Mobiles Arbeiten – Entwicklungspfad und Anwendungsfelder

Mobiles Arbeiten als innovatives digitales Lösungskonzept ermöglicht es Unternehmen, in zeit- und lokationssensitiven Arbeitsprozessen Kosteneinsparungen, Flexibilitätsgewinne oder sogar Umsatzsteigerungen zu erzielen. Firmenindividuelle und kollaborative Lösungen mit Prozessfokus erlauben hierbei den Sprung zu nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen.

Mobiles Arbeiten im Zeitwettbewerb

40 Prozent aller Mitarbeiter sind „intern“ oder „extern“ mobil. Gleichzeitig suchen Unternehmen nach neuen Möglichkeiten, sich durch Zeitvorsprünge Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Hier bietet sich mobiles Arbeiten als neues digitales Lösungskonzept an: Durch Informationen und Anwendungen „jederzeit und überall“ lassen sich Responsezeiten verbessern, Durchlaufzeiten beschleunigen und Administrationsaufwand reduzieren. Durch den gezielten Abbau von Verzögerungen in werttreibenden Arbeitsprozessen lassen sich Kostenersparnisse und Mehrumsätze erzielen, Kunden erhalten erhöhte Service Levels und Mitarbeiter können ihre Zeit effektiver nutzen.

Einsatzfelder und Entwicklungspfad des mobile Working

Ansatzpunkte für mobiles Arbeiten gibt es in den verschiedensten Bereichen der Wertschöpfungskette. Auf der Versorgungsseite kann mobiles Supply Chain Management die Lieferzeiten beschleunigen bei optimierten Lagerbeständen. Das Flottenmanagement, die Lagerbestandsverfolgung vor Ort oder die Warenverfolgung mit RFID-Etiketten sind einige typische Einsatzfelder.

Unternehmensintern bietet sich mobiles Enterprise Ressource Planning zur Verbesserung der Leistungsprozesse an. Zum Beispiel sichert in vielen Krankenhäusern die wLAN-gestützte „mobile“ Visite die Effizienz von Behandlung, Pflege und Medikamentenverabreichung. Das mobile Business Information Management erhöht zudem die Entscheidungsqualität und Reaktionsgeschwindigkeit auf Managementebene.

Auf der Absatzseite wird über mobiles Distribution Channel Management eine erhöhte Produktivität der Verkaufs- und Distributionsorganisation angestrebt. So kann beispielsweise der mobile Außendienst direkt auf Kundenprofile, Vertragsdaten oder Bestands-/ Lagerdaten zugreifen. Mobiles Customer Relationship Management verbessert die Kundenpflege mit Echtzeitinformationen.

Abb: Entwicklungspfad des mobilen Arbeitens

Allerdings ist mobiles Arbeiten kein Konzept, das nach dem Gießkannenprinzip über alle Prozesse ausrollbar ist. Vielmehr sind in so genannten „Mobile-Checks“ die mobilaffinen Arbeitsprozesse zu identifizieren, mit denen ein Unternehmen eine Hebelwirkung in seiner Effizienz erzielen kann. Early Adopter in der Fertigungsindustrie, im Handel, im Finanzbereich und Gesundheitswesen haben schon die Phase der ersten Pilotprojekte verlassen und bauen nun ihre Erkenntnisse zu gezielten Wertschöpfungsvorteilen in zentralen Kernarbeitsabläufen aus.

Das mobile Working schreitet damit zusehends von einem Kommunikationsfokus (Bsp. Mobile Office und SMS/ eMail) zu einem Prozessfokus voran: Das mobile Arbeiten wird stärker in die Prozesslandschaft des Unternehmens integriert, Front-End-Applikationen werden mit Back-End-Systemen verzahnt. Neben der Zunahme von firmenindividuellen Prozesslösungen bestimmen Branchenlösungen und auch kollaborative Lösungen (Stichwort: Mobile Partnering) den Entwicklungspfad.

Erfolgsfaktoren beim Aufbau eines Echtzeit-Unternehmens

Folgende Faktoren bestimmen den Erfolg bei der Mobilisierung der Arbeitsprozesse:

1. Die Identifikation der Prozesse, Geschäftsbereiche und User-Gruppen im Unternehmen mit dem höchsten Mobilitätspotential

2. Frühzeitige Return- und Investment Analyse mit „sportlicher“ Zielvorgabe einer Amortisation nach 18-24 Monaten

3. Auswahl von kompetenten Enabling Partnern aus dem mobile Business Umfeld (siehe z.B. die Interessengemeinschaft www.mobilesarbeiten.de)

4. Reengineering und Anpassung der Zielprozesse zur Realisierung der Produktivitätsvorteile

5. Quick Wins mit standardisierten und ausgereiften, easy-to-use Lösungen

6. Etablierung von Wettbewerbsvorteilen durch tailor-made Lösungskonzepte und unternehmensindividuellen bzw. kollaborativen Applikationen.

Mobiles Arbeiten wird damit zunehmend zu einer Waffe im Wettbewerb, die Differenzierungsmöglichkeiten schafft. 

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen