News – Woche ab 27.10.1999


Levi’s gibt Online-Verkauf auf

03.11.99 – Im letzten Jahr ging Levi’s in die Online-Offensive: Mit persönlichen

Empfehlungen auf der Basis von Musikvorlieben und Freizeitverhalten wollte

der bekannte Hersteller im Internet seine Produkte in eigener Verantwortung

an den Mann oder die Frau bringen. Jetzt macht die Levi Strauss &

Co. einen bemerkenswerten Rückzieher: nach der Weihnachtssaison soll

der Online-Verkauf nur noch über JCPenney und Macy’s, zwei der größten

Levi’s Kunden, abgewickelt werden. Die mit großen Ambitionen gestarteten

eigenen Websites www.levi.com und www.dockers.com

werden voraussichtlich nur noch spezielle Produkte und limitierte Sonderangebote

anbieten. Jeff Beckmann, Sprecher von Levi’s, sagte zu den Gründen,

"Gegenwärtig sind die Kosten für die Unterhaltung einer

Website, die im Electronic Commerce zur Spitzenklasse zählt, nicht

tragbar."


Auch Microsoft macht Preisvergleiche möglich

03.11.99 – Seit Dienstag gibt es eShop

beim Microsoft Network. Hier können Online-Shopper das Angebot verschiedener

Händler und Marken vergleichen – ein Feature, dass auch Lycos seit

einiger Zeit bietet. Im eShop ist es möglich, z.B. die Garantieleistungen

und die Rückgabebestimmungen in den Vergleich mit einzubeziehen.

Ein ‚gift finder‘ gibt pünktlich zum Weihnachtseinkauf Empfehlungen

und lenkt die Aufmerksamkeit auf Sonderangebote oder aktuelle Artikel.

Darüber hinaus lassen sich hier Wunschzettel (‚wishlists‘) zusammenstellen,

die dann per Email an Freunde und Familie gehen. Auch an die bequeme Bezahlung

wurde gedacht: Natürlich gibt es ein Wallet, dass die Kredikarteninformationen

für jeden Einkauf einfach zur Verfügung stellt.


Portale profitieren von Online-Werbung

03.11.99 – Kommerzielle Websites erwirtschaften Einnahmen in der Hauptsache

durch Werbung und Produktverkäufe. Die Internet-Portale erzielen

dabei mit 53,5 % den größeren Teil ihrer Erlöse aus Werbeeinahmen.

Websites im Business-to-Consumer Bereich generieren dagegen nur 9,3 %

ihrer Einnahmen aus Werbung oder Sponsoring, jedoch 77,5 % aus Produktverkäufen.

Da können selbst die B-to-B Websites nicht ganz mithalten: Diese

setzen oftmals in erster Linie auf Kundenbindung und Geschäftsanbahnung,

was zu einen vergleichsweise bescheidenen Umsatzanteil von 61,5 % durch

Produktverkäufe führt. Die Zahlen entstammen der Activmedia-Studie

"Real Figures Behind Net profits 1999".


Tradingplattform für Email-Shopper

03.11.99 – Kaum eine Woche vergeht, ohne dass eine neue Plattform für

den Handel verschiedenster Produkte ihre Pforten öffnet. Diese unterscheiden

sich zumeist in der Zielgruppe (Geschäfts- bzw. Privatkunden) und

in der Form der Vermittlung (Veröffentlichung von Angeboten bzw.

Gesuchen). Gleich alles auf einmal will die respondo.com

KG ihren Nutzern bieten. Besonderheit: Gewerbliche Nutzer, die Mitglied

des Service werden, erhalten eine Benachrichtigung per Email, sobald ein

Gesuch in der ausgewählten Kategorie eingegangen ist. Das daraufhin

abgegebene Angebot wird dann in das jeweilige Postfach des auf Wunsch

anonymen Nachfragers übermittelt. Für Privatkunden ist die Nutzung

kostenlos, Geschäftskunden zahlen nach Ablauf der Testphase 100 Mark

pro Jahr.


