Bis 2040 müssen die Treibhausgase um 88 Prozent gemindert und bis 2045 Treibhausgasneutralität verbindlich erreicht werden, so hat es die Bundesregierung beschlossen. Daher sind Unternehmen gefragt, ihren konkreten Beitrag zu den weltweiten Klimaschutzanstrengungen zu leisten. Das Messen und Managen der Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Klima steht dabei im Fokus.
Die aktuellen Zahlen geben Anlass zu größter Sorge. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die volkswirtschaftlichen Schäden bis 2050 errechnet, die durch den Klimawandel entstehen können. Das kann mit bis zu 800 Milliarden Euro zu Buche schlagen, von den menschlichen Betroffenen [SM1] ganz zu schweigen. In den vergangenen 20 Jahren sind laut der Organisation Germanwatch aufgrund von insgesamt mehr als 12.000 Extremwetter-Ereignisse wie Trockenphasen und Stürme bereits knapp eine halbe Million Menschen gestorben. Die Anzahl solcher Katastrophen könnte deutlich zunehmen, wenn die Erderwärmung weiter steigt. Das verheerende Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 ist vielen Menschen in böser Erinnerung. Denn auch Hochwasser kann eine Folge der weitreichenden klimatischen Veränderungen im Zuge der globalen Erwärmung sein.
Daher sind Unternehmen gefragt, ihren Beitrag zu den weltweiten Klimaschutzanstrengungen zu leisten. Das ist auch dringend nötig. Der gesamte Energiesektor ist mit circa 82,8 Prozent im Jahr 2020 die größte Quelle anthropogener Treibhausgasemissionen gewesen, meldet das Umweltbundesamt. Industrieprozesse waren im Jahr 2020 für 7,9 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich, Ackerbau und Viehzucht für etwa 8,2 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Dazu kommen die Belastungen der Mobilität und der privaten Haushalte vor allem durch den Betrieb von Feuerungsanlagen für die Raumwärme- und Warmwasserbereitstellung.
Die Politik hat das Problem längst erkannt und verbindlichen Klimaschutz durch das Bundes-Klimaschutzgesetz verordnet. Bis 2040 müssen die Treibhausgase um 88 Prozent gemindert und bis 2045 Treibhausgasneutralität verbindlich erreicht werden. Daneben hat die Europäische Kommission kürzlich das „Fit for 55“-Paket verabschiedet, das die Voraussetzungen für den Übergang zu einer Emissionsreduktion von 55 Prozent bis 2030 sicherstellen soll. Die Inhalte werden den Geschäftsbetrieb in einer Vielzahl von Branchen auf verschiedene Weise beeinflussen.
Wie muss ein Unternehmen also heute in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zur Erreichung der nationalen und internationalen Klimaschutzziele handeln? Das Messen und Managen der Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Klima steht dabei im Fokus, stellt aber in der Praxis für Unternehmen jeder Größe und Branche eine komplexe Herausforderung dar. Das bedeutet: Mit Lösungen aus den Bereichen der CO2- und Klimabilanzierung auf Unternehmens- und Produktebene und einem Einstieg in ein nachhaltiges Screening der eigenen Lieferketten können Unternehmen und Organisationen das eigene Handeln mit einer fundierten Klimastrategie nachhaltig ausrichten.
Zu einer professionellen Aufstellung im Klimamanagement und der korrespondierenden Berichterstattung gehört ein umfassender Prozess von der Datenerhebung und Methodenwahl über die Szenarioanalyse und der Definition von Kennzahlen und Zielen bis hin zur Etablierung von Wegen zu Netto-Null-Emissionen. Denn es steht fest: Die Regulierung von Treibhausgas-Emissionen und daraus entstehenden Verpflichtungen für Unternehmen und Organisationen werden künftig zunehmen. Zur Erreichung der definierten Klimaschutzziele werden übrigens schon heute jährliche Minderungsziele durch die Vorgabe von Jahresemissionsmengen für unterschiedliche Sektoren gesetzt. Unternehmen tun gut daran, diese Vorgaben nicht zu ignorieren.
Aus der Analyse des dringendsten Handlungsbedarfs folgen individuelle Maßnahmen für eine Reduktion der CO2-Emissionen auf Unternehmens- und Produktebene und dem Aufbau konkreter Strukturen und Schritte für ein wirksames Klimamanagement. Das gelingt beispielsweise durch die Optimierung von Energie- und Materialverbräuchen oder den Ausbau erneuerbarer Energien, durch Lösungen im Umwelt- und Nachhaltigkeitsmonitoring, in der Energie- und Klimabilanzierung und durch die Erstellung und Auswertung von Corporate Responsibility- und Klimastrategien. Die Standards ISO 14001 (Umweltmanagement), ISO 14064 oder ISO 14067 (Carbon Footprints), ISO 50001 (Energiemanagement) stellen ein regelkonformes, nachweisbares Vorgehen sicher.