Viele Angestellte kehren nach abflauen der COVID-19 Pandemie zurück ins Büro. Aber die Arbeitswelt vor allem für Geisteswissenschaftler hat sich verändert. Das Arbeitsmodell „Hybrid Work“ (hybrides Arbeiten), also ein Mix aus Home Office und Präsenz wird in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen. Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, das Bewerbe diese Arbeitsmodelle bevorzugen und ein entsprechendes Arbeitsdesign (Human-Centric Design) einführen, was Flexibilität und effiziente Zusammenarbeit ermöglicht.
So neigen IT-Mitarbeiter beispielsweise eher dazu, ihren Job zu kündigen als Mitarbeiter in anderen Funktionen, da sie nach mehr Flexibilität, einer besseren Work-Life-Balance und besseren Karrieremöglichkeiten suchen. CIOs können die Bindung und Gewinnung von Talenten maximieren, indem sie ihr Wertversprechen für Mitarbeiter mit einem menschlicheren Ansatz (Human-Centric Design) neu ausrichten.
Laut den IT-Analysten von Gartner werden bis Ende 2023 weltweit 39 Prozent der „Wissensarbeiter“ (also geistige Bürojobs) in hybriden Arbeitsformen arbeiten, gegenüber 37 Prozent im Jahr 2022. Dies teilten die Experten in einer Veröffentlichung mit. Gartner definiert hybride Mitarbeiter als Mitarbeiter, die mindestens einen Tag pro Woche im Büro arbeiten. „Remote“ Mitarbeiter arbeiten ständig von zu Hause aus. Vor-Ort-Mitarbeiter sind diejenigen, die ganztägig vor Ort arbeiten und zu keinem Zeitpunkt zu Hause sind.
Es wird erwartet, dass die Zahl der Remote-Mitarbeiter von Jahr zu Jahr weiter sinkt. Gartner schätzt, dass bis Ende 2023 nur noch neun Prozent aller Beschäftigten weltweit an Fernarbeitsplätzen arbeiten werden. Dabei werden in den USA der Trend zum hybriden Arbeiten ausgeprägter sein als im Rest der Welt: 51 Prozent der Wissensarbeiter werden im Jahr 2023 voraussichtlich hybrid und 20 Prozent vollständig remote arbeiten.
Human-Centric Design trifft auf virtuellen Workspace
Human-Centric Design erfordert eine Reihe neuer Prinzipien, Normen und Denkweisen. Erfolgreiche virtuelle Arbeitsumgebungen werden die Möglichkeit verbessern, Mitarbeiter unabhängig vom geografischen Standort einzustellen und zusammenzubringen. Virtuelle Arbeitsräume bieten potenziell bahnbrechende neue Alternativen zu persönlichen Besprechungen (und den damit verbundenen Reisen) und zu bestehenden, virtuellen Besprechungslösungen. Gartner prognostiziert, dass bis 2025 zehn Prozent der Arbeitnehmer virtuelle Räume für Aktivitäten wie Vertrieb, Onboarding und Remote-Arbeit nutzen werden.
„Für Remote-First- oder Hybrid-Organisationen können voll ausgereifte virtuelle Arbeitsräume das Büro als Verkörperung der Unternehmenskultur ersetzen und zum Zentrum der digitalen Mitarbeitererfahrung werden“, sagt Christopher Trueman, Senior Principal Analyst bei Gartner. „Von den Mitarbeitern sollte jedoch nicht erwartet werden, dass sie sich den ganzen Arbeitstag über im virtuellen Arbeitsraum aufhalten. Virtuelle Arbeitsräume sollten nur für Meetings und Interaktionen genutzt werden, die dadurch aufgewertet werden, wie z.B. Brainstorming, Produktbesprechungen oder geselliges Beisammensein.“
Hybrid Work, Präsenz Arbeits und Home Office (remote) im globalen Vergleich
Während in allen Ländern der Anteil der hybriden und vollständig remote Arbeit seit 2019 zugenommen hat, variiert die Attraktivität der vollständig remote und hybriden Arbeit je nach Land erheblich. Im Vergleich zu anderen Arbeitgebern rund um den Globus legen japanische Arbeitgeber mehr Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter in Vollzeit ins Büro zurückkehren. In Japan wird die Zahl der vollständig ferngesteuerten und hybriden Wissensarbeiter im Jahr 2023 29 Prozent der Belegschaft ausmachen.
In Europa, wo die persönliche Interaktion nach wie vor bevorzugt wird, wird der hybride Arbeitsstil im Jahr 2023 voraussichtlich zunehmen. In Deutschland werden im Jahr 2023 49 Prozent der deutschen Arbeitskräfte vollständig remote und hybrid arbeiten. Aufgrund des kulturellen und vertikalen Branchenmixes wird die Zahl der vollständig remote und hybriden Wissensarbeiter in Großbritannien im gleichen Zeitraum ansteigen.
In den USA wird die Zahl der vollständig remote und hybriden Wissensarbeiter im Jahr 2023 71 Prozent der US-Belegschaft ausmachen. In Großbritannien werden 2023 67 Prozent der Belegschaft aus vollständig ferngesteuerten und hybriden Wissensarbeitern bestehen.