Der Kunde ist König: Das gilt im digitalen Zeitalter mehr denn je. Konsumenten wollen heute einkaufen, wenn bei ihnen der Impuls dazu entsteht und sich spontan für einen Einkaufskanal entscheiden – sei es das Geschäft, das mobile Endgerät oder der stationäre Computer in den eignen vier Wänden. Käufer bestimmen wo und wann sie einkaufen und Händler müssen ihr Angebot dementsprechend erweitern. Deshalb ist ein umfangreiches Omnichannel-Angebot für einen Händler heute eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Kanalübergreifende Angebote müssen technisch optimal umgesetzt werden, damit sie langfristig erfolgreich sind. Verschiedene Anbieter wie die OXID eSales AG bieten bereits umfassende Out-of-the-Box-Lösungen an. Aber welche technischen Voraussetzungen sollten diese Plattformen für ein erfolgreiches Omnichannel-Konzept erfüllen? Heute: das Backend.
Voraussetzungen im Backend
Schnittstellen
Entscheidet sich ein stationärer Händler für ein Omnichannel-Angebot, benötigt er eine technologische Plattform, die problemlos in seine vorhandene Systemlandschaft integriert werden kann. Dafür muss die Plattform Schnittstellen zu bestehenden Systemen bieten, damit Systemgrenzen überschritten und verschiedene Subsysteme miteinander verbunden werden können. Denn will der Händler sein Angebot um einen Online-Shop oder eine App erweitern, müssen diese etwa nahtlos an das Warenwirtschafts- und Kassensystem der stationären Filialen angebunden werden. Nur dann ist gewährleistet, dass in allen Systemen die korrekten Preise und Verfügbarkeiten angegeben werden.
Open Source
Eine Omnichannel-Plattform muss nicht nur bestehende CRM- oder ERP-Systeme einbinden, sondern oft auch exotischere Erweiterungen berücksichtigen. Daher eignet sich insbesondere eine Open Source Plattform, die kontinuierlich von einer aktiven Community erweitert wird. Besteht etwa noch keine Schnittstelle zu einem neuen Payment-Anbieter, kann man davon ausgehen das die Community diese Lücke schnell füllt. Alternativ kann ein Händler auch Dienstleister beauftragen, eine individuelle Lösung nach Maß anzufertigen. Die Vorteile dabei sind eine höhere Innovationsgeschwindigkeit, qualitativ hochwertigere Entwicklungen und langfristige Investitionssicherheit für die Nutzer.
Modularität
Kein Händler weiß heute mit Sicherheit, was der Käufer von Morgen will. Daher wird es immer wieder Neuerungen beim Omnichannel-Angebot geben. Eine umfassende technische Plattform ermöglicht auch die Einbindung von Erweiterungen – seien es neue Funktionen für Online-Shop, App und Backend, Angebote externer Anbieter, wie neue Payment-Lösungen, oder komplett neue Kanäle. Über Smart TVs, Fernseher mit Internetanbindung, etwa wird bereits viel diskutiert. Im E-Commerce sind sie derzeit noch nicht angebunden. Sollte der Vertriebskanal allerdings künftig relevant werden, muss er problemlos in Form eines Moduls zu einem bereits bestehenden System hinzugefügt werden können.
Skalierbarkeit
Durch ein umfangreiches kanalübergreifendes Angebot wächst die Reichweite eines Händlers. Bietet er mehrere Kanäle in verschiedenen Ländern mit wachsender Produktpalette steigt auch die Kundenzahl. Möchte der Händler sein Sortiment erweitern, sollte dieses ohne an Grenzen zu stoßen von mehreren tausend Artikel auf millionen Artikel erhöht werden können. Will ein Händler künftig seine Waren international vertreiben, muss es möglich sein, mehrsprachige Unter-Shops anzubieten. Ein skalierbares, mandantenfähiges System ermöglicht die uneingeschränkte Expansionsfähigkeit eines Omnichannel-Geschäftsmodells.
Leistung
Ganz entscheidend für ein Omnichannel-Konzept ist auch die Leistungsfähigkeit der Technologie. Egal auf welchem Kanal der Käufer unterwegs ist, seine Transaktionen sollen auf Knopfdruck funktionieren. Lange Ladezeiten sind wie Schlangen an der Kasse. Und die will der Konsument mit dem Kauf im Internet gerade vermeiden. Komponenten wie Cache Manager, Varnish Reverse Proxy und Memcached Cache Server verringern die Belastung der Datenbankserver und führen zu Performancesteigerungen. Das ist vor allem bei Lastspitzen in Hochlast-Szenarien wichtig. Lockt etwa eine Rabattaktion besonders viele Käufer in den Online-Shop, muss dieser genauso schnell und zuverlässig laufen wie unter Mindestlast.
Autor: Roland Fesenmayr ist CEO der OXID eSales AG