Heute sind Finanzierungsvorhaben deutlich flexibler umzusetzen als in der Vergangenheit. Gerade die Digitalisierung von Wertpapieren eignen sich als innovative Form der Finanzierung. Die Bandbreite reicht von der Ausgabe von Wertpapieren über reguliertes Crowdfunding, Anleiheemissionen, Privatplatzierungen, Private Equity und/oder Fremdkapital bis hin zu hybriden/strukturierten Finanzierungsprodukten.
Trotz der Niedrigzinsphase ist es für Unternehmen nicht leicht, im Wege der klassischen Bankfinanzierung Kapital für Wachstumsprozesse, Akquisitionen etc. zu erhalten. Vor allem die Vorschriften Basel III, die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht entwickelt worden sind, verschärfen die Vorschriften für Banken bei der Eigenkapitalbasis und Liquiditätsvorschriften. Unter anderem stehen die deutliche Erhöhung des weichen und des harten Kernkapitals und die Schaffung eigener Reserven durch Kapitalerhaltungspuffer und antizyklische Kapitalpuffer im Fokus. Die Verschärfung der Eigenkapital- und Liquiditätsregeln führt zu einer stärkeren Zurückhaltung der Kreditinstitute bei der Kreditvergabe. Eine weitere Verschlechterung der Kreditkonditionen für Unternehmen – insbesondere für technologiegetriebene Unternehmen und Start-ups – ist deswegen nicht auszuschließen.
Daher ist es wichtig, dass sich solche Unternehmen zur Innen- und Projektfinanzierung mit sämtlichen Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung auseinandersetzen und Alternativen zur typischen Bankfinanzierung befassen. Das gilt für Wachstums-, Akquisitions- und Restrukturierungsfinanzierungen. Im Fokus stehen immer eine individuelle Planung und Strukturierung des Finanzbedarfs und die Platzierung solcher Angebote bei entsprechenden Investmentplattformen. Die Bandbreite reicht von der Ausgabe von Wertpapieren (Aktien, Anleihen, Schuldverschreibungen) in analoger oder digitaler Form über reguliertes Crowdfunding, Anleiheemissionen, Privatplatzierungen, Private Equity und/oder Fremdkapital bis hin zu hybriden/strukturierten Finanzierungsprodukten.
Der Vorteil: Heute sind Finanzierungsvorhaben durch innovative Möglichkeiten deutlich flexibler umzusetzen als in der Vergangenheit. Dabei wird die Finanzierung als digitales Wertpapier strukturiert. Mit der Einführung von „digitalen“ (tokenisierten) Wertpapieren profitieren gerade mittelständische Unternehmen von einer Entwicklung am Finanzmarkt, die sie in die bequeme Lage versetzt, ihre Finanzierungsvorhaben deutlich flexibler umzusetzen. Bei der Tokenisierung handelt es sich um die digitalisierte Abbildung eines (Vermögens-)Wertes inklusive der in diesem Wert enthaltenen Rechte und Pflichten sowie dessen hierdurch ermöglichte Übertragbarkeit, schreibt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) können Anleihen auf Basis digitaler Wertpapiere bis zu einem Emissionsvolumen von acht Millionen Euro pro Jahr mit einer beschränkten Prospektpflicht emittieren. Der Emittent muss hierfür lediglich ein Wertpapierinformationsblatt (WIB) veröffentlichen. Die Kosten belaufen sich auf einen Bruchteil einer klassischen Anleiheemission oder der Ausgabe von Aktien – und die typischen komplizierten Strukturen einer Finanzierung über die Bank oder die Übertragung von Gesellschaftsanteilen entfallen auch.
Wichtig ist, individuell die besten Finanzierungs- und Platzierungsformen für den jeweiligen Bedarf zu finden. Es gibt keine Standardlösung, um Projekt- und Unternehmensfinanzierungen für geeignete private, semi-professionelle oder institutionelle Anleger attraktiv zu machen und deren Anlagewünsche gezielt anzusprechen. Das ist besonders wichtig für Unternehmen, die über diesem innovativen Weg Kapitalgeber ansprechen wollen. Anleger erhalten über die Tokenisierung die Möglichkeit, sich an einem unternehmerischen Projekt zu beteiligen, das sie interessiert, aber zu dem sie sonst nie einen Zugang erhalten hätten. Das macht tokenisierte Assets sehr interessant für den breiten Markt. Durch die Tokenisierung ist die Teilhabe je nach Angebot schon mit wenigen 100 oder 1000 Euro möglich. Das bedeutet, dass Anleger sehr gut sehr breit streuen können – leichter kann Diversifikation kaum funktionieren.