spotify und Uber trainiert, um deren Funktionsweise zu erlernen. Das Gerät kann somit diverse Aufgaben wie Musiksteuerung, Bestellungen und Nachrichtenversand über eine einzige Schnittstelle ausführen, ohne dass sich Nutzer um Apps und Logins kümmern müssen. Ein weiteres Feature des R1 ist ein spezieller Trainingsmodus, der es ermöglicht, dem Gerät neue Aufgaben beizubringen, die es dann eigenständig ausführen kann. Dies eröffnet ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Die praktische Umsetzung dieser Technologie und ihre Anwendbarkeit in unterschiedlichen Szenarien bleibt eine Herausforderung. Es existiert ein Webportal namens Rabbit Hole, über das Nutzer ihre verschiedenen Dienste verwalten können, und Rabbit bietet virtuelle Maschinen für das Training neuer Funktionen an. Das R1 kann bereits vorbestellt werden und soll ab März ausgeliefert werden.
Was ist beim Rabbit R1 anders als beim Humane AI Pin?
Zuerst der Preis. Der Human AI Pin kostete zum Marktstart satte 699 Dollar plus ein monatliches Abo von 24 Dollar. Dazu verfügt der Pin nicht über ein Touchscreen, sondern reagiert auf Aktivität wie Sprache. Der am 9. November erschienene GPT-basierte KI-Pin führt Gespräche, setzt Erinnerungen setzt und steuert Smart-Home-Geräte. Es bietet Echtzeit-Sprachübersetzung und ist mit Bluetooth-Geräten kompatibel. Der KI-Pin arbeitet auf einem proprietären System und nutzt T-Mobiles Netzwerk mit KI-Modellen von Microsoft und OpenAI. Neue Funktionen umfassen Musikstreaming, Übersetzung und Voice-Cloning.
Bildquelle: Pressefoto Rabbit