Seit dem 13. Juni ist das neue Widerrufsrecht in Kraft und alle großen Händler ziehen mit und zeigen sich sogar großzüger als sie müssten. Zwar bestehen sie laut einem Test unter den 100 klickstärksten Onlineshops beim Preisvergleich-Marktplatzes „idealo“ sowie unter den 50 Shops mit den höchsten nationalen Alexa Traffic Ranks auf die gesetztliche Rücksendefrist von 14 Tagen, kommen bei den Rücksendekosten den Kunden aber entgegen.
Eine wesentliche Neuerung des Widerrufsrechts für Verbraucher ist, dass der Widerruf ausdrücklich innherlab von 14 gegenüber dem Händler per Brief, E-Mail, als Fax oder telefonisch erklärt mittels eines Formulars werden muss. Das kommentarlose Zurücksenden der Ware ist nicht mehr ausreichend. Laut dem Test von idealo. Laut idealo stellen 92 Prozent der Seiten das Formular bereit und 94 Prozent übernehmen sogar die Rücksendekosten.
Fast jeder Vierte (24 Prozent) davon bietet den kostenfreien Rückversand aber nur unter bestimmten Voraussetzungen an. 16 Prozent orientieren sich dabei an der alten Regelung, der sogenannten „40-Euro-Klausel“, und geben an, die Rücksendekosten auch weiterhin erst ab einem Warenwert von 40 Euro zu übernehmen. Die restlichen acht Prozent knüpfen die Kostenübernahme für die Rücksendung an andere Bedingungen, beispielsweise die Verwendung eines mitgesandten Retouren-Etiketts, das auf das zurückzuschickende Paket geklebt werden soll. Abzuwarten bleibt, wie solche Ausnahmeregelungen aus rechtlicher Sicht zu beurteilen sind.
Etwas weniger kulant zeigen sich die untersuchten Händler hinsichtlich der Überlegungsfrist, die Onlinebestellern eingeräumt wird. 78 Prozent halten an der gesetzlichen Widerrufsfrist von 14 Tagen fest. Eine freiwillig verlängerte Rückgabemöglichkeit bietet immerhin ein Viertel der Händler (24 Prozent) an, wobei die meisten (18 Prozent) ein 30-tägiges Rückgaberecht. Sechs Prozent der untersuchten Händler lassen ihren Kunden sogar 100 Tage Zeit, um bestellte Artikel zu retournieren.