Erste Online-Kreditkarte von Citybank

2.11.99 – Den Einkauf im Web und besonders das Bezahlen macht ein neues

Angebot der Citybank nun noch attraktiver. Alternative Zahlungssysteme

sind dazu nicht notwendig – die auch online beliebte Kreditkarte wird

durch zusätzliche Vorteile aufgewertet. "Clickcredit"

heißt das neue Zauberwort für die Mastercard. Die Online-Einkäufe

können fortan getrennt nachgehalten werden. Darüber hinaus gibt

es: zwei Prozent Rabatt beim Online-Shopping in der CitiPlaza, hier gehen

die Gebühren für die Kreditkartenzahlung nicht an die Citybank,

sondern werden von z.B. BarnesandNoble.com, Nickelodeon und Eddie Bauer

den Kunden gutgeschrieben. American Airlines Frequent Flyers Club Mitglieder

erhalten die doppelte Anzahl an Bonus-Meilen; wenn die Händler den

Umtausch ablehnen, nimmt die Citybank Produkte im Wert bis zu 1.000 US$

zurück. Zu den Kosten für dieses neue Angebot äußerten

sich die Vertreter der Citybank nicht – sie betonten, dass vor allem der

Ausbau der Marktanteile und der Aufbau langfristig profitabler Kundenbeziehungen

wichtig sind.


Gefährliches Weihnachtsgeschäft

02.11.99 – Die prognostizierten Umsätze für die Geschenksaison

locken, dennoch sollten die Online-Händler nicht voreilig neue technische

Features einsetzen. Das unabhängige Marktforschungsunternehmen Computer

Economics warnt davor, die Online-Shopper während ihrer Weihnachtseinkäufe

mit nicht ausgereiften Lösungen zu verschrecken. In einer Untersuchung

verschiedener Websites stellten sie Mängel z.B. bei 3D-Modellen im

Bekleidungsbereich oder beim zeitnahen Kundenservice fest: die dreidimensionale

Darstellung der neuesten Mode war zu zeitaufwendig zu laden, der Kundenservice

zeigte sich in den meisten Fällen schlecht informiert und unterstützte

die Online-Shopper nicht. Die Expertin Catherine Huneke von Computer Economics

warnt dementsprechend davor, neue Features ohne ausreichende Tests in

den Online-Läden einzusetzen, "Die Online-Shopper warten zwar

auf Verbesserungen, aber eine Enttäuschung durch schlechte Lösungen

wird natürlich keine Umsatzsteigerungen bringen."


Mängel bei deutschen Online-Shops

02.11.99 – Nach einer Untersuchung des Internet-Verbands eco

(Electronic Commerce Forum e.V.) und des E-Commerce Anbieters vivendo

Internet AG mangelt es den Online-Shops in Deutschland vor allem an Einkaufskomfort,

Verbraucherschutz und Sicherheit. Es wurden mehr als 1000 Shops untersucht.

Bei 23 % der Shops fehlten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Ein Viertel der Online-Shops verfügt über keine Warenkorbfunktion.

Beim Inkasso überwiegen wenig verbraucherfreundliche Möglichkeiten

wie Versand per Nachnahme, nur 20 % akzeptieren Kreditkarten und 5 % den

Kauf per Rechnung oder Lastschrift. Das moderne Zahlverfahren SET wird

von keinem der Shops eingesetzt. Weiterhin hapert es bei der Sicherheit:

82 % der Anbieter übertragen Kunden- und Bestelldaten unverschlüsselt

über das Internet, nur 18 % setzen auf sichere Übermittlung

per SSL. Um das Qualitätsniveau der Online-Shops zu verbessern, plant

eco die Einführung eines Gütesiegels.


Neuwagen per Web auch in Deutschland

02.11.99 – Die AIL Autofinanz

AG bietet ab sofort den Kauf von Neuwagen über das Internet.

Modelle aller Hersteller können online konfiguriert und bestellt

werden, eine Beratung findet nicht statt. Finanzierungsangebote können

ohne Angabe persönlicher Daten angefordert werden. Zum Abschluß

eines Kaufvertrags wird das entsprechende Dokument am Computer ausgedruckt

und dann per Fax oder postalisch an AIL übermittelt. Auf Wunsch wird

das bestellte Fahrzeug dem Käufer nach Hause geliefert. Das Angebot

richtet sich ausschliesslich an Käufer, die ihr Fahrzeug finanzieren

möchten. Barzahler müssen ihren Neuwagen wie bisher beim Händler

kaufen.


