Zögerliche Mobilisierung

01.06.2010 – Deutschland zeigt Kaufzurückhaltung bei mobilen, internetfähigen Endgeräten. Anderswo ist die Begeisterung deutlich größer.

Deutschland zeigt Kaufzurückhaltung bei mobilen, internetfähigen Endgeräten. Anderswo ist die Begeisterung deutlich größer.

Es könnte mehr sein: In einer internationalen Studie des Marktforschungsunternehmens landete der deutsche mobile Markt auf dem letzten Platz. Lediglich acht Prozent der Bundesbürger wollen sich ein Smartphone zulegen, sechs Prozent planen einen Netbook-Kauf, drei Prozent liebäugeln mit einem eBook-Reader – diese Zahlen ziehen nicht unbedingt die Wurst vom Teller, insbesondere nicht im internationalen Vergleich.

In allen Teilnehmerländern der Studie, China, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan, Malaysia, Singapur und den USA, wurden deutlich höhere Werte erreicht. So wollten im Länderdurchschnitt 21 Prozent der Befragten noch in diesem Jahr ein Smartphone kaufen, zwölf Prozent ein Netbook und fünf Prozent ein eBook-Lesegerät. Diese Zahlen seien leider typisch, so Reiner Fischer von Accenture. Die Käufer seien vorsichtig und probierten neue Technologien nicht um der Neuheit willen aus, sondern prüften genau, welchen Mehrwert ihnen ein Gerät oder ein Service bringe – ein Early-Adopter-Markt sei die BRD gewiss nicht.

Den Analysten zufolge müsse man in Deutschland zum einen mit möglichst niedrigen Preisen und zum anderen mit maximaler Verbraucherinformation operieren, die Bundesbürger sind sehr sparbewusst und kaufen ungern die Katze im Sack. Deshalb sollten die Anbieter und Verkäufer, insbesondere im eCommerce, auf allen Kanälen werben, informieren und Mundpropaganda betreiben: Denn für 31 Prozent der deutschen Verbraucher sind die Ergebnisse ihrer persönlichen Recherchen kaufentscheidend, im internationalen Durchschnitt traf dies nur auf 26 Prozent aller Befragten zu.

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