Entertainment and Media Outlook: Internet 2005–2009

Der Internetmarkt in Deutschland wuchs innerhalb der letzten fünf Jahre überproportional. Während sich die Zahl der Online-Haushalte zwischen 2002 und 2004 nahezu verdoppelte, verneunzehnfachte sich gleichzeitig die Zahl der Haushalte mit Breitbandanschluss. Die am stärksten verbreitete Technologie ist dabei die Digital Subscriber Line (DSL). Aber Wettbewerber bringen den Markt zunehmend mit Alternativen in Schwung.

Neben der Telekom drängen nun auch andere Festnetz-Gesellschaften mit konkurrierenden eigenen DSL-Angeboten auf den Markt. Kabelanbieter offerieren Internetzugänge via Kabelanschluss und investieren hohe Summen, um diesen Service weiteren Haushalten anbieten zu können. Zusätzlich etablierten sich kabellose Breitbandnetze der dritten Generation (3G) als neue Zugangsmöglichkeit mit hohen Übertragungsgeschwindigkeiten. Obgleich die Konsumenten für Breitbandanschlüsse im Vergleich zu analogen Anschlüssen höhere Gebühren an ihre ISP zahlen müssen, werden gewissermaßen als Ausgleich dafür Breitbandanschlüsse zu Festpreisen (Flatrates) angeboten. Benutzer analoger Verbindungen müssen zusätzlich zu den Gebühren für den Internetzugang für jede Minute online Telefongebühren bezahlen. Deshalb kann für häufige Nutzer die Nutzung von analogen Zugangsmöglichkeiten trotz gesunkener Minutenkosten annähernd genauso teuer sein wie die Nutzung von Breitbandanschlüssen. Aus diesem Grund ist ein Trend weg von analogen Internetzugängen hin zu Breitband-Internetzugängen zu beobachten. In dem Maße, in dem die Verfügbarkeit von Breitbandzugängen zunimmt, wird sich entsprechend auch der Wechsel von analogen zu Breitbandzugängen vollziehen. Verfügten 2004 nur 28 Prozent der Internethaushalte über einen Breitbandanschluss, werden es 2009 voraussichtlich bereits zwei Drittel sein.

Die Zunahme der Online-Haushalte wird sich insgesamt verlangsamen. PricewaterhouseCoopers erwartet einstellige Zuwachsraten innerhalb der nächsten fünf Jahre. Dementsprechend werden sich auch die Ausgaben für Internetzugänge langsamer erhöhen.

Die Internetwerbung war das Werbesegment in Deutschland, das sich in den letzten fünf Jahren am schnellsten entwickelte. Die Rate stieg auch 2004 wieder zweistellig. PricewaterhouseCoopers prognostiziert auch für die nächsten vier Jahre zweistellige oder annähernd zweistellige Zuwächse. Die größer werdende Zahl von Haushalten mit Breitbandanschluss stimuliert die Internetwerbung. Nutzer mit Breitbandverbindung verbringen tendenziell mehr Zeit mit dem Internet und verwenden das Internet öfter für Transaktionen und die Suche nach Informationen als die Nutzer von analogen Zugängen. Ziel der Werbetreibenden ist es, die Konsumenten in der Zeit zu erreichen, in der sie einkaufen. Bezahlte Suchergebnis-Werbung kristallisiert sich immer mehr als ein schnell wachsendes Segment heraus, da sie die Nutzer dann anspricht, wenn sie Informationen suchen. Für die Internetwerbung wird die Zunahme der Breitbandzugänge der wichtigste Treiber bleiben.

Der Markt im Überblick

Der Internetmarkt in Deutschland expandierte mit 12,3 Prozent auch 2004 zweistellig. Die Ausgaben für den Internetzugang, die insgesamt 96 Prozent des gesamten Marktes ausmachen, stiegen dabei um 12,4 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro, während sich die Ausgaben für Werbung um 10,2 Prozent auf 271 Millionen Euro erhöhten.

Der deutsche Markt hat 2004 insofern einen Wendepunkt erreicht, als die Ausgaben für Analoganschlüsse nicht mehr wie in den Vorjahren jährlich zweistellig anstiegen. Der Wechsel der Nutzer zu Breitbandzugängen verlangsamte die Entwicklung 2004 deutlich. PricewaterhouseCoopers prognostiziert einen starken Rückgang der Ausgaben für analoge Internetzugänge ab 2006 und in den folgenden Jahren. 2006 werden dann erstmals die Erlöse für Breitbandzugänge die der Analogzugänge übersteigen. 2009 schließlich erreichen – so die Prognose – die Einnahmen für Analogzugänge nur noch ein Drittel der Ausgaben für Breitbandzugänge.

