Den Begriff „Unified Communications” (UC) gibt es schon seit vielen Jahren. Er bezeichnet die Integration von Kommunikationsmedien in einer einheitlichen Anwendungsumgebung.
Durch die Zusammenführung verschiedener Kommunikationsdienste soll UC die Erreichbarkeit der Kommunikationspartner verbessern und damit die Geschäftsprozesse beschleunigen.
Bislang bezog sich „UC“ oft auf eine Kombination von Telefon-, E-Mail- und Instant-Messaging-Systemen. Doch der starke Trend zum mobilen Arbeiten, zum Homeoffice und zu globalen Teams führt dazu, dass UC-Anbieter mit Hochdruck neue Funktionen für mobile Nutzer entwickeln und sie in ihre Systeme integrieren. So ist beispielsweise zu beobachten, dass immer häufiger Messaging-, Daten- und Voice-Funktionen eingebunden werden. Auch Collaboration- und Echtzeitkommunikationslösungen wie Slack bieten neue Kommunikationskanäle, durch die ein großes Wachstumspotenzial für den mobilen UC-Markt entsteht. Laut Schätzungen des Analysehauses IDC werden die Gesamteinnahmen in diesem Bereich, die 2014 noch 511,8 Millionen Dollar betrugen, bis zum Jahr 2019 auf 1,486 Milliarden US-Dollar anwachsen – das entspricht einem jährlichen Marktwachstum (CAGR) von 23,8 %.
Die treibende Kraft hinter diesem Wachstum ist das Kommunikationsverhalten der Menschen: Die Zahl der Kommunikationswege wächst rasant und die Nutzer erwarten in puncto Funktionalität und Qualität immer mehr von ihren Lösungen. Kurzum – die Kommunikationsansprüche wachsen über die Kapazität eines einzigen UC-Anbieters hinaus, während das Cloud-Computing viele innovative Lösungen hervorbringt.
Die neue Zauberformel: APIs und SDKs
In der Vergangenheit entwickelten die UC-Hersteller ihre Lösungen meist als in sich geschlossene Systeme. Mittlerweile öffnen sie sich, indem sie Programmierschnittstellen (APIs) und Software Developer Kits (SDK) von Cloud-Communications-Anbietern einbinden. Dank Cloud-Kommunikationsanbietern können beispielsweise Unternehmen mit hohem Kommunikationsaufkommen SMS-Nachrichten mithilfe der APIs weltweit über jegliche Telekommunikationsnetze zuverlässig versenden. NGOs nutzen die Bereitstellung einer Voice API, um Text in Sprache zu verwandeln und per „Voice-Nachricht“ zu einer Impfkampagne in Afrika aufzurufen.
UC wird durch die Einbindung von Cloud-Kommunikationsanbietern flexibler und agiler. Das ist auch notwendig, um den vielfältigen Kommunikationsansprüchen der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden. Nicht nur eine stetig wachsende Liste neuer Technologien, auch die installierte Hardware muss unterstützt werden. Um die mobile Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen zu erleichtern und die jährlichen Hardware-Kosten zu reduzieren, sind Cloud-Kommunikations-APIs und -SDKs die optimale Lösung.
Für UC-Anbieter hat diese Öffnung zwei wesentliche Vorteile:
• Sie ermöglicht ihren Kunden die Entwicklung individueller Lösungen sowie den Ausbau ihres Kundenstamms und reduziert den eigenen Entwicklungsaufwand.
• Sie verkürzt den Produktinnovations- und den Vertriebszyklus erheblich.
Aus einem Guss
Die Menschen kommunizieren nicht nur über eine größere Zahl an Medien, sie möchten mit ihnen auch produktiver arbeiten. Das bedeutet für UC-Anbieter, dass sie bei der Erweiterung ihrer Lösungen auf eine homogene Nutzererfahrung achten müssen. IDC bestätigt: Die Anbieter „sollten auf eine einheitliche User Experience für alle Endgeräte und Anwendungen hinarbeiten und z.B. auf Meetings oder Konferenzen für ein gemeinsames Nutzererlebnis sorgen, unabhängig von der Kommunikationsform oder dem mobilen Endgerät.”
Hier können sowohl UC-Anbieter als auch ihre Kunden von Programmierschnittstellen und Entwicklungs-Kits profitieren, denn
• APIs und SDKs sind sehr viel einfacher anzupassen und in vorhandene Systeme einzubinden als viele UC-Software-Lösungen.
• UC-Anbieter können vorhandene Lösungen integrieren, ohne riesige Mengen an Code umschreiben zu müssen.
Übrigens ist auch im Business-to-Consumer-Bereich ein wachsender Bedarf an einheitlichen UC-Systemen festzustellen, auch wenn UC traditionell eher für die unternehmensinterne Kommunikation eingesetzt wird. Immer mehr Verbraucher wollen über die verschiedensten Kanäle mit Unternehmen kommunizieren – via SMS, Voice oder Chat-Apps.
UC nicht ersetzen, sondern ergänzen
Sind die traditionellen UC-Anbieter also zum Untergang verdammt? Die Antwort lautet: nein, auf keinen Fall! Programmierschnittstellen und Entwicklungs-Kits zur Cloud-Kommunikation arbeiten Hand in Hand mit den vorhandenen Systemen. Sie lassen sich problemlos in vorhandene Produkte integrieren und gestatten es, bewährte Lösungen beizubehalten.
Ein weiterer Vorteil der Cloud-Kommunikationssoftware: Sie macht etablierte UC-Anbieter für Entwickler interessanter. Dieses Phänomen war auch bei den Telekommunikationsanbietern festzustellen, die dank der APIs des Cloud-Kommunikationsanbieters Nexmo für junge Unternehmen wie Airbnb, BlaBlaCar und WeChat wieder attraktiver wurden. Und da Software an sich global ist, haben UC-Anbieter die Chance, sich durch länderspezifische Anpassungen Märkte auf der ganzen Welt zu erschließen.
Fazit: Cloud-Kommunikation belebt den UC-Markt und dient als Katalysator für Wachstum und Innovation – eine Tatsache, die immer mehr UC-Anbieter erkennen. Ihre Welt wird immer mobiler und verlangt nach innovativen Lösungen. Lösungen, die der Cloud-Computing-Markt und Unternehmen wie Nexmo bereitstellen.