B2C: Löst iDTV das Internet ab?

19.03.2000 – Bleibt das Internet auf Dauer der einzige elektronische Kanal für Electronic Commerce? Die gute alte Flimmerkiste, freilich mit einer Set-Top-Box getuned, wird laut Aussage von Forrester in Europa bis zum Jahr 2005 den PC und das Internet in puncto Electronic Commerce überrunden.

Bleibt das Internet auf Dauer der einzige elektronische Kanal für Electronic Commerce? Die gute alte Flimmerkiste, freilich mit einer Set-Top-Box getuned, wird laut Aussage von Forrester in Europa bis zum Jahr 2005 den PC und das Internet in puncto Electronic Commerce überrunden.

Forrester macht jetzt mit einem Report zu , auch die Umsätze im B2C über TV mit denen des Internet gleich: auf je 105 Milliarden US$.

Interaktives TV hat dabei einen entscheidenden Vorteil: Das Problem der Digital Divide, die bestehende Zugangshürde aufgrund der relativ hohen Anschaffungskosten für einen Internet-PC, besteht hier gerade nicht. Vorhandene Fernsehgeräte müssen nur entsprechend um eine Set-Top-Box erweitert werden, um das volle Angebot nutzen zu können. Dr. Therese Torris, Direktorin für europäischen Electronic Commerce bei Forrester, stützt vor allem hierauf ihre positive Prognose: "Das TV wird die Plattform für Interaktivität mit Konsumenten. Mit potentiell 200 Millionen Fernsehgeräten wird iDTV das Internet auf Platz Eins als Electronic Commerce Plattform in Europa ablösen." Der entscheidende Durchbruch für die Technologie ist zu dem Zeitpunkt zu erwarten, wenn sowohl die großen Satelliten als auch die TV-Anbieter iDTV in ihr Leistungsspektrum aufnehmen. Laut Ecommerce Times ist es in den USA spätestens ab 2003 so weit: Zwischen 2002 und 2004 soll die Teilnehmerzahlen dann von 12 auf 70 Millionen steigen.

Zusätzlich eröffnet interaktives Fernsehen eine ganze Reihe von neuen Umsatzquellen: Zum einen sind dies Transaktionen die auch per PC durchgeführt werden können. Dann kommen Umsätze durch Info-Werbung hinzu, die heute noch über Telefon aufgenommen werden und schließlich Spontankäufe, die durch die besondere Interaktivität von iDTV quasi aus dem laufenden Programm heraus möglich werden. Denn das System ist viel mehr als digitalisiertes Fernsehen. Der Begriff bezeichnet ein ganzes Bündel von Technologien, die Fernsehen zum interaktiven Erlebnis machen. Zuschauer können neben der direkten Teilnahme an Game Shows auch Produkte und Leistungen einkaufen und in Anspruch nehmen. Im extremen Fall können sie sogar beide Dienste gleichzeitig nutzen: Fernsehen und interaktive Anwendungen.

Über Anregungen und Kritik freut sich Tobias Arndt

 



 

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