2005 wird nach Einschätzung von PricewaterhouseCoopers ferner das letzte Jahr sein, in dem die Zahl der Haushalte mit Internetzugang stark ansteigen wird. Die Mehrheit der Bevölkerung verfügte bereits 2004 über einen Internetzugang zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz, in Internetcafés oder anderswo außerhalb der eigenen Wohnung. Deshalb nimmt die weitere Verbreitung des Internets nur noch mit abnehmenden Wachstumsraten zu.

Von 2000 bis 2004 stieg die Verbreitung des Internets um 28 Prozent. PricewaterhouseCoopers erwartet einen Anstieg um weitere 16 Prozentpunkte innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Die Verbreitung des Internets in Deutschland war vergleichbar mit der in Westeuropa. PricewaterhouseCoopers sieht eine Fortsetzung dieser parallelen Entwicklung. 2009 werden ungefähr 70 Prozent der Bevölkerung Zugriff auf das Internet haben.

Obwohl sich die Zunahme der Haushalte mit Internetzugang abschwächt, wird das Volumen der Ausgaben aufgrund der Umrüstung von günstigen Analogzugängen auf höherpreisige Breitbanddienste für Internetzugänge weiterhin mit zweistelligen Raten bis ins Jahr 2008 wachsen. 2009 werden die Ausgaben für Internetzugänge annähernd 10 Milliarden Euro betragen, ein Anstieg von 11,1 Prozent im Jahresmittel, gerechnet ab dem Jahr 2004.

Während die Internetwerbung 2001 und 2002 noch Wachstumsraten von 20 Prozent erzielte, schwächte sich der Anstieg 2003 auf 8,4 Prozent deutlich ab. 2004 wurde hingegen wieder eine leicht höhere Zuwachsrate von 10,2 Prozent erzielt.

Trotz der schwachen gesamtwirtschaftlichen Lage sieht PricewaterhouseCoopers ein schnelleres Wachstum der Internetwerbung in den nächsten Jahren. Dafür gibt es zwei wichtige Gründe: Die Expansion der Breitbandzugänge eröffnet neue Werbemöglichkeiten, wie etwa das Full-Motion-Video. Die Ausweitung des Online-Shoppings wird ebenfalls Werbekunden an das Internet binden. PricewaterhouseCoopers erwartet Wachstumsraten für die Internetwerbung von 12,2 Prozent im Jahresmittel innerhalb der nächsten fünf Jahre. 2009 wird danach ein Ausgabenvolumen von 480 Millionen Euro erreicht sein. Trotz des beharrlichen Anstiegs wird die Internetwerbung nur ein kleiner Teil des gesamten Werbemarktes in Deutschland bleiben.

Die Gesamtausgaben auf dem Internetmarkt werden von insgesamt 6,1 Milliarden Euro 2004 auf 10,4 Milliarden Euro im Jahr 2009 steigen: eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 11,2 Prozent.

Da Deutschland früher mit der Implementierung des Internets begann als das übrige Westeuropa, betrug der deutsche Anteil am gesamten westeuropäischen Internetmarkt im Jahr 2000 20 Prozent. Weil Westeuropa in den letzten Jahren jedoch stark aufholte, fiel der deutsche Anteil bis zum Jahr 2004 auf 16,9 Prozent.

PricewaterhouseCoopers erwartet einen weiteren Rückgang dieses Anteils innerhalb der nächsten zwei Jahre, in den Jahren 2007 bis 2009 jedoch wieder einen Anstieg. Kabel- wie auch kabellose (Breitband-)Technik werden in den nächsten Jahren immer wichtiger werden und zu einem Anstieg der Ausgaben für Breitband-Internetwerbung führen. Dadurch kann sich der deutsche Internetmarkt schneller entwickeln als das restliche Westeuropa. Nach einem Rückgang auf 15,8 Prozent in 2006 wird der deutsche Anteil am westeuropäischen Internetmarkt bis zum Jahr 2009 16,5 Prozent erreichen.

Internethaushalte

Die Zahl der deutschen Haushalte mit Internetzugang expandierte 2004 auf 20 Millionen: ein Anstieg um 9,9 Prozent im Vergleich zu 2003. Damit stieg die Zahl der Haushalte mit Internetzugang erstmals seit Einführung des Internets nur einstellig. 2003 hatte die Wachstumsrate noch bei 22,1 Prozent gelegen.

