Online-Geldanlage: Mehrwerte für digital-affine Kunden

In der digitalen Vermögensverwaltung können Kunden zu jeder Zeit ihr Depot einsehen und die Ergebnisse nachverfolgen. Wichtig dabei ist aber, auf die Anlagestrategie zu achten – denn nicht jede digitale Vermögensverwaltung ist dazu geeignet, in Schwächephasen Risiken zu begrenzen.

Die Welt ist mittlerweile auf so gut wie allen Ebenen durch und durch digitalisiert. Und dementsprechend wollen die Menschen auch Dienstleistungen am liebsten in der digitalen Welt einkaufen – vor allem dann, wenn sie selbst Teil der digitalen Welt sind. Das gilt auch für die Geldanlage. Für die Vermögensverwaltung zur Bank gehen oder einen Berater ins Haus holen? Das kommt für viele nicht (mehr) in Frage. Und das hat nicht zuletzt mit der Vertrauenskrise zu tun, in die die Finanzbranche seit 2008 geraten ist: Bevor man irgendwelche Finanzprodukte erwirbt, entscheidet man sich doch lieber selbst im Internet für eine Geldanlage, der man vertraut und die man sich selbst ausgesucht hat. Wichtig sind nachvollziehbare und vor allem transparente Strukturen in der Vermögensverwaltung, ohne Chichi oder allzu komplexe Investmentformen, die außer ein paar Profis ohnehin niemand versteht.

Daher hat sich in den vergangenen Jahren das Konzept der digitalen Vermögensverwaltung etabliert. Viele Kunden möchten sich nicht mit regelmäßigen Treffen oder Telefonaten mit einem Vermögensverwalter befassen, sondern schnell und einfach alle Informationen und Einblicke erhalten, die ihnen wichtig sind. Das ist auch der Mehrwert der digitalen Vermögensverwaltung gegenüber herkömmlichen Strukturen: Anleger können zu jeder Zeit ihr Depot einsehen und die Ergebnisse nachverfolgen, und in der Regel lässt sich eine Online-Vermögensverwaltung auch mit kleineren Vermögen gestalten, etwa durch einen monatlichen Sparplan von 100 oder 150 Euro. Im Gegensatz dazu sind klassische Vermögensverwaltungsstrategien üblicherweise erst ab einem sechsstelligen Vermögen möglich, normalerweise ab 250.000 Euro.

Nun ist digitale Vermögensverwaltung nicht gleich digitale Vermögensverwaltung. Denn dass die Geldanlage ausschließlich digital abläuft, ist zunächst kein Erfolgsgeheimnis. Wie bei jeder Kapitalanlage kommt es darauf an, dass die Strategie stimmt. Potenzielle Anleger müssen wissen, dass viele digitale Angebote sogenannte „Robo-Advisor“ sind. Diese basieren ausschließlich auf Algorithmen, um die Allokation der Wertpapiere zu gestalten. Konjunkturelle Aspekte wie die Auf- und Abschwünge der regelmäßigen Konjunkturzyklen finden in der Regel in diesen Strukturen keine Anwendung, und ebenso sind viele Investments rein passiv, orientieren sich also rein an bestimmten großen Indizes wie dem DAX. Das kann aber zum Problem werden, wie beispielsweise das vergangene Jahr gezeigt hat: Rauschen die Märkte nach unten, leiden die Depots.

Das bedeutet: Die digitale Vermögensverwaltung sollte aktiv sein, will heißen, ein Mensch trifft die Anlageentscheidungen und kombiniert damit die klassische und die neue Welt, indem der Prozess der Depoteröffnung, die gesamte Kommunikation und die Abwicklung von Ein- und Auszahlungen online stattfindet – aber eben ein Portfoliomanager seine Meinung zu den Märkten in die Kapitalanlage einfließen lässt. 

Eine digitale Vermögensverwaltungsstrategien wie der „Target Managed Depot AR“(der auf der Mischung verschiedener Fonds basiert), setzt daher auf einen mehrstufigen Investmentprozess. Auf Basis eines makroökonomischen Ansatzes wird die Aufteilung (Diversifikation) eines Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Anleihen, Aktien, Immobilien, Währungen und Edelmetalle durchgeführt. Neben konjunkturellen Kriterien wie Wirtschaftswachstum, Branchendaten etc. existieren bei der Fondsauswahl für die digitale Vermögensverwaltung weitere Auswahlkriterien wie Manager- beziehungsweise Managementbewertung, Rating, Mega-Trends (Künstliche Intelligenz (KI), Klimaschutz Nachhaltigkeit) oder auch steuerliche Fragestellungen. 

Daraus ergibt sich die Möglichkeit, in ein breit und global diversifiziertes Portfolio zu investieren, um Rendite bei möglichst geringen Schwankungsbreiten zu generieren – auch in einem Niedrigzinsumfeld und abgesichert durch die behutsame Wette auf fallende Kurse, was in Schwächephasen Risiken begrenzen kann. Das aktive Management kann dynamisch auf Veränderungen reagieren und das Depot entsprechend anpassen – und das bei allen administrativen Vorteilen und dem Komfort einer Online-Vermögensverwaltung.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen