Die Definition von Enterprise Resource Planning sowie dessen wesentlichen Bestandteile erfahren Sie hier. Im Zeitalter der Digitalen Transformation trifft man immer häufiger auf Bezeichnungen wie „Enterprise Resource Planning“ oder „ERP“. Doch was versteht man darunter und welche Rolle spielen diese Begriffe in Unternehmen?
ERP: Eine Definition
„ERP“ ist die Abkürzung für „Enterprise Resource Planning“. Die beiden Bezeichnungen können also synonym verwendet werden.
ERP wird im deutschen Sprachgebrauch in der Regel als Geschäftsressourcenplanung bezeichnet. Die Geschäftsressourcenplanung ist eine fundamentale unternehmerische Aufgabe, derer sich Betriebe aller Art annehmen müssen.
Enterprise Resource Planning als unternehmerische Aufgabe
Im Kern geht es darum, alle geschäftsrelevanten Ressourcen im Unternehmen zur richtigen zeit an richtiger Stelle in benötigter Qualität und Quantität zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es dabei immer, entweder möglichst wenig Ressourcen für einen bestimmten Vorgang aufzuwenden oder einen Vorgang mit gegebenen Ressourcen möglichst gewinnbringend abzuwickeln.
Ressourcen im betriebswirtschaftlichen Kontext
Gemeinhin umfasst eine Ressource eine Gegebenheit, ein Mittel oder auch eine Eigenschaft, die genutzt wird, um Ziele zu verfolgen, bestimmte Handlungen zu tätigen, einen Vorgang planmäßig ablaufen zu lassen oder eine andere Anforderung zu bewältigen.
Im betriebswirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen und unternehmerischen Kotext versteht man unter eine Ressource im engeren Sinne meist Betriebsmittel, Boden, Energie, (Arbeits-)Zeit, Personal, Rohstoffe oder finanzielle Mittel.
Komplexe Prozesse erforderlich
Um all diese Ressourcen zu jeder Zeit an allen benötigten Stellen in korrekter Qualität und Quantität bereitstellen zu können, bedarf es häufig einer Vielzahl teils komplexer, miteinander vernetzter oder anderweitig aufeinander aufbauender Geschäftsprozesse. Diese erstrecken sich oftmals über unterschiedliche Geschäftsbereich, wie beispielsweise
- Einkauf
- Vertrieb
- Marketing
- Buchhaltung
- Controlling
- Lagerverwaltung
- Kundenservice
Damit Unternehmen den Überblick über all diese Prozesse behalten können, setzen sie im Zeitalter der digitalen Transformation immer häufiger auf softwareseitige Unterstützung in Form einer ERP-Software.
Die Rolle einer ERP-Software
Mittels einer ERP-Software lassen sich alle unternehmensinternen Prozesse digital abbilden. Innerhalb des Systems lassen sie sich dann
- Verwalten
- Steuern
- Verschlanken
- Optimieren
- Automatisieren
Auf diese Weise entsteht ein digitales Abbild des gesamten Unternehmens mit all seinen Prozessen.
Dies bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit sich.
Zentrale Ausrichtung einer ERP-Software
Da ERP-Software zentral ausgerichtet ist, schafft sie eine ganzheitliche IT-Infrastruktur. Über entsprechende Schnittstellen oder Anbindungen wird sichergestellt, dass es zu einem lückenlosen Informationsaustausch zwischen allen Systemen und Anwendungen kommen kann.
Hohe Datenqualität
Datensilos werden somit minimiert und auch eine doppelte Datenpflege wird obsolet. Dies steigert wiederum die Qualität der Daten, da durch das Wegfallen der manuellen Übertragung auch Übertragungsfehler entfallen.
Bessere Kollaboration
Die zentrale Ausrichtung einer ERP-Software hat weiterhin zufolge, dass die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit im Unternehmen verbessert wird. Da alle Mitarbeiter mit demselben System und denselben, korrekten Daten arbeiten, werden Missverständnisse minimiert. Auch kann das System als Kollaborationstool genutzt werden.
Gezielte Analysen
Darüber hinaus liegen innerhalb des Systems als zentralen Unternehmensdaten vor, die für die Durchführung aussagekräftiger Analysen benötigt werden. Moderne Systeme sind bereits in der Lage, entsprechende Analysen weitestgehend automatisiert durchzuführen und im Nachgang Berichte zu erstellen. So lassen sich durch den Einsatz einer ERP-Software wertvolle Erkenntnisse über den eigenen Betrieb oder Marktentwicklungen gewinnen.
Die richtige ERP-Software auswählen
Unternehmen können also auf vielfältige Weise vom Einsatz einer ERP-Software profitieren. So hat sich der Einsatz einer ERP-Software in unserer Zeit, in welcher Daten auch als neues Öl bezeichnet werden, zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil entwickelt.
Damit Unternehmen das volle Potenzial einer ERP-Software ausschöpfen können, sollten sie bei der Wahl eines Systems darauf achten, dass dies ihren individuellen Anforderungen gerecht wird. So haben sich viele ERP-Anbieter auf bestimmte Branchen spezialisiert, um sich besser auf die Bedürfnisse dieser Unternehmen konzentrieren zu können.
Doch die Branchenausrichtung ist nur ein wesentliches Kriterium bei der ERP-Auswahl. Auch die Unternehmensgröße, das Budget, das Lizenzmodell oder die benötigten Funktionen, Module und Anbindungen spielen eine Rolle. Aus diesem Grund sollten sich Unternehmen zunächst ausgiebig mit ihren Anforderungen auseinandersetzen und diese in Form eines Lastenheftes festhalten, welches dann als Grundlage bei der Auswahl eines geeigneten Systems dient.