Die abnehmende Wachstumsrate führte zu einer Verlangsamung des Anstiegs bei den analogen Internetzugängen: Die Zahl ihrer Abonnenten wuchs im Jahr 2004 lediglich um 0,7 Prozent, 2003 waren es noch 17,2 Prozent. Die Zahl der Haushalte mit Breitbandzugang wuchs dagegen um 43,6 Prozent und damit fast genauso schnell wie 2003 mit 44,4 Prozent.

In Deutschland werden für Telefonanrufe – wie in den meisten Ländern Westeuropas – zeitabhängige Nutzungsgebühren erhoben. Die Nutzer müssen eine Gebühr für jede Minute zahlen, in der sie die Telefonleitung nutzen, also auch für die Nutzung des Internetzugangs. Folglich sind die Kosten für den Internetzugang bei analogen Zugangssystemen höher als die Beträge, die an die Internet Service Provider gezahlt werden müssen, da sie zusätzlich Telefongebühren enthalten. Für Nutzer, die viel Zeit im Internet verbringen, können diese Telefongebühren recht hoch sein. – Bitte beachten Sie: Die im Outlook 2005 wiedergegebenen Zahlen betreffen lediglich die Gebühren der Internet Service Provider.

2002 wurde der Telefonmarkt in Deutschland für den Wettbewerb geöffnet. Die Deutsche Telekom, vormals Monopolist in diesem Bereich, wurde verpflichtet, Wettbewerbern Zugang zu ihrem Telefon-Netzwerk zu gewähren. Neue Wettbewerber stiegen in den Markt ein, was den Verbrauchern ab 2003 niedrigere Preise bescherte. Die geringeren Telefongebühren ließen die Zahl der Haushalte mit analogem Internetzugang kräftig steigen, und zwar um 17,2 Prozent auf 14,3 Millionen.

Die Deutsche Telekom musste sich ebenso verpflichten, ihre DSL-Infrastruktur für Wettbewerber verfügbar zu machen. Als Wettbewerber nun mit konkurrierenden DSLAngeboten auf den Markt drängten, sank der Preis für Breitbandanschlüsse.

Kabel Deutschland und andere Anbieter modernisierten ihre Kabelnetze. 2004 gaben die Kabelbetreiber insgesamt 172 Millionen Euro aus, um ihre Netze für Breitbandanwendungen aufzurüsten. Weitere 185 Millionen Euro sollen 2005 folgen. Ende 2004 verfügten 3,65 Millionen Haushalte über Zugang zu Kabelanschlüssen, die ihnen drei verschiedene Dienste anbieten: Telefon, Internet und Fernsehen. Diese multiplen Dienste sollen bis zum Jahresende 2005 für 4,1 Millionen Haushalte verfügbar sein.

Wegen dieser und anderer Investitionen hat die Zahl der Haushalte, die über einen Breitbandzugang verfügen, 2004 erheblich zugenommen. Die durchschnittlichen Kosten für Breitbandzugänge sind weiter rückläufig und der Abstand zu den Kosten für analoge Zugänge verringert sich zusehends. Anders als bei den Breitbandzugängen müssen zusätzlich noch Telefongebühren entrichtet werden.

All diese Entwicklungen ließen die Zahl der Haushalte mit Breitbandanschlüssen 2004 um 1,7 Millionen expandieren, der bisher stärkste Anstieg innerhalb eines Jahres. Daneben kletterte die Zahl der Haushalte mit analogen Zugängen prompt um nur 100.000, der bisher geringste Anstieg innerhalb eines Jahres.

Im September 2004 gab Kabel Deutschland bekannt, innerhalb der nächsten zehn Jahre 1,8 Milliarden Euro investieren zu wollen. Hauptziel sei es dabei, die Verfügbarkeit von Breitband-Internetzugängen via Kabel für 21 Millionen Haushalte zu ermöglichen, um damit dem DSL-Angebot der Deutschen Telekom verstärkt Konkurrenz zu bieten.

Kabel Deutschland setzt auch Wireless Fidelity (WiFi) zur Erweiterung ihres Angebotes ein. So wurde im August 2004 die WiFi-Technik für Heimanwendung eingeführt. Dank der Nutzung von Motorolas kabellosem Modemzugang SBG900 können die Abonnenten ein WiFi-Netzwerk in ihrem Haus aufbauen. Das ermöglicht die Nutzung des Kabeldienstes über kabellose Verbindung auf dem gesamten Grundstück, also auch im Garten. Darüber hinaus kann mittels dieser Technologie mit einem einzigen Breitband- Abonnement der Zugang zum Internet für mehrere PCs gleichzeitig hergestellt werden.

Kabel Deutschland testete den Einsatz der WiFi-Technik im Mai 2005 in München erfolgreich. Für Ende 2005 will die Gesellschaft den kabellosen Zugang zu Breitbanddiensten in 15 Städten bereitstellen.

Die Anbieter von DSL-Verbindungen waren derweil nicht untätig: Die Deutsche Telekom und konkurrierende DSL-Anbieter erweiterten ihr DSL-Netzwerk. So startete Telefónica Deutschland 2005 DSL-Dienste in München und Bremen mit Download- Geschwindigkeiten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde. Bis Mitte 2006 will die Gesellschaft DSL-Dienste für 40 Prozent aller deutschen Haushalte anbieten.

Auch der kabellose Breitbandzugang ist auf dem Vormarsch. Zu Beginn des Jahrzehnts gaben die Anbieter von kabellosen Zugängen Milliarden von Euro für die Ersteigerung von 3G-Lizenzen aus. Wegen der damit verbundenen hohen Verschuldung konnten die Gesellschaften anschließend nur wenig in den Ausbau der 3G-Netzwerke investieren. Außerdem waren nur vereinzelt 3G-Handgeräte verfügbar.

Durch den Anstieg der Nachfrage nach Breitband im letzten Jahr führten die Produzenten jedoch neue 3G-fähige Handgeräte ein. Vodafone startete einen 3G-Dienst gegen Ende des Jahres 2003 und T-Mobile sowie O2 führten 3G 2004 ein. Im Juni 2005 startete T-Mobile einen kostengünstigen 3G-Dienst, Web’n’Walk, für etwa zehn Euro pro Monat und kalkuliert mit 100.000 Abonnenten bis Ende 2006.

T-Mobile testet zurzeit kabellose Breitband-Internetzugänge in ausgewählten Hochgeschwindigkeitszügen der Deutschen Bahn mit WiFi-Hotspots an 20 Bahnhöfen. Verläuft der Test erfolgreich, werden WiFi-Hotspots an 80 Bahnhöfen eingerichtet und der Zugang zum Internet wird in allen Hochgeschwindigkeitszügen möglich sein.

Kabellosen Internetzugang bieten mittlerweile auch einige Fluglinien ihren Gästen bei Langstreckenflügen an. Lufthansa führte den FlyNet-Dienst im Mai 2004 ein. Er erlaubt Passagieren mit Laptops gegen Gebühr, das Internet über das private Netzwerk von Lufthansa zu nutzen.

Diese Entwicklungen werden die Verbreitung von Breitband erheblich steigern. PricewaterhouseCoopers erwartet eine höhere Zahl von Abonnenten aufgrund der besseren Verfügbarkeit von Breitbandzugängen: Die Zahl der Haushalte mit Breitbandanschluss wird bis 2009 auf 19,5 Millionen steigen.

Dagegen wird die Zahl der Haushalte mit analogem Zugang ab dem Jahr 2006 zurückgehen, da die Abonnenten von analogen Zugängen auf die Breitbandtechnik umsteigen. 2009 wird es nur noch 9,7 Millionen Haushalte mit analogem Zugang geben.

Die Zahl der Haushalte mit Internetzugang steigt auf 29,2 Millionen im Jahr 2009. Das entspricht einem jährlichen durchschnittlichen Zuwachs von 7,9 Prozent – der damit wesentlich geringer ausfällt als in den letzten fünf Jahren.

Bei den Breitbandzugängen nimmt die DSL-Technik mit 5,4 Millionen Haushalten und 97 Prozent Marktanteil den Spitzenplatz ein. DSL wird auch in Zukunft die wichtigste Breitbandtechnik bleiben und die Zahl der Abonnenten wird bis 2009 auf 15 Millionen steigen.

Dank der jüngsten Initiativen im Bereich der Kabel- und kabellosen Breitbandtechniken wird auch der Einsatz dieser Techniken innerhalb der nächsten fünf Jahre fortschreiten. Bis 2009 wird es für diese Techniken insgesamt 4,5 Millionen Abonnenten geben: ein Marktanteil von 23 Prozent.

