Nutzerfreundlich zum Erfolg

Die Nutzerfreundlichkeit einer Website (engl. Usability) trägt maßgeblich zum unternehmerischen Erfolg bei. Viele Besucher und eine hohe Klickrate auf der Website sind erst dann als Erfolg zu bewerten, wenn sie letztlich auch zum Geschäftsabschluss führen. Für den Erfolg oder Misserfolg der Kundenansprache spielen Aufbau, Gestaltung, Inhalte und die Usability der Unternehmenswebsite eine zentrale Rolle.

Kurze Einleitung

Mit Hilfe von Werbung leiten Sie Interessenten auf Ihre Website, doch wenn die Website zu komplex ist und die Besucher überfordert, verschwinden diese schnell wieder. Durch die Nutzerfreundlichkeit, der so genannten Usability, vermeiden Sie das.

Viele Besucher und eine hohe Klickrate auf Ihrer Website sind erst dann als Erfolg zu bewerten, wenn sie letztlich auch zum Geschäftsabschluss führen. Über Erfolg und Misserfolg bei der Kundenansprache entscheiden Aufbau, Gestaltung, Inhalte und die Nutzerfreundlichkeit (engl. Usability) Ihrer Unternehmenswebsite. Usability ist eine Wortzusammensetzung von use (dt. benutzen) und ability (dt. Fähigkeit). Sie drückt aus, wie effektiv und effizient ein Produkt ist oder wie bedienerfreundlich Websites, Software oder interaktive Systeme sind. Bei der Nutzerfreundlichkeit von Websites spricht man von Web-Usability. Ziel ist es hierbei, die Nutzung für die Besucher so einfach wie möglich zu machen und für eine intuitive Nutzung mit guter Web-Usability zu sorgen.

Aktuelle Studien zeigen, dass die Nutzerfreundlichkeit einer Website maßgeblich zu ihrem unternehmerischen Erfolg beiträgt. Jeder zweite Internetnutzer entscheidet demnach nach maximal acht Sekunden, ob er eine aufgerufene Internetseite verlässt oder sich weiter informiert. Sie sollten Vorteile und Mehrwerte Ihres Unternehmens, Ihrer Produkte oder Dienstleistungen klar kommunizieren und fortlaufend prüfen, ob die enthaltenen Informationen ausreichen, um den Besucher aus Ihrer Zielgruppe direkt von Ihrem Angebot zu überzeugen. Die Website müssen Sie dafür an die Erwartungen und Bedürfnisse des Besuchers anpassen und ihm möglichst direkte Handlungs-anweisungen geben. Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist die transparente Navigation auf Ihrer Website. Nur auf übersichtlich gestalteten und strukturierten Websites findet der Besucher schnell und ohne Umwege die entsprechenden Informationen und Angebote – und bricht nicht vor der von Ihnen gewünschten Angebotsanfrage, der Teilnahme an einem Gewinnspiel oder der Bestellung in einem Online-Shop ab.

Die wichtigsten Regeln für Web-Usability

Wie sollte Ihre Website gestaltet sein, damit Interessenten zu Kunden werden? Zentrale Elemente sind Design, Navigation und Inhalt. Führen Sie Ihre Besucher erfolgreich ans Ziel.

Design, Navigation und Inhalt nehmen Einfluss darauf, ob ein Besucher sein Ziel erreicht. Beachten Sie beim Umgang mit diesen Elementen wichtige Regeln. So führen Sie Ihre Besucher erfolgreich ans Ziel.

Schrift und Design
– Jede Seite sollte einen eindeutigen Titel haben.

– Nutzen Sie informative Überschriften bei längeren Texten. Viele Internetnutzer überfliegen eine Webseite nur und orientieren sich an den Überschriften oder Verlinkungen, um relevante Inhalte zu finden.

– Verwenden Sie eine ausreichende Schriftgröße und einen entsprechenden Zeilenabstand, um die Leserlichkeit zu gewährleisten.

– Achten Sie auf einen angemessenen Kontrast zwischen Text, Vorder- und Hintergrund.

– Das Seitenlayout sollte sich der Größe des Browserfensters anpassen.

– Nutzen Sie nur dann Flash, wenn Sie zusätzliche Mittel und Funktionen anbieten wollen, die über klassische Programmierumgebungen (HTML, PHP etc.) nicht erstellt werden können.

– Vermeiden Sie das Überformatieren von wichtigem Inhalt, wie zum Beispiel den Navigationsbereichen. Auf übersichtlichen Seiten ist das nicht nötig und spart Platz.

– Fotos und Grafiken sollten zum Thema der jeweiligen Webseite passen.

Navigation und Verlinkungen
– Die Navigation sollte einfach und verständlich sein.

– Die Hauptnavigation erfolgt mit zentralen Begriffen. Finden Sie prägnante und aussagekräftige Schlagworte, um Ihr Informationsangebot zu präsentieren.

– Ein Link-Pfad (engl. breadcrumb navigation) informiert den Besucher jederzeit, in welchem Bereich der Website er sich befindet und erleichtert ihm die Navigation.

– Beispiel: Startseite > Produkte > Beispielprodukt > Beispielproduktdetails

– Fassen Sie alle Informationen zu Ihrer Firma in einem Bereich (zum Beispiel „Über uns“ oder „Das Unternehmen“) zusammen. In diesem Bereich erwarten die Besucher eine Unternehmensbeschreibung, Ansprechpartner mit Kontaktinformationen, Jobangebote, Presseinformationen etc.

– Arbeiten Sie mit Untermenüs, die sich erst zeigen, wenn der gewünschte Hauptbereich aufgerufen wird.

– Verlinkungen sollten eindeutig als solche erkennbar sein. Unterstrichene Texte erkennen Internetnutzer sofort als Verlinkung.

– Nutzen Sie beschreibenden Text, bestehend aus einem Begriff oder wenigen Worten, zum Verlinken.

– Testen Sie regelmäßig, ob alle Verlinkungen funktionieren.

– Kennzeichnen Sie bereits besuchte Links, zum Beispiel mit einer anderen Farbe.

– Kennzeichnen Sie Links auf externe Seiten sowie Downloadlinks.

– Legen Sie fest, in welchen Fällen ein neues Browserfenster geöffnet wird.

– Verlinkungen, die zu einer Webseite innerhalb Ihrer Website führen, sollten immer im selben Browserfenster geöffnet werden.

– Verlinkungen, die von Ihrer Website wegführen, sollten immer in einem neuen Browserfenster geöffnet werden.

Ihre Startseite, die Homepage:
– Erklären Sie in einem Satz, was ihr Unternehmen macht und erklären Sie es so, dass es jeder versteht.

– Ihre Homepage liefert die zentrale Orientierung und sollte mit einem Klick von jeder Unterseite aus erreichbar sein. Dazu eignet sich Ihr Firmenlogo. Internetnutzer haben gelernt, dass sich hinter dem Firmenlogo häufig eine Verlinkung zur Startseite verbirgt. Ein kleiner unterstrichener Text mit „Home“ unter dem Logo macht die Verlinkung zur Homepage noch deutlicher.

Dialogmöglichkeiten
– Erstellen Sie eine Kontaktseite und verstecken Sie Ihre Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Anschrift nicht im Impressum.

– Platzieren Sie einen Link zur Kontaktseite auf jeder Unterseite Ihres Internetauftritts.

– Veröffentlichen Sie Ihre Geschäftszeiten, damit Interessenten nicht auf Ihren Anrufbeantworter sprechen müssen.

– Animieren Sie Besucher zu einer Anfrage, indem Sie die Unverbindlichkeit und den Nutzen für den Interessenten hervorheben.

– Wenn Interessenten oder Kunden persönlich zu Ihnen kommen, bieten Sie ihnen Anfahrtsskizzen und eine Wegbeschreibung auf Ihrer Website an.

– Je weniger Felder Sie in Online-Formularen verwenden, umso mehr Interessenten werden das Formular ausfüllen.

– Stellen Sie sicher, dass das erste Eingabefeld leicht auffindbar ist. Der Besucher sollte sofort mit dem Ausfüllen beginnen können.

– Stellen Sie sicher, dass Nutzer mit der Tabulatortaste ein Formular in der korrekten und logischen Reihenfolge ausfüllen können.

Servicefunktionen
– Manchmal kann eine Übersicht neu eingestellter Inhalte sehr sinnvoll sein.

– Bieten Sie bei komplexen und großen Websites eine Suchfunktion an.

– Eine Seitenübersicht (Sitemap) zeigt dem Besucher auf einen Blick die Struktur und die Inhalte Ihrer Website.

– Ein Glossar (A-Z) ist sinnvoll, wenn Sie auf Ihrer Website viele Fremdwörter oder Fachbegriffe nutzen.

– Ein Hilfebereich ist notwendig, wenn Sie auf Ihrer Website erklärungsbedürftige Services und Funktionen anbieten.

– In diesem Fall kann eine Liste von häufig gestellten Fragen (FAQ – frequently asked questions) ebenfalls sehr nützlich sein.

Weitere Informationen und Tipps zur Web-Usability finden Sie in Jakobs Alertbox auf der Seite vom Institut für Software-Ergonomie und Usability.

Die häufigsten Web-Usability-Fehler

Ist der Internetauftritt übersichtlich, können Besucher über ein fehlendes Inhaltsverzeichnis hinwegsehen. Aber wenn Ihre Website unübersichtlich ist, verlassen die meisten Besucher Ihre Website wieder. Der Usability-Experte Jakob Nielsen hat die häufigsten Fehler veröffentlicht.

Die 10 häufigsten Fehler sind:
– Schriftart, -größe und -farbe sind nicht optimal

– Gestalterische Fehler bei Verlinkungen

– Falscher Einsatz von Flash

– Inhalte, die nicht speziell fürs Web geschrieben wurden

– Schwächen in der Suchfunktionen

– Inkompatible Browser

– Fehler in der Gestaltung von Formularen

– Kontaktdaten und Informationen zum Unternehmen sind unvollständig

– Das Seitenlayout passt sich nicht an die Größe des Browserfensters an

– Unpassende Vergrößerung von Fotos und Grafiken

Detaillierte Informationen zu den häufigsten Usability-Fehlern und Verbesserungsvorschläge finden Sie auf der Seite vom Institut für Software-Ergonomie und Usability.

Usability-Testmethoden

Es gibt verschiedene Wege, um die Nutzerfreundlichkeit Ihres Internetauftritts zu überprüfen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über Usability-Testmethoden – vom einfachen Test bis zur professionellen Expertise eines Spezialisten.

Die Web-Usability können Sie über verschiedene Wege überprüfen. Die einfachste Methode ist die persönliche Beobachtung von Testpersonen. Hierbei stellen Sie Testpersonen Aufgaben, die auch Ihre Zielgruppe auf Ihrer Website bewältigen muss. Das kann zum Beispiel die Suche nach bestimmten Produktinformationen sein oder aber der Versand einer Angebotsanfrage. Dabei beobachten Sie, wie gut die Person mit der Aufgabe zurechtkommt und an welcher Stelle Probleme auftreten. Gute und schnelle Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie Testpersonen beobachten, die Ihre Website gar nicht und Ihr Unternehmen nur wenig kennen. Scheuen Sie sich beispielsweise nicht, Ihre Putzfrau oder Ihren Briefträger zu bitten, an einem Test teilzunehmen. Als Außenstehende werden sie über die bestehenden Hürden stolpern und tragen so zum Erfolg Ihrer Website bei. Nach dem Test sprechen Sie offen über die gesammelten Eindrücke und erhalten ein Feedback zur Anwendbarkeit Ihrer Website. Gehen Sie dabei offen mit konstruktiver Kritik an Ihrer Website um, denn das ist das Ziel bei der Überprüfung. Um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, sollten Sie den Test mit weiteren Personen wiederholen. Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits 3 Testpersonen 80 Prozent der Schwachstellen einer Website erkennen.

Aufwändiger sind professionelle Analysen wie das so genannte Eyetracking. Am Bildschirm angebrachte Kameras sowie eine spezielle Software registrieren die Blickbewegung von Testpersonen. Diese Methode liefert Antworten darauf, welche Bereiche ein Nutzer genau betrachtet und wie intensiv er sich diese anschaut. Gängiger ist das Clicktracking. Diese Methode ist in vielen Webcontrolling-Tools wie zum Beispiel etracker integriert. Sie liefert Informationen darüber, auf welche Links die Besucher geklickt haben. Welche Bewegungen die Nutzer mit der Computer-Maus machen, zeigt das Mousetracking. Eine Kombination von Click- und Mousetracking bietet das Web-Usability-Tracking. Hier werden alle Mausbewegungen, Klicks und Tastatureingaben auswertbar gemacht.

Neben diesen sehr technischen Methoden gibt es auch expertenbasierte Analysen und Bewertungen von Websites. Sie können zudem Befragungen zur Nutzerfreundlichkeit Ihrer Website durchführen. Diese Befragungsmethode nennt man On-Site-Befragung. So erhalten Sie Informationen zur Web-Usability Ihrer Website vom Experten oder von Ihren Besuchern.

Je nach Problemstellung sind diese Methoden für die unterschiedlichsten Anforderungen geeigneter oder eher ungeeignet und weisen damit auch unterschiedliche Stärken und Schwächen auf.

Webcontrolling zur Messung der Web-Usability

Sie haben 1.000 Besucher auf Ihrer Website, erhalten aber keine Anfragen? Dann überprüfen Sie die Wege, die ein Besucher auf Ihrer Website gehen muss.

So genannte Funnels (auch bekannt unter den Bezeichnungen Konversionspfade oder Trichteranalysen) sind von Ihnen festgelegte Seitenpfade, die ein Besucher durchlaufen soll, bis er eine von Ihnen gewünschte Aktion durchführen kann. Wo Besucher Ihre Website verlassen, zeigt das Webcontrolling. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht anhand eines Beispiel-Funnels, an welcher Stelle Besucher Ihre Website verlassen könnten.

Weg 1:Ziellose Kommunikation – falsche Zielgruppe oder schlechtes Werbemittel
– Die Basis jeglicher Überlegungen ist die richtige Ansprache Ihrer Zielgruppe. Überlegen Sie, wo Sie Interessenten für Ihr Angebot erreichen können. Werben Sie nicht in den richtigen Medien, gelangen kaum interessierte Besucher auf Ihre Website.

Weg 2: Zielgerichtete Kommunikation – schlechte Überzeugung oder schlechte Usability
– An dieser Stelle kommt bereits die Usability ins Spiel: Durch zielgerichtete Werbemaßnahmen gelangen qualifizierte Kontakte auf Ihre Website. Ist die Navigation dort umständlich, lädt das nicht zu einem längeren Aufenthalt ein. Der Interessent findet die gewünschten Informationen nicht umgehend und verlässt Ihre Website.

Weg 3: Gute Überzeugung – schlechte Konversion oder schlechte Usability
– Interessierte Besucher finden sich zurecht und gelangen auch zu den Informationen. Nur leider gehen die Besucher nicht weiter, um eine Anfrage zu starten. Entweder entspricht Ihr Angebot nicht den Anforderungen oder die Besucher finden nötige Detailinformationen bzw. das Anfrageformular nicht.

Weg 4: Der richtige Weg – einfach und direkt zum Ziel
– Viele qualifizierte Anfragen erreichen Sie, wenn Sie durch zielgerichtete Werbung ausreichend Besucher auf Ihre Website ziehen. Diese ist so informativ und nutzerfreundlich gestaltet, dass die relevanten Informationen genauso schnell gefunden werden wie das Anfrageformular.

Wenn Sie nun noch die Anzahl der Besucher auswerten, die das Anfrageformular ausgefüllt und versendet haben, dann können Sie feststellen, ob Ihr Online-Formular nutzerfreundlich ist. Werten Sie dazu die Anzahl der erhaltenen Online-Anfragen aus oder die Anzahl der Seitenaufrufe Ihrer „Danke-Seite“, die nach dem Versand des Online-Formulars erscheint.

Suchmaschinenoptimierung

Bei der regelmäßigen Pflege Ihres Internetauftritts sollten Sie auch die Suchmaschinenoptimierung niemals aus den Augen verlieren. Denn die Pflege Ihrer Website und die Suchmaschinenoptimierung gehören zusammen – und lassen sich oftmals sogar in den gleichen Arbeitsschritten erledigen.

Mit einer nutzerfreundlichen Seite helfen Sie nicht nur Ihren Besuchern, Inhalte leichter und schneller zu finden. Auch Suchmaschinen können Ihre Website besser bewerten. Ein Beispiel macht dies deutlich: Für Suchmaschinen ist der Inhalt Ihrer Seite wichtig. Einen vorderen Platz bei einer Suchanfrage erreichen Sie, wenn der Suchbegriff im Seitentitel, in Überschriften sowie in Texten gefunden wird.

Nach diesen Informationen und Kriterien sucht auch ein Besucher, um sich auf Ihrer Seite orientieren zu können. Findet er die relevanten Signalworte nicht umgehend oder sind die Informationen veraltet, ist die Seite für seine Anfrage auch nicht interessant. Indem Sie den Inhalt Ihrer Seite auf bestimmte Suchbegriffe abstimmen und aktuell halten, liefern Sie dem Besucher ebenso wie einer Suchmaschine die zentralen Informationen.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
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