Die Webmarketing-Checkliste (Teil 2)

Im 2. Teil der Webmarketing-Checkliste widmet sich Dr. Ralph Wilson sowohl dem derzeit heiß diskutierten Thema des eMail-Marketing als auch alternativen Marketing-Strategien für den „kleinen Geldbeutel“. Seinen Grundsätzen bleibt der „Meister“ dabei treu und garniert das Ganze wie gewohnt mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis.

eMail Strategien

Vernachlässigen Sie nicht die eMail als effektiven Weg, um Besucher auf Ihre Webseite zu bringen. Nur bitte spammen Sie nicht. Das heißt, senden Sie keine unaufgeforderten Massenmails an Personen, zu denen Sie keinen Kontakt haben bzw. deren ausdrückliche Erlaubnis Sie nicht besitzen.

14. Installieren Sie eine Signatur für all Ihre eMails
Die meisten eMail-Programme wie AOL, Netscape und Outlook ermöglichen es Ihnen, eine Signatur anzulegen die am Ende jeder Ihrer eMails erscheint. Beschränken Sie sich jedoch auf 6-8 Zeilen: Unternehmensname, Adresse, Telefon, URL, eMail und einem kurzen Slogan der das Besondere Ihres Unternehmens beschreibt. Halten Sie Ausschau nach gelungenen Beispielen in eMails die Sie selbst erhalten.

15.Sammeln Sie von Ihren Besuchern eMail-Adressen und bitten Sie um die Erlaubnis, Updates schicken zu dürfen
Ihr Antwortformular/Kontaktformular auf der Webseite sollte eine Checkbox enthalten, mit dem der Besucher Sie ermächtigen kann, ihm eMail-Updates über Produktneuerungen oder Dienstleistungen zu schicken. Damit sind Ihre eMails an Besucher kein Spam mehr. Sie antworten lediglich auf deren Anfrage zu weitergehender Information. Ich empfehle Vor- und Nachnamen getrennt zu erfassen, so könne Sie Ihre eMails besser personalisieren. Aber fragen Sie nur nach den Informationen die Sie wirklich benötigen, sonst werden Ihnen nicht viele Besucher antworten.

16.Veröffentlichen Sie einen eMail-Newsletter
Obwohl es einen großen Einsatz erfordert einen wöchentlichen, monatlichen oder quartalsweisen Newsletter zu publizieren, ist es einer der besten Wege jederzeit mit Ihren potentiellen Kunden in Verbindung zu bleiben sowie gleichzeitig Vertrauen aufzubauen und das Markenbewusstsein Ihrer Kunden zu stärken. Sie können Ihren Newsletter über Ihr eMail-Programm verschicken oder die Besucher tragen sich auf Ihrer Seite in ein Listserver Programm ein. Weiterführende Informationen finden Sie in unserem eBook „Guide to eMail-Newsletters“.

17.Senden Sie Ihren Besuchern und Kunden Angebote
Ihre eigene Kundenliste sowie die Liste der Besucher, die Ihnen die Erlaubnis erteilt haben sie zu kontaktieren, ist für Sie von enormer Bedeutung und besonders wertvoll. Es bietet sich der Versand von Angeboten, Coupon Specials, Produkt Updates, etc. an. Wenn Sie die Betreff-Zeile Ihrer eMail personalisieren, erzielen Sie in der Regel ein deutlich besseres Ergebnis. Sie finden zahlreiche weitere Artikel zu allgemeinem eMail-Marketing in unserem Info-Center.

Alternative Strategien

18. Bewerben Sie Ihre Webseite in Mailinglisten und Newsgroups
Das Internet bietet tausende von sehr zielgerichteten, eMail-basierten Diskussionslisten sowie Newsgroups, die von Personen mit speziellen Interessen betrieben werden. Nutzen Sie etwa Google Groups (früher DejaNews), um entsprechende Quellen zu finden. Kümmern Sie sich nicht um Newsgroups, die auf reinem „Spam“ errichtet sind. Finden Sie lieber Gruppen in denen ein qualifizierter Dialog stattfindet. Unterlassen Sie aber auf jeden Fall allzu aggressives Marketing und bringen Sie nicht zu offen Ihr Produkt oder Dienstleistung ein, selbst wenn einige andere es tun. Tragen Sie lieber hilfreich und sinnvoll zur Diskussion bei und lassen Sie die Signatur am Ende Ihrer eMail das Marketing für Sie übernehmen. Die Leute werden Sie zunehmend besser kennen und Ihnen vertrauen, Ihre Seite besuchen und schließlich auch Geschäfte mit Ihnen abschließen.