Der Markt der Haushalte mit Breitbandzugang wird innerhalb des Prognosezeitraums von 2005 bis 2009 mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 28,5 Prozent auf 19,5 Millionen Haushalte bis 2009 wachsen.

Ausgaben für Internetzugang

Da die Zahl der Breitbandnutzer zulegte, stiegen – trotz der Reduzierung der durchschnittlichen monatlichen Gebühr um 2,4 Prozent auf 33,40 Euro – auch die Ausgaben für den Internetzugang um 40,2 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.

PricewaterhouseCoopers erwartet bis zum Jahr 2009 ein weiteres Sinken der durchschnittlichen monatlichen Gebühren für Breitbandanschlüsse auf 32 Euro. Die Ausgaben für Breitband-Internetzugänge werden dennoch, bedingt durch die prognostizierte Zunahme der Breitband-Abonnenten auf 19,5 Millionen bis 2009, auf 7,5 Milliarden Euro steigen. Das entspricht einer Wachstumsrate von 27,4 Prozent im jährlichen Mittel.

In Deutschland wuchs der Breitbandmarkt innerhalb der letzten beiden Jahre langsamer als in Westeuropa. Auch im Jahr 2005 erwartet PricewaterhouseCoopers, dass das Wachstum in Deutschland unter dem westeuropäischen Durchschnitt liegen wird. Ab 2006 wird der Breitbandmarkt jedoch auch in Deutschland wieder schneller wachsen, da Kabelanbieter und die Anbieter drahtloser Zugänge ihre Dienste ausbauen und zusätzlich neue DSL-Anbieter in den Markt eintreten werden.

Nach der Prognose von PricewaterhouseCoopers wird der deutsche Breitbandmarkt in den Jahren 2006 bis 2009 schneller wachsen als der westeuropäische Markt. Deutschlands Anteil am westeuropäischen Breitbandmarkt wird dabei erst von 16,4 Prozent im Jahr 2004 auf 14,9 Prozent im Jahr 2005 fallen, dann jedoch bis zum Jahr 2009 auf 19,8 Prozent steigen.

Während die Ausgaben für analoge Internetzugänge in den Vorjahren noch mit zweistelligen Raten anstiegen, erhöhten sie sich 2004 dagegen nur noch um 0,2 Prozent: eine Konsequenz der geringeren Zunahme bei den Abonnentenzahlen für analoge Zugänge.

Die durchschnittliche monatliche Gebühr an den ISP, in der Telefongebühren nicht enthalten sind, sank 2004 um 0,5 Prozent auf 21 Euro. Die ISP stellen für den zeitlich unbegrenzten Zugang monatliche Grundgebühren von 25 Euro oder mehr in Rechnung. Begrenzt der Nutzer die Stundenzahl, kann er auf günstigere Angebote zurückgreifen mit monatlichen Grundgebühren von 15 Euro oder weniger.

Die durchschnittlichen Gebühren werden sich – so die Prognose von Pricewaterhouse-Coopers – innerhalb der nächsten fünf Jahre stabilisieren. In den Jahren 2005 und 2006 kann es dabei zu einem leichten Rückgang kommen, für die Jahre 2007 bis 2009 ist dafür dann wieder mit einem leichten Anstieg zu rechnen. 2009 werden sich die monatlichen Gebühren bei 21,20 Euro einpendeln.

Da die Zahl der Haushalte mit analogem Zugang bis 2009 auf schätzungsweise 9,7 Millionen sinkt, werden auch die Ausgaben für analoge Zugänge von 3,6 Milliarden Euro in 2004 auf 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2009 zurückgehen. Das entspricht einem jährlichen durchschnittlichen Rückgang um 7,3 Prozent.

PricewaterhouseCoopers erwartet, dass sich in Deutschland der Wechsel von analogen Zugängen zu Breitband-Zugängen schneller vollziehen wird als im westeuropäischen Durchschnitt. Diese Einschätzung lässt sich insbesondere mit der zu erwartenden starken Ausweitung der verfügbaren Breitbandkapazitäten innerhalb der nächsten Jahre begründen. Ab 2006 werden die Ausgaben für analoge Internetzugänge relativ rasch abnehmen. PricewaterhouseCoopers geht für das übrige Westeuropa von einer tendenziell ähnlichen Entwicklung des Ausgabenvolumens aus, erwartet dort allerdings geringere Rückgänge. Deutschlands Anteil am Markt für analoge Internetzugänge wird von 18,2 Prozent in 2004 auf 13,7 Prozent im Jahr 2009 fallen.

