Planbarer Erfolg mit Test as a Service

Fehlerhafte Software, mangelhafte Dokumentation oder unklare Prozesse: Fehler wie diese können zum Verschieben bis hin zum Absagen von IT-Projekten führen und die Planung von Unternehmen damit in Gefahr bringen. Hier gewinnt der IT-Trend „Test as a Service“ immer mehr an Bedeutung. Indem man die Aufgabe, die Systeme und Abläufe in regelmäßigen Abständen überprüfen zu lassen, auf externe Dienstleister überträgt, kann man diesen Problemen vorbeugen.

IT-Trend: Test as a Service nimmt Fahrt auf

Jedes zweite Unternehmen in Deutschland setzt bei der IT auf Outsourcing. Test-Dienstleistungen gewinnen dabei besonders an Bedeutung. In regelmäßigen Abständen die Systeme zu überprüfen, wird immer häufiger eigenen Dienstleistern übertragen. Der Grund: Sowohl die Betriebe als auch ihre IT-Lieferanten sind mit diesen Aufgaben häufig überfordert. Der Markt von Softwareprüfungen befindet sich daher auf Wachstumskurs. Experten schätzen, dass der Umsatz allein in Deutschland bis zum Jahr 2013 auf rund eine Milliarde Euro steigen wird. Damit entwickelt sich dieses Segment deutlich schneller als der Gesamtmarkt für Application Services.

Sieben von zehn Unternehmen in Deutschland müssen mindestens ein geplantes IT-Projekt pro Jahr verschieben oder komplett absagen. Fehlerhafte Software, mangelhafte Dokumentation und unklare Prozesse bringen die Planung häufig zu Fall. Dabei führen scheinbar kleine Fehler zu einer nachhaltigen Störung der Systeme und zum Verlust von Funktionalitäten. Um dies zu vermeiden müssten die Unternehmen mit jeder Veränderung der Software sowohl die neuen Komponenten als auch die gesamte Systemumgebung vollständig testen. Das ist für die meisten Betriebe aber nicht leistbar. Sie führen Funktionstests daher häufig nur in ungenügendem Umfang durch. Dadurch besteht allerdings die Gefahr, dass neue unerwartete Fehler im Gesamtsystem verursacht werden. In vielen Fällen kommt es dann zu Uneinigkeiten zwischen den Betrieben und Softwarelieferanten, wer für die Mängel verantwortlich ist. Professionelle Dienstleister stellen dagegen sicher, dass die Software nicht nur zur Verfügung gestellt und eingebaut wird. Sie garantieren durch eine umfassende Systemprüfung außerdem, dass die neuen Komponenten mit der bestehenden IT-Landschaft kompatibel sind und ihr nicht schaden. Die externen Spezialisten übernehmen für das reibungslose Funktionieren sogar die Haftung. Immer mehr Unternehmen beauftragen deshalb Test-Spezialisten, ihre Informationssysteme vor Inbetriebnahme gründlich zu überprüfen.

Externe Dienstleister begleiten das gesamte Testmanagement

Managed Testing Services sind die konsequente Fortführung des Outsourcing-Gedankens. Ausgelagertes Testmanagement – auch als Test as a Service bezeichnet – sorgt bei den Auftraggebern für eine dauerhafte Entlastung. Die Mitarbeiter können sich dadurch verstärkt ihren Kernaufgaben widmen. Gleichzeitig professionalisieren spezialisierte Dienstleister die Softwareprüfung und machen die Tests für die Unternehmen rentabel. So sind sie in der Lage, die reinen Testkosten bei höherer Qualität zu reduzieren. Den Unternehmen kommt dabei vor allem die Expertise der Tester zugute. Die beauftragen Profis begleiten den Entwicklungsprozess von der Planung bis zur Einführung und Überwachung. Sie verfügen nicht nur über das notwendige Know-how. Die Dienstleister bewahren außerdem eine deutlich objektivere Sicht auf die IT-Landschaft als unternehmenseigene Kräfte. Aufgrund ihrer Erfahrung sind sie in der Lage, immer einen Blick auf das Ganze zu behalten und so die jeweiligen Konsequenzen von anvisierten Maßnahmen genau einzukalkulieren.

Bei Managed Testing Services werden die Fachabteilungen schrittweise von der operativen Testverantwortung für die IT-Projekte befreit. In einem ersten Schritt begleitet der beauftragte Dienstleister dafür die Fachkräfte vor Ort bei der Arbeit. So verschafft er sich einen detaillierten Überblick über die IT-Landschaft und die erforderlichen Testleistungen. Anschließend bearbeitet der externe Partner gemeinsam mit den Festangestellten einen Übergabeplan für das Anforderungs- und Testmanagement. Das ermöglicht, die Mitarbeiter Schritt für Schritt bei Durchführung und Überwachung der Prüfungen zu ersetzen. Die Tester sind auf Grundlage des Übergabeplans in der Lage, gewünschte Änderungen der Software präzise zu formulieren und in einem Briefing festzuhalten. Das beschleunigt und vereinfacht die folgenden Schritte deutlich, denn die Erfahrung zeigt, dass spätere Schwierigkeiten häufig in missverständlichen Anforderungen begründet sind.

