Gewerbliche Immobilien: Nachhaltigkeit spielt eine gigantische Rolle

Fürs Arbeitgebermarketing, die Reputation, die Markenkommunikation, aber natürlich auch unter ökologischen Gesichtspunkten sind innovative Ideen gefordert, den Unternehmenssitz zu gestalten. Entscheidend ist, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, das dann auf technisch höchstem Niveau umgesetzt wird.

Wenn Unternehmen personell wachsen, stellt sich für sie auch immer die Frage nach der passenden Betriebsimmobilie. Natürlich, es existieren hinreichende Möglichkeiten, Flächen zu mieten. Aber Eigentum erscheint vielen dann doch als die bessere und langfristigere Lösung. Mietzins und Finanzierungskosten liegen heute nicht mehr allzu weit auseinander, und in der eigenen Immobilie können Unternehmen sich voll und ganz ausleben ohne Rücksprachen mit Vermietern, technischen/architektonischen Vorschriften oder ständigen Verhandlungen über den Mietvertrag.

Vor allem gewerbliche Neubauprojekte stehen dann im Fokus, sei es im Rahmen einer Revitalisierung einer bestehenden Fläche oder nach der Erschließung eines neuen Baugebiets. Doch natürlich ist es heute nicht mehr damit getan, einen schlichten Zweckbau in die Landschaft zu setzen. Fürs Arbeitgebermarketing, die Reputation, die Markenkommunikation, aber natürlich auch unter ökologischen Gesichtspunkten sind innovative Ideen gefördert, den Unternehmenssitz zu gestalten. Das folgt einer recht simplen Erkenntnis: Mitarbeiter wollen sich wohlfühlen und sich am Arbeitsplatz entfalten können (New Work!), Kunden und Interessenten erhalten einen positiven ersten Eindruck und erkennen die unternehmerische Botschaft durch das Objekt, und Nachhaltigkeit und Ökologie sind ohnehin ein Trumpf für die Zukunft, dem Unternehmen besser früher als später Rechnung tragen sollten.

Denn aus Sicht der unternehmerischen Wertentwicklung spielt Nachhaltigkeit eine gigantische Rolle. Es existieren genügend Studien, die besagen, dass nachhaltig aufgestellte und wirtschaftende Unternehmen höhere Renditen erwirtschaften als solche, die das nicht tun. Das hängt unter anderem mit einer positiveren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zusammen und mit einer höheren Ausgabenbereitschaft der Kunden – Nachhaltigkeit wird monetär belohnt. Aber eben nicht nur: Unternehmen entsprechen mit einer ökologischen technischen Ausrichtung auch den Forderungen des Gesetzgebers, das Klimaschutzgesetz lässt grüßen. Dieses schreibt zum ersten Mal verbindlich vor, wie viel CO2 jeder Bereich pro Jahr ausstoßen darf, und CO2 wird nun auch in den Bereichen Verkehr und Gebäude einen Preis bekommen. Der Festpreis startet mit zehn Euro pro Tonne und steigt bis zum Jahr 2025 auf einen Festpreis von 35 Euro pro Tonne CO2.

Gerade Immobilien sind CO2-Emittenten par excellence. Allein Wohngebäude haben einen hohen Anteil am CO2-Ausstoß und waren 2018 für 117 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent verantwortlich, bei 866 Millionen Tonnen Treibhausgas-Ausstoß 2018 in Deutschland insgesamt. Das Klimaschutzgesetz nun soll mit den neuen Bestimmungen dafür sorgen, dass bis 2030 die CO2-Emissionen in Wohnhäusern um 40 Prozent gegenüber 2014 sinken, um so im Idealfall bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand erreichen zu können.

Natürlich trifft die CO2-Abgabe auch Eigentümer und Nutzer von gewerblichen Objekten, sodass gerade bei Neubauprojekten beziehungsweise Revitalisierungen darauf geachtet werden sollte, dass Immobilien den aktuellen Anforderungen entsprechen und in ihrer Bauweise auch künftig keinerlei Kritik ausgesetzt sein können. CO2-Neutralität ist die große Herausforderung! Aber diese lässt sich auch schon heute durch eine zukunftsweisende technische und architektonische Gestaltung herstellen. Das schafft Ruhe und Gelassenheit. Entscheidend ist, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, das dann auf technisch höchstem Niveau umgesetzt wird.

Im Fokus steht natürlich die Energieversorgung, mit der die größten Einsparungen möglich sind, auch auf finanzieller Seite. Durch die Kombination aus beispielsweise Nahwärmeversorgung und Blockheizkraftwerk entsteht extrem effizient Wärme für die Beheizung und Warmwasser sowie elektrische Energie, die selbst genutzt und/oder ins öffentliche Netz gegen Vergütung eingespeist werden kann. Das entspricht höchsten wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen, und Mieter und Eigentümer müssen sich auch keine Gedanken über die CO2-Steuer oder andere energiepolitische Veränderungen machen. Ebenso können Brennstoffzellen, Wärmepumpen oder auch Mikrogasturbinen, jeweils abhängig vom Energiebedarf, eingesetzt werden.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen