TV-Zuschauer mit „Social, Second Screen, Steuerung und Suche“ gewinnen

Ende 2012 voraussichtlich jeder vierte Haushalt einen Fernseher mit Internet-Anschluss besitzen, Ende 2011 waren es erst zwölf Prozent, ein Jahr zuvor gerade einmal fünf Prozent. Dies geht aus der Studie „Die Zukunft der digitalen Consumer Electronics“ hervor, die der Branchenverband BITKOM und das Beratungsunternehmen Deloitte jetzt präsentierten.

Demnach speichern drei Viertel (76 Prozent) der Internet-Nutzer Fotos in der Cloud, fast jeder vierte (23 Prozent) legt dort Musik ab, jeder sechste (16 Prozent) Videos. Vor diesem Hintergrund kommt es allmählich zum Verdrängungswettbewerb zwischen neuen digitalen Diensten und klassischen Medien. So könnten rund 60 Prozent aller Internet-User auf DVDs verzichten, 50 Prozent auf Fotos auf Papier, 48 Prozent auf gedruckte Zeitschriften, 44 Prozent auf gedruckte Zeitungen und 25 Prozent auf Bücher. Mehr als 12 Millionen Bundesbürger hören mittlerweile Musik-Streams aus dem Netz. Rund 4,5 Millionen greifen dabei mehrfach pro Woche auf die Angebote von Rdio, Napster, Aupeo und Co. zu. Bei diesen Angeboten werden Songs in der Regel nicht auf dem eigenen Rechner gespeichert, sondern per Datenleitung fürs direkte Hören übertragen.

Laut Studie bestimmen vier wesentliche Entwicklungen die neuen Anforderungen an Unterhaltungselektronik, resultierend aus der zunehmenden Konvergenz von TV und Internet: Social, Second Screen, Steuerung und Suche. Die Popularität von Social Media übertrage sich auf sämtliche Bereiche der Unterhaltungselektronik. Beispiele hierfür seien die Nutzung von Empfehlungsfunktionen oder der Austausch über das aktuelle Programm mittels Social TV. Second Screen mache das Fernsehen interaktiv und schaffe neue, vermarktbare Angebote. Laut Studie sind heute 77 Prozent der Internetnutzer online, während sie gleichzeitig fernsehen.

Technologische Entwicklungen machen das TV immer flexibler. Damit neue Funktionen bequem verwendet werden können, müssen Gerätehersteller innovative Steuerungssysteme anbieten. So kann über –  in der Fernbedienung integrierte – Sensoren der Webbrowser im TV-Gerät bedient werden. Neue Suchfunktionen als vierter Trend machen die Vielfalt neuer Content-Angebote übersichtlicher und erleichtern die Vermarktung. In Zukunft werden Such- und Empfehlungsfunktionen stark an Bedeutung gewinnen.

Für Hersteller gilt: Die neuen Trends für die User zu vereinfachen und zu standardisieren. Denn erst mit einer reduzierten Komplexität können sich die User dafür begeistern.

Download der Studie

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