Internetwerbung

In Deutschland stiegen die Ausgaben für Internetwerbung 2004 um 10,2 Prozent auf 271 Millionen Euro. Der Zuwachs lag damit zwar über dem Niveau des Jahres 2003 mit 8,4 Prozent, unterschritt die jährlichen Raten der Jahre 2001 bis 2002 von über 20 Prozent jedoch deutlich.

In Deutschland entwickelte sich die Internetwerbung in gewisser Weise konträr zum westeuropäischen Trend. Während sich in Westeuropa der Markt der Internetwerbung 2001 bedingt durch den Kollaps des Dotcom-Booms sehr verhalten entwickelte und auch 2002 schwach blieb, zeigte sich der Markt in Deutschland dagegen nicht wesentlich beeinflusst. Im Gegenteil: Die Ausgaben für Internetwerbung stiegen trotz des Ende der Dotcom-Ära und erreichten 2002 ein Niveau, das um 48 Prozent über dem des Jahres 2000 lag.

Der Markt der Internetwerbung erholte sich aber auch in Westeuropa im Lauf der letzten beiden Jahre. So erhöhten sich die Ausgaben für Internetwerbung in Westeuropa auf mehr als das Doppelte im Vergleich zu 2000. In Deutschland schwächte sich dagegen der gesamte Werbemarkt ab, wovon sowohl die Internetwerbung als auch andere Medien betroffen waren. Die Ausgaben für Internetwerbung lagen 2004 nur um 19 Prozent über denen des Jahres 2000.

PricewaterhouseCoopers erwartet, dass in Deutschland das Wachstum des Breitband- Marktes auch auf den Markt der Internet-Werbung ausstrahlt. Breitband-Internet- Zugänge erleichtern die Nutzung des Internets und führen normalerweise zu einem höheren Transaktionsvolumen. Insgesamt wurden 2004 Waren und Dienstleistungen im Wert von 14 Milliarden Euro im Internet gekauft. Das entspricht einem Anstieg von 27,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Werbetreibende möchten die Kunden beim Kaufen erreichen – dafür eignet sich das Internet hervorragend. PricewaterhouseCoopers erwartet einen Anstieg des Internethandels um jährlich durchschnittlich 14,5 Prozent auf 27,5 Milliarden Euro bis 2009. Dieser Trend wird die Internetwerbung sicher auch weiterhin beleben.

Breitband-Internetanschlüsse werden oft mit gezielten Internetsuchen assoziiert. Bezahltes Suchergebnis-Marketing bei Internetsuchmaschinen – dabei bezahlen die Werbetreibenden dafür, bei der Auflistung an den vorderen Stellen der Suchergebnisse platziert zu werden – ist ein expandierendes Werbesegment.

Breitband-Internetanschlüsse erleichtern auch neue Werbeformate, wie Full-Motion- Videos, deren Download durch analoge Anschlüsse zu lange dauern würde und deshalb nicht effektiv wäre. Wenn aber eine Mehrheit der Haushalte über Breitband-Internetanschlüsse verfügt, wird auch die Nutzung von Full-Motion-Videos zunehmen.

Während die steigende Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen die Online- Werbung beflügelt, sind die Ausgaben aufgrund der schwachen Konjunktur niedrig. Insgesamt erwartet PricewaterhouseCoopers für die nächsten drei Jahre höhere Zuwächse als 2003 und 2004, die bis 2007 wahrscheinlich im zweistelligen Bereich liegen werden.

Da auch das Wachstum der Haushalte mit Internetzugang in den Jahren 2008 bis 2009 moderater ausfallen wird, werden – so PricewaterhouseCoopers – auch die Ausgaben für Internetwerbung nur im einstelligen Bereich zulegen. Für den gesamten Vorhersagezeitraum erwartet PricewaterhouseCoopers ein Wachstum im jährlichen Mittel von 12,2 Prozent auf 480 Millionen Euro.

Dabei wird Deutschland auch weiterhin langsamer wachsen als das übrige Westeuropa). Insoweit werden die Ausgaben für Internetwerbung in Westeuropa, wegen der im Vergleich zu Deutschland besseren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, im jährlichen Durchschnitt um voraussichtlich 22,5 Prozent wachsen. Der Anteil Deutschlands am westeuropäischen Internetwerbemarkt wird von 10,1 Prozent in 2004 auf 6,6 Prozent im Jahr 2009 schrumpfen.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen