Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Facebook hat den mobilen Messaging-Dienst WhatsApp für 19 Milliarden Dollar geschluckt. Ein Deal der zwar vor allem mit Facebook-Aktien finanziert wird, der aber trotzdem bei vielen Experten Kopfschütteln verursacht. Zwar gibt Facebook an, die verloren geglaubte junge Generation wieder zurückzugewinnen, aber das scheint eher hintergründig.
Auch wenn WhatsApp-Gründer Jan Koum erklärt, dass sein Dienst trotz des Verkaufs so bleibt wie er ist, kann man das kaum glauben. Schließlich meinte vor nicht allzu langer Zeit auch das WhatsApp unverkäuflich sei. Nun erhält Koum neben den Tantiemen auch einen Vorstandsposten bei Facebook und wird sicherlich ganz im Wohle seines neuen Arbeitgebers handeln. Der beliebte teilweise kostenlose Service (eine Jahresgebühr von einem Euro wurde erst kürzlich eingeführt) der vor allem als Alternative zu SMS-Angeboten dient beschäftigt nur rund 50 Mitarbeiter.
Rund 450 Millionen User weltweit nutzen den Instant Messaging Dienst bei dem neben Text Nachrichten auch Fotos, Audiofiles und Videos verschickt werden können. Dabei generieren sie rund 17 Milliarden Nachrichten täglich. Für seinen Kauf bekommt Facebook nicht nur die Nutzerdaten – von denen der größte Teil wahrscheinlich schon ein Profil im Zuckerberg-Netzwerk hat – sondern nun auch die geschriebenen multimedialen Gespräche mit allen Inhalten. Es ist nur eine Frage der Zeit, trotz aller Versprechen, bis beide Dienste die User mit interessenbezogenen Werbeanzeigen füttern und auf die Belange des Nutzers noch genauer noch tiefgründiger eingehen können.