Erfolgreiche digitale Unternehmen denken und handeln in digitalen Ökosystemen. Solche Ökosysteme machen aus klassischen Großkonzernen erfolgreiche Lovebrands und Marktführer. Google, Apple, Facebook und Amazon haben bereits enorm erfolgreiche digitale Welten erschaffen. Doch nicht nur internationale Riesen, sondern auch nationale Unternehmen können mit den richtigen Maßnahmen ein digitales Ökosystem errichten. Steffen Trenkle, Geschäftsführer der SH|FT – TWT Strategy Consulting GmbH, zeigt die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Unternehmen.
Noch vor wenigen Jahren war Nokia souveräner Weltmarktführer im Bereich der mobilen Devices. Der finnische Handy-Hersteller hat es jedoch nicht ge-schafft, aus vielen beliebten Einzel-Produkten ein erfolgreiches digitales Uni-versum zu schaffen – und dann kam Apple. Nokia hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt und somit seine komplette Marktkraft innerhalb weniger Jahre verloren.
Digitale Ökosysteme: Mehr Wert für den User
Digitale Ökosysteme beherrschen das Internet und damit auch einen Großteil unseres Alltags. Amazon erwirtschaftet, neben seinem Kerngeschäft, allein mit digitalen Services 5 Milliarden US-Dollar jährlich. Doch was genau ist ei-gentlich ein digitales Ökosystem? Apple ist hierfür ein gutes Beispiel: Apple hat ein Ökosystem erschaffen, in dem jede Komponente zur anderen passt. Das digitale Leben eines Apple-Nutzers besteht also zu 100 Prozent aus Apple-Produkten – so zumindest die Grundidee. Apple fehlt jedoch ein ganz wichtiger Aspekt: Offenheit. Apple ist technischer Vorreiter im Mobil-Markt, doch auch der Technik-Gigant muss sein Universum langfristig öffnen, um erfolgreich zu bleiben.
Digitale Ökosysteme bestehen z.B. aus:
• Smartphones / Tablets
• Laptops / Desktop PCs
• E-Books
• Programme / Apps
• Services
• Betriebssystemen
• Musikdateien
• Filme
• Games
Was können Unternehmen tun?
Unternehmen müssen digitale Servicemodelle für sich annehmen und ein ei-genes Universum bilden. So schaffen sie es, relevante Zusatzleistungen und- services um ein Produkt herum zu entwickeln. Ziel dabei ist es, Kunden zu begeistern und sie langfristig an die Marke zu binden. Unternehmen können die eigene Marktposition sichern. Erfolgreiche Web-Unternehmen bieten alle Dienste aus einer Hand an, liefern die passende Hardware, Software und relevante Inhalte dafür. Diese Plattformen sind eigens für den Nutzer ge-schaffene Welten, die er im Idealfall nicht mehr verlassen muss. Die Dienste eines Unternehmens werden miteinander verzahnt und Anwendungen und Inhalte auf die jeweilige Hardware- und Softwareumgebung zugeschnitten.
Vorteile für Unternehmen:
• Kundenloyalität erhöhen: Gute User Experience bindet Kunden
• Neukunden gewinnen: Relevanter Mehrwert spricht sich herum
• Zukunftsfähig sein: Wer immer die beste Lösung für ein Problem bietet, braucht keine Befürchtungen vor Startups haben
• Innovations- und Marktführer: Gute Ideen bringen Sie an die Spitze
Best Practices
Der Digital Automotive Sektor ist oftmals Vorreiter für innovative Technologien und Entwicklungen. Auch hier ist Apple wieder vorne mit dabei: Apple Car-Play ist ein integriertes Programm in verschiedenen Automodellen, mit dem das iPhone mit dem Auto verbunden ist. Das Auto-Display wird somit zur Smartphone-Erweiterung. Navigation, telefonieren, Nachrichten senden und empfangen oder Musik hören kann alles wie via iPhone genutzt werden.
Daimler erschließt mit seiner Tochterfirma moovel digitale Mobilitätskonzepte von morgen. Mit der moovel App werden die Dienste car2go, mytaxi, Flinks-ter, Deutsche Bahn, Nextbike, SSB/VVS und anderer Nahverkehr in einer App gebündelt. So können Reservierungen, Tickets und gespeicherte Ver-bindungen in einer Übersicht verglichen und gespeichert werden. Mit einem einzigen Konto hat der User direkt in der App viele Mobilitätspartner, über die er buchen und bezahlen kann.
Google integriert mit „Search plus your world” Inhalte aus seinem sozialen Netzwerk Google Plus in die regulären Suchergebnisse. So erhalten die Nut-zer noch mehr Ergebnisse aus dem Google-Universum. Auch das Face-book-Profil dient für unzählige Apps und Services als einfache Login-Option. Facebook- und Google-Profile sind nicht mehr nur digitale Visitenkarten. Die persönlichen Benutzerkonten dienen als Eintrittskarte in die jeweilige Welt mit angeschlossenen Diensten.
Industrie 4.0: Big Data
Mit neuen digitalen Abläufen und Produkten können Sie neue Services für Ihre aktuellen Kunden oder neue Wachstumsmärkte erschaffen. Die Industrie 4.0 bildet für Ihr digitales Universum die perfekten Voraussetzungen. Beim Ein-satz von Big Data ist es wichtig, unterschiedliche Datenmengen mit neuen Datensätzen zu kombinieren und so intelligente Muster in den kumulierten Daten mit aufzuspüren. Durch moderne Softwareprogramme lassen sich an-schließend die richtigen Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen, um relevante Dienstleistungen zu schaffen, die die Zielgruppe nutzen wird. Die Nutzung großer Datenmengen dient einerseits als Quelle für Innovation, Kreativität sowie „Out-of-the-box-Denken“ und mündet idealerweise in neuen Ge-schäftsideen, Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen.
Fazit
Durch ein umfangreiches Ökosystem aus Hard- und Software machen Sie Ihren Nutzern das Leben leichter und steigern gleichzeitig Ihre Umsätze.
Autor:
Steffen Trenkle
Geschäftsführer SH|FT – TWT Strategy Consulting GmbH
E-Mail: presse@twt.de
Seit über 18 Jahren ist Steffen Trenkle in verschiedenen Rollen und Positionen im digitalen Business tätig. Seine Schwerpunkte liegen auf E-Commerce, Mobile und transaktions-basierten Portallösungen. Im Rahmen seiner Arbeit entwickelte er erfolgreiche und mit Award-prämierte Strategien und Lösungskonzepte mit dem Fokus auf Digitalstrategie, IT-Architektur, Mobile und befasste sich zudem mit dem Re-engineering komplexer Backend-Infrastrukturen. Über die Jahre hin-weg arbeitete er an Projekten für internationale Kunden wie BMW, Condor, Deut-sche Post, germanwings, Nokia, Thomas Cook und Telekom.