Weltweit befinden sich die Werbemärkte im Aufschwung. Den deutlichsten Anstieg der Werbeausgaben im zweiten Quartal 2012 gab es laut dem vierteljährlich publizierten Nielsen Report „Global AdView Pulse“ im Mittleren Osten & Afrika: Hier stiegen die Spendings um 19,6 Prozent, gefolgt von Lateinamerika mit einem Plus von 4,9 Prozent. Die einzige Weltregion mit einem Rückgang der Spendings im Vergleich zum Vorjahresquartal ist erneut das unter der Eurokrise leidende Europa. Trotz Wachstums in UK, der Türkei und Norwegen führte Zurückhaltung in den Werbemärkten Griechenlands, der Niederlande und Portugals zu einem europaweiten Rückgang von 3,8 Prozent.
Heterogene Entwicklungen innerhalb einer Weltregion sind indessen weltweit ein Thema: Im Raum Asien-Pazifik resultierte das moderate Gesamtwachstum (2,9 Prozent) aus deutlichen Steigerungen in Ländern wie den Philippinen, Indonesien und Hongkong, die von Rückgängen in Märkten wie Südkorea und Australien kompensiert wurden. In Nordamerika konnte der US-Werbemarkt um 2,4 Prozent zulegen, während es in Kanada ein Minus von zwei Prozent gab. Und auch das Wachstum in Lateinamerika von 4,9 Prozent wäre ohne die rückläufige Entwicklung in Mexiko deutlich größer ausgefallen.
Vom weltweiten Anstieg der Werbeausgaben profitierten mit Ausnahme der Printmedien alle Mediengattungen. In der Halbjahresbilanz stellte Internetwerbung mit einem Plus von 7,2 Prozent den Wachstumssieger, gefolgt von Radiowerbung mit 6,6 Prozent. Die Zeitungen konnten in der Halbjahresbilanz ein Wachstum von immerhin 1,2 Prozent verbuchen, und nur die Zeitschriften mussten hier ein Minus von 1,3 Prozent hinnehmen.
Auch wenn viele Branchen angesichts unsicherer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ihre Werbeinvestitionen derzeit mit Vorsicht tätigen, hat die Telekommunikationsbranche im ersten Halbjahr 2012 deutlich mehr Geld für Werbung ausgegeben (7,9 Prozent). Die Zuwächse entfielen insbesondere auf die Regionen Lateinamerika sowie den Mittleren Osten & Afrika.
Der Automobilsektor hatte sich bei den Werbeausgaben im ersten Quartal 2012 noch in Zurückhaltung geübt, gab diese jedoch im zweiten Quartal auf und steigerte seine Spendings um 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit steht in der Halbjahresbilanz der Branche ein Werbeplus von 6,3 Prozent. Auf die umkämpften Automärkte Westeuropas entfiel dabei ein Plus von 1,4 Prozent.