Unternehmen profitieren von moderner Infrastruktur

In der Prüfungsphase kommt den Unternehmen vor allem die moderne technische Infrastruktur der Dienstleister zugute. Diese ermöglicht eine schnelle Durchführung der Tests, bei geringen Kosten und niedriger Fehlerwahrscheinlichkeit. Zunächst erfolgen die Prüfungen nur teilautomatisiert, um die Anforderungen möglichst detailliert zu erfassen. Anschließend lassen sich für die Abläufe Standards festlegen. Das ist besonders wichtig, da bisher in vielen IT-Projekten unterschiedlich getestet wird. Dementsprechend verschieden fallen die Ergebnisse aus. Dagegen lassen sich die Prüfungen mit Hilfe von externen Dienstleistern schon nach wenigen Monaten automatisiert durchführen und können beliebig oft nach gleichem Muster wiederholt werden. Ein professionelles Testmanagement erkennt sogar, wann neue Tests notwendig sind oder Prüfungsverfahren überarbeitet werden müssen. Idealerweise ist ein ausgereiftes Testmanagement sogar nicht nur für die Nachjustierung zuständig, sondern geht den Ursachen der Fehler auf den Grund. So lassen sich diese für die Zukunft aus dem Weg räumen – eine weitere bedeutende Voraussetzung, um die Entwicklungskosten zu senken.

Der große Vorteil bei ausgelagerten Testleistungen: Die Überprüfung durch einen externen Tester muss nicht vor Ort erfolgen. Sie lässt sich per Fernsteuerung durchführen. Auf gleichem Niveau, aber zu einem deutlich günstigeren Preis werden die Prozesse dabei etwa aus Nearshore-Gebieten getestet. Die Verantwortung dafür kann sogar bei deutschsprachigen Testcentern, beispielsweise in Polen oder Tschechien liegen. Die Kommunikation mit dem Dienstleister erfolgt in der Muttersprache des Auftraggebers – fachliche Feinheiten oder wichtige Informationen gehen so nicht verloren. Darüber hinaus gewinnt das Offshore-Testing in ferne Länder wie Indien oder Brasilien zunehmend an Bedeutung. Von dort lassen sich vor allem sprachneutrale Leistungen zu geringen Kosten in Anspruch nehmen. Dazu zählen etwa die technische Betreuung von Testumgebungen oder die Weiterentwicklung von Testautomationen sowie wiederholte Funktionsüberprüfungen (Regressionstests). Allein durch das Offshore-Testing lassen sich die Kosten um bis zu 50 Prozent senken. Weitere Potenziale stecken in der kontinuierlichen Prozessverbesserung.

Zunächst einmal müssen die Unternehmen jedoch in das professionelle Testmanagement investieren. Rund 35 Prozent der Ausgaben für ein Gesamtprojekt werden nach einer Erhebung von Steria Mummert Consulting in erfolgreichen Projekten in testnahe Aktivitäten gelegt. Der absolute finanzielle Aufwand, den die Unternehmen ohne externen Dienstleister hätten, ist jedoch auf weite Sicht wesentlich höher. Die Investition in ein professionelles Testing lohnt sich für die Betriebe daher langfristig gesehen auf jeden Fall.

Erfolg ist für Auftraggeber planbar

Die Auftraggeber werden durch Test as a Service-Leistungen jedoch nicht nur entlastet, der Erfolg des Testings wird für sie außerdem planbar. Die Experten bieten den Unternehmen Testleistungspakete zum Festpreis an. Die Bezahlung erfolgt also nicht mehr auf Zeit- und Materialbasis – denn das führt bei der Abrechnung häufig zu bösen Überraschungen bei den Auftraggebern. Beim Gedanken des Managed Testing Service werden die Spezialisten vielmehr nach Leistung bezahlt. Die Unternehmen sind so in der Lage, die Ausgaben für die Testleistungen besser zu kalkulieren und wissen immer im Vorfeld, was sie der Testprofi kosten wird. Dieser Rückzug von der Aufwandsentschädigung hin zu einer ergebnisorientierten Bezahlung ist jedoch nur bei einer langfristigen Beziehung möglich. Schon alleine deshalb beschränkt sich Test as a Service nicht auf eine einmalige Überprüfung der der Unternehmens-IT. Bei einem umfassenden Testmanagement handelt es sich vielmehr um eine Daueroptimierung. Es entfaltet seine volle Schlagkraft erst mit einer dauerhaften Zusammenarbeit und sollte deshalb als langfristige Unterstützungsleistung verstanden werden.

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