US-Internetwirtschaft macht 507 Mrd. US$ Umsatz

29.10.99 – Um mehr als 67 Prozent ist das Marktvolumen der US-amerikanischen

Internetbranche im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber dem vergleichbaren

Vorjahreszeitraum gestiegen. Für 1998 lagen die Umsätze bei

301 Mrd. US$, 1999 werden sie nach den Prognosen 507 Mrd. US$ ausmachen.

Nach der Studie der Universität

Texas arbeiten mittlerweile rund 2,3 Millionen Menschen in diesem

Bereich. Die Internetwirtschaft übertrifft in ihren Umsätzen

u.a. die Telekommunikationsbranche (300 Mrd. US$) und die Airlines (355

Mrd. US$). Von den 3.400 untersuchten Unternehmen bestand ein Drittel

noch nicht vor 1996. John Chambers, der Präsident und Vorsitzende

von Cisco Systems Inc.,

geht davon aus, dass die von ihm beauftragte Studie einen deutlichen Trend

belegt, "die Unternehmen sehen das Internet als große Chance

und die Internet Revolution verändert die ökonomische Lanschaft."


Virtueller Weihnachtsmann als Top-Verkäufer

29.10.99 – Ein interaktiver Weihnachtsmann wird in diesem Jahr die Einkäufe

erleichtern: Extempo Systems Inc. bietet 20 Websites die Möglichkeit,

den neuen Top-Verkäufer zeitlich befristet einzustellen. Der virtuelle

Weihnachtsmann kann chatten und Fragen zu seinem perönlichen Leben

und Weihnachten beantworten – allerdings leider nur in englischer Sprache.

Drei Produkte, die wöchentlich gewechselt werden können, wird

der Weihnachtsmann im Auftrag des jeweiligen Arbeitgebers anbieten. Über

ein Bild und einen Textlink kommen die Besucher zu der speziellen Website,

die je nach Auftraggeber unterschiedlich von Extempo Inc. gestaltet wird.

Damit der virtuelle Weihnachtsmann seinen einzigartigen Charakter (fast)

behält, wird er in jedem vertikalen Markt nur einmal eingesetzt.

Eine Demoversion mit eingeschränkten Möglichkeiten ist bei Extempo

schon jetzt zu nutzen, erst Mitte November soll der Weihnachtsmann dann

seinen großen Auftritt haben.


Interessenvertretung für Informationswirtschaft

gegründet

29.10.99 – Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation

und neue Medien, kurz BITKOM, am Donnerstag in Berlin gegründet,

will zukünftig die Interessen der IT-Branche gegenüber Politik

und Öffentlichkeit mehr Gewicht verleihen und gesellschaftliches

Bewusstsein für die wirtschaftliche Bedeutung der Informationswirtschaft

schaffen. Der neue Verband vereint den BVB Bundesverband Informations-

und Kommunikationssysteme, den Bundesverband Informationstechnologien

(BVIT) sowie die Fachverbände für Informations- und Kommunikationstechnik

in den Branchenorganisationen VDMA und ZVEI. Mit mehr als 1.000 Unternehmen,

rund 700.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 200 Mrd. Mark

repräsentiert der neue Verband rund 95 Prozent der Branche.


Traffic-Problem bei E-Commerce Websites

29.10.99 – Nur 10 % Prozent der Websites, die E-Commerce betreiben, sind

in der Lage, mit einer verdoppelten Käufernachfrage fertig zu werden.

Das geht aus einer Studie von Jupiter

Communications hervor. Vor allem Call Center und Abteilungen, die

mit der Bestellabwicklung befasst sind, bekommen Probleme, wenn die Kundenzahlen

quasi über Nacht stark steigen. Nur 54 Prozent der befragten Unternehmen

haben ihre Auftragssysteme getestet – die Call Center wurden bei rund

44 Prozent auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft. Weniger

problematisch scheinen die Serverkapazitäten auch bei steigendemTraffic

auf den Websites zu sein. Von den 85% der Unternehmen, die dies getestet

haben, kamen nur 15 Prozent zu einem negativen Ergebnis.


