Im Sinne der High-Tech-Strategie der Bundesregierung und dem damit verbundenen Ziel, den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen, ist Industrie 4.0 ein zentrales Thema. Fachleute sprechen von einer vierten Industriellen Revolution nach der Mechanisierung mit Wasser- und Dampfkraft, der Massenfertigung mit Hilfe von Fließbändern und elektrischer Energie, sowie nach dem Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion.
Industrie 4.0 bedeutet, dass Produktionseinheiten in der Lage sind, sich global miteinander zu vernetzen und sich selbstständig organisieren, um Aufträge auf individuelle Nachfrage ausgerichtet auszuführen. Wie ein unsichtbares, modulares Nervennetz durchzieht Automatisierungstechnik gesamte Fertigungsanlagen. Kabel und Bussysteme werden von Netzwerken abgelöst, die sogenannte „Cyber Physical Systems“ (CPS) steuern – drahtlose Produktionseinheiten, die sich laufend selbst optimieren. Reale und virtuelle Welt verschmelzen mehr denn je miteinander. Maschinen entscheiden autonom, Geräte kommunizieren selbstständig untereinander, Anlagen und Werkzeuge können innerhalb kürzester Zeit an wechselnde Produkt- oder Produktionswünsche angepasst werden.
Die notwendige Technik ist vorhanden, ob RFID, Embedded Computer, Sensoren, Aktuatoren, Smartphones. Von zentraler Bedeutung ist es aber, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen auf die sich bietenden Chancen, Potenziale und Herausforderungen dieser Entwicklung aufmerksam zu machen, Lösungswege aufzuzeigen und Anwendungen aus der Praxis zu veranschaulichen.
Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Initiative „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“ stellt über regionale eBusiness-Lotsen als Anlaufstellen bundesweit anbieterneutrale und praxisnahe Informationen für das eBusiness von KMU und des Handwerks zur Verfügung.
Auf der HANNOVER MESSE 2014 wird seitens der eBusiness-Lotsen neutral und kostenfrei in einem Expertenforum zum Thema Industrie 4.0 informiert. Im Vordergrund dieses rund dreieinhalbstündigen Forums am Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie stehen Fachvorträge und Anwendungsbeispiele zum Thema. Darüber hinaus wird auf einem rund zweieinhalbstündigen Rundgang über das Messegelände in einer geführten Besuchertour an Ständen ausgewählter Unternehmen, die auf der HANNOVER MESSE ausstellen, aus erster Hand demonstriert, wie der Weg zu Industrie 4.0 erfolgreich eingeschlagen werden kann.
Zentrale Fragestellungen, die angesprochen werden, sind u.a.:
– Welche individuellen Voraussetzungen braucht ein Unternehmen, um »Industrie-4.0-fähig« zu werden?
– Wie kann ein Produkt seine Herstellung selbst steuern, seine eigene Qualität kontrollieren und woher weiß es, wann es wo und wie gebraucht wird?
– Wie stellen sich ganze Fabriken auf die Herausforderungen einer von Cyber Physical Systems und AutoID gesteuerten Produktion ein?
– Welche Rolle spielt der Mensch in der industriellen Fertigung der Zukunft? Wie wird die Interaktion zwischen Mensch und Maschine umgesetzt?
– Welche Unternehmen haben schon Prozessveränderungen in Richtung Industrie 4.0 vornehmen können und sind bereits in der Lage, aus ihren Praxiserfahrungen zu berichten?