Beim Human-Centered Design werden Lösungen für Probleme entwickelt, indem die menschliche Perspektive in alle Schritte des Problemlösungsprozesses einbezogen wird. Damit sollen die Menschen bei den rasanten digitalen Entwicklungsschritten mitgenommen werden. Das Human Centric Relation Management erweitert den Gedanken des Human-Centered Design um eine offensichtliche Business-Komponente, um Menschen bei allen geschäftlichen Aktivitäten in den Mittelpunkt zu stellen.
Im Zeitalter der umfassenden Digitalisierung heißt es oft, dass der Mensch von den Entwicklungen abgehängt werde und nur noch ein Anhängsel der Technologie sei. Und tatsächlich fühlen sich nicht wenige Menschen von der rasanten Digitalisierung überrollt und haben Schwierigkeiten, mit der hohen Dynamik Schritt zu halten.
Dieses Gefühl, nicht mehr mitzukommen, will das Human-Centered Design (HCD) bekämpfen. Dazu heißt es im Standard ISO 9241-210:2019 (englisches Original): „Human-Centered Design ist ein Ansatz zur Entwicklung interaktiver Systeme, der darauf abzielt, Systeme nutzbar und nützlich zu machen, indem er sich auf die Benutzer, ihre Bedürfnisse und Anforderungen konzentriert und menschliche Faktoren sowie Kenntnisse und Techniken zur Benutzerfreundlichkeit anwendet. Dieser Ansatz verbessert Effektivität, Effizienz und Wohlbefinden des Menschen, die Zufriedenheit der Benutzer, die Zugänglichkeit und die Nachhaltigkeit. Zugleich tritt es möglichen nachteiligen Auswirkungen der Verwendung auf die menschliche Gesundheit, Sicherheit und Leistung entgegen.“ Das bedeutet: Beim Human-Centered Design werden Lösungen für Probleme entwickelt, indem die menschliche Perspektive in alle Schritte des Problemlösungsprozesses einbezogen wird.
Ein wesentlicher Teilbereich ist das sogenannte Human Centric Relation Management. Dies erweitert den Gedanken des Human-Centered Design um eine offensichtliche Business-Komponente, um Menschen bei allen geschäftlichen Aktivitäten in den Mittelpunkt zu stellen – vor allem in der digitalen Welt. Das folgt folgendem Ansatz: Mehr und mehr Geschäfte und Aktivitäten wandern in die digitale Sphäre, verbunden mit den bekannten Fragen nach Datensicherheit und Persönlichkeitsschutz. Das hat so gut wie alle Industrien ergriffen, sodass Unternehmen nach Lösungen suchen, sich im Zeitalter der fortschreitenden Digitalisierung professionell, kundenorientiert und rechtssicher aufzustellen. Und die Nutzer an sich fordern größtmögliche Sicherheit bei ihren ganz persönlichen digitalen Vorgängen. Daher steht im Fokus, den einzelnen Menschen digital zu befähigen und seine Interessen zu schützen.
Das gelingt am ehesten dadurch, indem der Mensch mit seiner eigenen digitalen Identität auf Augenhöhe mit Dritten kommuniziert. Der Mensch im Human Centric Relation Management gibt diesen Dritten anlass- oder zeitbezogen seine digitalen Daten aktiv frei, um alle wichtigen Geschäfte mit ihnen effizient und rechtssicher abzuwickeln. Dafür ist ein eigenes System notwendig, das völlige Datensicherheit und Datenhoheit für die Nutzer garantiert und zugleich den unmittelbaren Austausch zwischen Kunde und Dienstleister ermöglicht.
Rechtlich bedeutet das: Jeder Nutzer eines solchen Systems wird nach den strengen Kriterien des Geldwäschegesetzes identifiziert und erhält seine eigene qualifizierte Signaturlösung (digitale Signatur gemäß § 126a BGB) zum einfachen Unterzeichnen von Dokumenten. Das digitale Signaturverfahren ist ein asymmetrisches Kryptosystem, bei dem ein Sender mit Hilfe eines geheimen Signaturschlüssels (dem Private Key) zu einer digitalen Nachricht einen Wert berechnet, der ebenfalls digitale Signatur genannt wird. Dieser Wert ermöglicht es jedem, mit Hilfe des öffentlichen Verifikationsschlüssels (dem Public Key) die nichtabstreitbare Urheberschaft und Integrität der Nachricht zu prüfen. Um eine mit einem Signaturschlüssel erstellte Signatur einer Person zuordnen zu können, muss der zugehörige Verifikationsschlüssel dieser Person zweifelsfrei zugeordnet sein. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit Mindestanforderungen für kryptographische Algorithmen und die Erzeugung qualifizierter elektronischer Signaturen. Mit der digitalen Signatur werden Nutzer für rechtssichere Geschäfte in der digitalen Welt qualifiziert und erhalten umfassende Sicherheit bei ihren wichtigen Vorgängen.
Die digital unterzeichneten Dokumente (Finanzen, Recht, Steuern, Gesundheit etc.) wiederum werden in einem eigenen Datenraum hinterlegt und können von dort aus für zukünftiges Handeln mit individueller Datenfreigabe über eine spezielle Plattform an Dritte auf der gleichen Plattform freigegeben werden. Das folgt dem Ansatz: Will ein Mensch in der digitalen Welt aktiv handeln können, braucht er einen sicheren Ort, an dem er wichtige digitale Daten strukturiert sammeln und für zukünftiges Handeln bereithalten kann. Ein sicherer Datenaustausch, die Kontrolle über die eigenen digitalen Daten und Schutz der Interessen des einzelnen Individuums bilden die Grundprinzipien dieses digitalen Modells.
Zugleich erhalten Unternehmen durch das Human Centric Relation Management Zugang zu einem geschlossenen und geschützten System, in dem sie sehr viele Dienstleistungen für ihre Kunden abbilden und Menschen ihre digitalen Strukturen organisieren können. Durch eine echte, auf den Menschen konzentrierte digitale Strategie können Unternehmen herausfinden, was ihre Kunden wirklich wollen und sie dadurch wesentlich besser abholen. Das ist der Schlüssel zu langfristigem Wachstum.