OTTO: Profitabler Online-Handel dank gezielter Fokussierung

Die Otto-Einzelhandelsgesellschaft wächst immer mehr zum ärgsten Amazon-Konkurrenten. Dank der – nach eigener Aussage – konsequenten Rückbesinnung auf den Modekern der Marke und das Technik- und Einrichtungsangebot konnte Otto im Geschäftsjahr 2013/14 (28. Februar 2014) seinen Umsatz signifikant um rund sieben Prozent auf 2,27 Milliarden Euro steigern.

Das damit das Ende der sprichwörtlichen Fahnenstange nicht erreicht ist zeigt die breit angelegten Markt- und Markenoffensive sowie massive Investitionen unter anderem in die Entwicklung einer hauseigenen Shop-Software (wir berichteten) in zweistelliger Millionenhöhe zum Ende des Geschäftsjahr. Zum anderen erweist sich für Otto vor allem die Fokussierung auf das Online-Geschäft als entscheidender Erfolgsfaktor. Im November 2013 wurde die eigenentwickelte E-Commerce Software für otto.de gelauncht. Auch im gerade angelaufenen Geschäftsjahr will das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag in zukunftsfähige Lösungen investieren.

Dabei liege das Augenmerk ganz klar auf der Oberflächenentwicklung des Webshops, denn bis zu 30 Prozent des Traffics liefen über Tablets und Smartphones. Und die nächste Generation von Geräten steht in den Startlöchern: Wearables, Datenbrillen, Smartwatches – durch die stetig steigende Zahl an Bildschirmgrößen, auflösungen und Browser entsteht eine völlig neue und hochkomplexe Herausforderung für Onlinehändler.

Auch bei der klassischen Sortiments- und Produktsteuerung gehen die Hamburger neue Wege und investieren in zukunftsweisende Technologien. Ein Beispiel dafür ist das Predictive Analytics-Verfahren, das gemeinsam mit Blue Yonder, einem Beteiligungsunternehmen der Otto Group, für die Absatzprognose auf Artikelebene aufgesetzt wurde. „Zur Produktsteuerung nutzen wir insgesamt 200 verschiedene Inputvariablen wie Marke, Preis, Onlineplatzierung, Wetter oder Bestandssituation“, erläutert Category Bereichsvorstand Dr. Michael Heller. „Mit Hilfe des Verfahrens haben wir die Prognosequalität um bis zu 40 Prozent je Artikel verbessert. Zeitgleich konnten wir die Lieferbereitschaft erhöhen und die Restbestände zum Saisonende um bis zu 20 Prozent senken.“ Darüber hinaus reduziert das Verfahren über die intelligente Steuerung auch die Retourenquote.
Füralle relevanten Bereiche wie Technologie- und Sortimentsentwicklung sowie Marken- und Arbeitgeberimage will das Unternehmen im kommenden Jahr 60 Millionen Euro investieren und 2015 einen Gesamtumsatz von 2,5 Milliarden Euro bei einer gleichbleibend hohen Rentabilität von drei bis fünf Prozent realisieren.

Foto: Der OTTO-Bereichsvorstand bestehend aus Marc Opelt, Dr. Michael Heller, Petra Scharner-Wolff mit Alexander Birken, Konzern-Vorstand Multichannel Schwerpunkt Distanzhandel und Sprecher OTTO

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen