Wer darüber nachdenkt, eine höhere Berufsqualifikation im kaufmännischen Bereich zu erwerben, muss entscheiden, ob eine Fortbildung zum Fachwirt oder zum Betriebswirt für ihn besser geeignet ist. Zwischen diesen beiden Abschlüssen gibt es sowohl Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Der folgende Beitrag soll Personen, die eine Weiterbildung anstreben, beim Beantworten der Frage Fachwirt oder Betriebswirt, unterstützen.
Unterschiede zwischen den Abschlüssen Fachwirt und Betriebswirt
Die beiden Abschlüsse besitzen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Inhaltlich unterscheiden sich die beiden Abschlüsse dadurch, dass die Ausbildung zum Fachwirt branchenbezogen orientiert ist. Fachwirte sind ausgewiesene Experten in dem Wirtschaftszweig, auf den sie sich spezialisiert haben. Die Weiterbildung zum Fachwirt wird sowohl von der HWK, hauptsächlich aber von der IHK angeboten. Unabhängig von der Art der Ausbildungsmethode sind Fachwirte für Ihre Aufgaben in Ihrem Wirtschaftszweig bestens gerüstet.
Zur Weiterbildung zum Betriebswirt werden zwei verschiedene Ausbildungsmethoden angeboten. Es kann sowohl ein staatlich anerkannter Berufsabschluss als auch ein öffentlich-rechtlich akzeptierter Abschluss erworben werden.
Weiterbildung zum Betriebswirt
Der Abschluss „Betriebswirt“ ist höherwertiger als der Abschluss „Staatlich geprüfter Betriebswirt“. Der Abschluss “ Betriebswirt“ kann nur durch ein Studium an einer Fachhochschule erworben werden. Das Studium umfasst sechs Fachsemester und ein zusätzliches Prüfungssemester. Bei diesem Vollzeit-Studium erwirbt der Student einen akademischen Titel und Berufsabschluss. Ein Abschluss, der durch ein Studium an einer Fachhochschule erworben wurde, besitzt am Ende der Berufsbezeichnung „Betriebswirt“ zusätzlich die Buchstabenkennung (FH). Die Studenten erhalten bei dieser Ausbildung die Möglichkeit, sich auf einen bestimmten Fachbereich zu spezialisieren.
Weiterbildungen, die mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Betriebswirt enden“ werden von verschiedenen Bildungsträgern (IHK, Fernschulen und Berufsakademien angeboten. Wer sich für eine Weiterbildung zum „Staatlich geprüften Betriebswirt“ entscheidet, hat die Auswahl zwischen einer Teilzeit und Vollzeitausbildung. Die Abschlussprüfung wird unabhängig vom gewählten Bildungsträger vor der IHK abgelegt.
Je nachdem, ob die Weiterbildung in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert wird, dauert die Ausbildung zum „Staatlich geprüften Betriebswirt“ drei bis vier Jahre.
Während beider Ausbildungen zum Betriebswirt vermittelt das Studium umfassende Kenntnisse aus dem Bereich Betriebswirtschaft. Das während der Ausbildung erworbene Wissen befähigt den Studenten, in jedem Wirtschaftsbereich beruflich erfolgreich tätig zu sein.
Für einige Studenten von Nachteil ist bei der Ausbildung zum Betriebswirt, dass kein branchenorientierter, praktischer Bezug besteht.
Qualifikation zum Fachwirt
Der Abschluss Fachwirt ist mit dem Meisterabschluss im Bereich Handwerk rechtlich gleichgestellt. Inhaltlich orientiert sich diese Weiterbildung an einer bestimmten Tätigkeit oder einer bestimmten Branche. So ergeben sich beispielsweise die Berufsbilder des Wirtschaftsfachwirts, des Handelsfachwirts oder des technischen Betriebswirts.
Diese berufliche Qualifizierung dauert zwischen 6 und 24 Monaten. Sie wird von privaten und öffentlichen Bildungsträgern angeboten. Eine erfolgreich bestandene Abschlussprüfung berechtigt den Fachwirt zum Studium mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Betriebswirt“. Diese Anschluss-Weiterbildung ist deshalb sinnvoll, da der Fachwirt weitere Kompetenzen zu seinen fachlichen Fähigkeiten erwirbt. Er ist flexibler in verschiedenen Unternehmensbereichen einsetzbar, wodurch sich seine Karrierechancen und seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern.
Was ist besser: Betriebswirt oder Fachwirt?
Pauschal kann an dieser Stelle nicht gesagt werden, ob der Abschluss Fachwirt oder Betriebswirt die bessere Qualifikation ist. Beide Abschlüsse bieten dem Absolventen Vorteile. Wer eine höhere Qualifikation im kaufmännischen Bereich anstrebt, sollte sich mit beiden Weiterbildungen beschäftigen, um herauszufinden, welche das persönliche Karriereziel unterstützt.