19. Veranstalten Sie Wettbewerbe und Preisausschreiben
Auch Internet-Nutzer lieben es etwas umsonst zu bekommen. Wenn Sie einen Wettbewerb oder eine Verlosung auf Ihrer Seite ankündigen, werden Sie damit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr Traffic generieren. Achten Sie darauf, dass die Regeln Ihres Gewinnspiels in allen Ländern auf die Sie abzielen rechtmäßig sind. Die Preise sollten so gewählt werden, dass Sie das Profil Ihres optimalen und gewünschten Kunden ansprechen.

20. Bitten Sie Besucher Ihre Webseite zu bookmarken
Es hört sich so einfach an, aber bitten Sie Ihre Besucher Ihre Seite mit einem Lesezeichen zu versehen. Wir selber benutzen eine Grafik auf den Eingangseiten zu unserer Webseite. Lesen Sie mehr bei Wilson. Warum bookmarken Sie nicht den Artikel den Sie gerade lesen? Sie wissen, dass Sie ihn bald wiederfinden möchten. 🙂

21. Tauschen Sie Anzeigen mit komplementären Webangeboten
Bannertausch-Programme wie z.B. Link Exchange (nun Microsoft bCentral Banner Network) scheinen in letzter Zeit nicht besonders gut zu funktionieren. Aber denken Sie darüber nach, Newsletter-Anzeigen mit ergänzenden Angeboten auszutauschen, um neue Besuchergruppen zu erreichen.

22. Schreiben Sie Artikel für die Newsletter anderer Anbieter
Sie können Ihre Marktpräsenz enorm steigern, indem Sie Beiträge aus Ihrem Wissens- und Erfahrungsgebiet verfassen und diese als freien Content einigen Newslettern zur Verfügung stellen. Verlangen Sie lediglich, dass ein Link auf Ihre Webseite und eine einzeilige Beschreibung Ihres Angebotes zusammen mit dem Artikel erscheint. Das ist ein sehr effektiver „viraler“ Ansatz.

23. Entwickeln Sie virale Marketing-Strategien
So genanntes virales Marketing nutz kommunikative Netzwerke, Beziehungen und „Mund-zu-Mund-Propaganda“ Ihrer Besucher und Kunden, um die Bekanntheit Ihrer Seite exponentiell zu steigern. Mund-zu-Mund-Propaganda, PR sowie das Erzeugen einer gewissen Begeisterung, die dann weitergegeben wird, sind Offline-Werkzeuge. Das Klassische Beispiel ist der kostenlose eMail-Service von Hotmail, bei der jede eMail eine kurze Kopf- und Fußzeile zum jeweiligen Angebot enthält. Diese wird dann zu Freunden und Bekannten gesandt, die wieder zu anderen Freunden …usw. Sie erfahren mehr zu diesem Thema in meinem eBook „Demystifying Viral Marketing“, kostenlos erhältlich bei Bestellung meines kostenlosen, wöchentlichen Doctor Ebiz Newsletter.

Lesen Sie im 2. Teil mehr zu: „Bezahlte Werbestrategien“

Keiner der oben beschriebenen Ansätze ist wirklich „kostenlos“, denn jeder erfordert Zeit und Energie. Aber wenn Sie wollen, dass Ihr Geschäft noch schneller wächst, so kommen Sie unweigerlich an den Punkt an dem Sie für ein „mehr“ an Traffic in die Tasche greifen müssen. Werbung und Anzeigen werden in einer der drei folgenden Varianten angeboten: (1) der traditionelle TKP (Tausender Kontakt Preis), (2) Pay per Click (PPC), und (3) Pay per Action auch bekannt als Affiliate Programm. Führen Sie zuerst einige kleine Werbe-Tests durch, um die Kunden-Reaktion zu ermitteln und berechnen Sie dann Ihre Rendite (ROI), bevor Sie riesige Summen ausgeben. Hier sind einige Beispiele:

24. Schalten Sie Anzeigen auf passenden Webseiten
Unglücklicherweise haben viele Besucher ihre Augen schon darauf trainiert Banneranzeigen zu ignorieren, deshalb liegen die Klickraten bei trostlosen 0,1% – 0,3%. Aber Sie könnten nach einigen günstigeren Bannern als Teil einer breiteren Bannerschaltung fragen.

25. Schalten Sie Textanzeigen in einem eMail-Newsletter
Eine der besten Werbeinvestitionen sind Textanzeigen in eMail-Newslettern, die sich an Leser richten, die möglicherweise Interesse an Ihren Produkten oder Dienstleistungen haben könnten. Einige kleine Anbieter bieten hier attraktive Preise an.

26. Mieten Sie eMail-Listen
Wir verabscheuen Spam, ungezielte, unaufgeforderte Massenmails und Sie bezahlen einen hohen Preis mit einem ruinierten Ruf und gekündigten Dienstleistungen, wenn Sie diesen Spam-Verlockungen unterliegen. Aber die Direkt-Marketing Industrie hat gezielt eMail-Listen von Personen zusammengetragen, die zugestimmt haben kommerzielle eMail-Nachrichten zu erhalten. Führen Sie immer erst einen kleineren Test durch, um die Qualität der Liste zu überprüfen. Lesen Sie auch meinen Artikel „Die 10 entscheidenden Elemente einer Opt-In eMail-Kampagne“. Einige Unternehmen die solche Services anbieten sind auf meiner Seite aufgeführt.

27. Starten Sie ein Affiliate Programm
Üblicherweise zahlt bei einem Affiliate Programm der Händler eine Provision an andere Seiten, wenn deren Verlinkung zu einem neuen Geschäft führt. Das Ziel ist es, ein Netzwerk von Partnern aufzubauen, die ein finanzielles Interesse daran haben Ihre Webseite zu promoten. Als Händler müssen Sie zuerst die Provisionssätze festlegen (betrachten Sie es als Marketingausgaben), dann ein Unternehmen wählen das die technische Umsetzung Ihres Partnerprogramms übernimmt und danach Ihr Programm bewerben, damit die richtigen Partner auf Ihre Seite verlinken. Ziehen Sie dafür auch Affiliate Management Software wie etwa „My Affiliate Programm oder „Ultimate Affiliate Program in Betracht. Ich habe einige dieser Programme in meinem Bericht über Affiliate Management Programme beschrieben.

28. Entscheiden Sie sich für eine Mall
Mehrere Webhosting Services prahlen mit ihrer „Mall“ bestehend aus den Shops ihrer Kunden, jedoch haben nur die wenigsten auch das entsprechende Werbebudget, um viel Traffic zu generieren. Die größte Mall stellt im Grunde genommen das Angebot von Yahoo dar. Hier eine gute Platzierung zu erreichen kostet Sie eine Menge Zeit und Arbeit. Dafür zu bezahlen um in einer Mall vertreten zu sein ist selten eine gute Investition. Aber einige Einzelhändler bezahlen für Anzeigen in den verschiedenen Einkaufbereichen von Yahoo und anderen Portalen um Traffic zu erzeugen.

29. Setzen Sie auf Pay-Per-Click-Anzeigen (PPC)
Overture.com und Google Adwords Select sind hier vielversprechende Quellen. Die Top Anzeigen erscheinen dort als hervorgehobene Links an erster Stelle der Resultate vieler Suchmaschinen. Ihre Platzierung wird dadurch bestimmt, wie viel Sie für ein bestimmtes Suchwort im Vergleich zu Ihrer Konkurrenz geboten haben. Das kann durchaus ein kostengünstiger und effektiver Weg sein um gezielte Traffic zu bekommen, denn Sie bezahlen nur, wenn wirklich jemand auf Ihren Link klickt.

Wir haben sicherlich keinen allumfassenden Weg, um Ihre Webseite zu bewerben, aber die oben genannten Möglichkeiten sollten Sie schon etwas voranbringen. Um Ihre Seite wirklich effektiv zu vermarkten, müssen Sie einige Zeit darauf verwenden diese Strategien an Ihren eigenen Markt und Ihre Kapazitäten anzupassen. Warum nehmen Sie sich nicht etwas Zeit, um in Ihrem Unternehmen diese Checkliste zu bearbeiten und Sie als Grundlage für Ihre weitere Webmarketing-Strategie zu nutzen?

Die englische Version dieses Artikels sowie die Übersetzung unterliegen dem © 1999 von Ralph F. Wilson, Wilson Internet Services, http://www.wilsonweb.com. Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlichung oder Kopie des Artikels nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Autors.

> zum Teil 1

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen