Unternehmer brauchen tragfähige Konzepte, um auch im Alter finanziell unabhängig zu bleiben und den gewohnten Lebensstandard zu wahren. Dafür ist indes nötig, sich hauptsächlich der Aktie als Instrument in der Vermögensverwaltung zuzuwenden. Denn Wertpapiere bleiben auf lange Sicht der Sachwert Nummer eins.
Die Altersvorsorge ist für Unternehmer immer ein wichtiges Thema – und zwar in allen Bereichen. Sie können nicht zwingend davon ausgehen, dass sie ihre Firma verkaufen können oder durch einen Nachfolger aus der Familie im Ruhestand adäquat finanziell versorgt werden. Und das über die Jahre und Jahrzehnte hinweg. Schließlich steht Unternehmern in der Regel keine gesetzliche Rente zur Verfügung, außer gegebenenfalls ein kleiner Teil aus einer vorherigen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Daher brauchen sie tragfähige Konzepte, um auch im Alter finanziell unabhängig zu bleiben und den gewohnten Lebensstandard zu wahren.
Übrigens: Die internationale Finanzgesellschaft Fidelity International beispielsweise hat kürzlich errechnet, dass künftige Ruheständler in Deutschland bis zum Alter von 67 Jahren rund das Zehnfache ihres Bruttojahreseinkommens angespart haben müssten, um den gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Dafür wäre es nötig, rund 21 Prozent des Bruttoeinkommens des gesamten Erwerbslebens zurückzulegen.
Dass es dabei nicht nur auf die richtige Form der Kapitalanlage ankommt, sondern auch auf eine sorgfältige Planung, versteht sich (eigentlich) von selbst. Denn um die beste Vermögensverwaltungsstrategie zu finden, muss erst einmal ermittelt werden, wieviel Geld eigentlich zur Verfügung stehen soll, welche Vermögenswerte es tatsächlich gibt und was mit dem Vermögen passieren soll. Kann es aufgebraucht werden oder soll es noch in die kommende Generation übertragen werden? Es ist natürlich ein großer Unterschied, ob monatlich 2000, 4000 oder 6000 Euro zur Verfügung stehen sollen, ob der Lebenspartner ebenfalls über laufende Einnahmen und Vermögen verfügt und ob das Geld einfach verbraucht oder auch zwischenzeitlich angelegt werden soll.
Konkret heißt das: Wer monatlich 4000 Euro benötigt und keine weiteren Einkünfte hat, muss für einen 20-jährigen Entnahmehorizont knapp eine Million Euro Vermögen besitzen. Lebt er 25 Jahre, sind es schon mehr als 1,2 Millionen Euro. Und dann ist alles verbraucht. Wer aber über die Vermögensverwaltung Ausschüttungen und Weiteranlage kombinieren kann, verlängert die „Lebensdauer“ des Vermögens maßgeblich. Bringt die Vermögensverwaltung über eine Million Euro durchschnittlich zwei Prozent, können 20 Jahre monatlich mehr als 5000 Euro ausgezahlt werden, bis das Kapital verbraucht ist. Ohne Kapitalverbrauch lassen sich in dieser Rechnung immer noch rund 1650 Euro monatlich ausschütten, bei drei Prozent (was ohne größere Risiken realistisch ist), sind es schon knapp 2500 Euro. Insofern ist es durch die Kapitalanlage auch möglich, seinen Lebensstandard auf der Basis von monatlich 4000 Euro und zusätzliches Vermögen für die Erbschaft zu erhalten.
Dafür ist indes nötig, sich hauptsächlich der Aktie als Instrument in der Vermögensverwaltung zuzuwenden. Aktien bleiben der Sachwert Nummer eins. Daran ändern auch die Verwerfungen der Corona-Pandemie und die kurz- bis mittelfristig sehr volatilen Aussichten an den Kapitalmärkten nichts. Die Zahlen sprechen dafür, wie seriöse Institutionen wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) zeigen: Ein breit gestreutes Aktienportfolio im DAX bei einer Einmalanlage und einem 20-jährigen Anlagehorizont erbrachte beispielsweise historisch im Mittel 8,9 Prozent Rendite pro Jahr. Das bedeutet: Sowohl mit Blick auf die Ruhestandsfinanzierung sind Aktien wichtig – und mit Blick auf die Geldanlage im Alter ebenso. Wer mit 65 Jahren sein angespartes Vermögen für die Ruhestandsversorgung einplant, hat durchschnittlich noch 20 bis 25 Jahre weitere Lebenszeit vor sich. Das ist lang genug für eine Aktienstrategie, um kontinuierliche Erträge zu erwirtschaften und dennoch auch Schwächeperioden auszugleichen. Daher gilt die Regel: Um finanzielle Ziele im Alter zu erreichen, sind Aktien unerlässlich. Gewiss unterliegen diese Schwankungen, aber in einem langfristigen Planungszeitraum werden diese Täler immer wieder ausgeglichen.
Sinnvoll kann es dabei sein, das Vermögen in einen konservativen und einen offensiven Teil zu trennen. So lässt sich Vermögen schützen und zugleich sicherstellen, dass es sich im Sinne des Anlegers entwickeln kann. Zu Beginn des Ruhestands werden zudem verschiedene Etappen für den Umgang mit dem Vermögen definiert. Während ein Teil sehr kurzfristig für den direkten Verbrauch angelegt wird, werden weitere Teile mit verschiedenen Zeithorizonten und dementsprechend verschiedenen Strategien investiert. Das verlängert die Verfügbarkeit des Vermögens und garantiert zu jeder Phase des Ruhestands ausreichend Kapital und Erträge für den Verbrauch.
Aktien sind also interessant für Unternehmer für Vermögensaufbau und Vermögensschutz – zumal sie deren Lebenswirklichkeit entsprechen. Schließlich stellen Aktien eine direkte Beteiligung an einem Unternehmen und damit eine sehr substanzstarke Anlageform dar. Der Unternehmer beteiligt sich damit über die Aktie an einem anderen Unternehmen.