Ticketverkauf für Kleinveranstalter

28.10.99 – Tickets und Eintrittskarten sind für den Verkauf über

das Netz bestens geeignet, entsprechende Websites, die diese anbieten

aber vergleichsweise selten. Das Hamburger Unternehmen TicketsUnited

Solutions GmbH will sich ein großes Stück vom Kuchen, der

allein für Deutschland auf etwa 10 Mrd. Mark geschätzt wird,

abschneiden. Von den insgesamt 500 Mio. angebotenen Eintrittskarten seien

bislang erst rund 20 % über elektronische Systeme und nur 1 % im

Internet verfügbar. Anfangs soll vor allem kleineren Veranstaltern

die Möglichkeit geboten werden, Tickets über das Internet zu

vermarkten. Später wird das Angebot um Komplettpakete für Großveranstalter

sowie ein Ticket-Portal erweitert.


XML-Infos bei Software AG

28.10.99 – Unter der Internetadresse www.go-xml.com

hat die Software AG ein Informationsangebot zum neuen Webstandard XML

(Extensible Markup Language) gestartet. Die Website ist frei zugänglich

und bietet neben News, einem Glossar und Präsentationsfolien auch

Erfahrungsberichte aus der Praxis sowie Chats mit Experten. Mit Hilfe

der Auszeichnungssprache XML lassen sich Daten bzw. Dokumente graphisch

aufbereitet im Internet darstellen. Darüber hinaus kann XML die Funktionalität

der Daten speichern, transportieren und für jedes andere Computersystem

verständlich machen. Informationen zu XML gibt es natürlich

auch bei ECIN:"XML

– der Durchbruch fur EDI?"


Online-Shopping wie Müsli kaufen?

28.10.99 – Die Hoffnungen vieler Anbieter von Online-Shops, möglichst

viele Besucher ihrer Website zu Käufern und diese wiederum zu Kunden

zu machen, könnten sich in Zukunft seltener erfüllen. Das prophezeit

eine Untersuchung, für die zwei britische Professoren typische Verhaltensmuster

des Online-Einkaufs bei Webhändlern wie Amazon.com, Barnsandnoble.com,

Expedia.com, Cdnow.com und einigen anderen Anbietern unter die Lupe genommen

hatten. Ergebnis: Die ermittelte Rate von Wiederholungskäufen lag

bei maximal 30 % und somit auf dem Niveau, das auch beim Kauf von Ketchup

oder Frühstückscerealien in Supermärkten ermittelt wurde.

Die Professoren schliessen daraus, dass sich die Zahl der Online-Käufe

spätestens dann reduzieren dürfte, wenn auch der Zustrom neuer

Internet-Nutzer in den nächsten Jahren abflaut.


Große Marken dominieren Online-Werbung

28.10.99 – Beim Internet-Advertising haben sich die großen Megabrands

als führende Werbungtreibende etabliert. 61 % der beim Branchenfachblatt

Advertising Age gelisteten Top-100-Marken werben online. Nach Branchen

unterteilt, liegen bei den Bannerschaltungen die Online-Medien (einschliesslich

Suchmaschinen, Portalen und sonstigen Content-Anbietern) mit rund 36 %

vorn, gefolgt von den Einzelhändlern, auf die 21 % aller Werbeeinblendungen

entfallen. Bei letzteren waren Amazon und eBay mit jeweils 120 Mio. Einblendungen

die größten Werbekunden. Finanzdienstleister belegen in der

Rangfolge der werbeintensivsten Branchen mit 16 % den dritten Platz. Die

von Adrelevance.com

erhobenen Zahlen beziehen sich auf Bannerschaltungen im August dieses

Jahres.


























































2010

   


2009

   


2008

   


2007

   


2006

   


2005

   


2004

   


2003

   


2002

   


2001

   


2000

   


1999

   

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember


1998

   
1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen