Wir hatten ja in den letzten Wochen immer wieder berichtet, dass Canon eine Nachfolgekamera der Canon EOS R6, die Canon EOS R6 Mark II herausbringt. Nun ist es auch offiziell. Heute stellte der Kamerahersteller die spiegellose Vollformatkamera vor und alle Gerüchte über die Features und Spezifikationen haben sich bewahrheitet. Wir schauen uns die neue Kamera an und vergleichen diese mit der 2020 veröffentlichten ersten Kameraversion.
Wir hatten ja in den letzten Wochen immer wieder berichtet, dass Canon eine Nachfolgekamera der Canon EOS R6, die Canon EOS R6 Mark II herausbringt. Nun ist es auch offiziell. Heute stellte der Kamerahersteller die spiegellose Vollformatkamera vor und alle Gerüchte über die Features und Spezifikationen haben sich bewahrheitet. Wir schauen uns die neue Kamera an und vergleichen diese mit der 2020 veröffentlichten ersten Kameraversion.
Lohnt sich die Canon EOS R6 Mark II? Infos, Preis und Kritik
Auflösung der Canon EOS R6 Mark II
Der erste Unterschied ist die Korrektur eines Fehlers, den Canon mit der Canon EOS R6 gemacht hat. So wird dem Nachfolgemodell mit 24,2 Megapixel (max. Auflösung: 6000×4000 Pixel) im Gegensatz zu 20,1 Megapixel (max. Auflösung: 5472×3648 Pixel) ein wenig mehr Pixel gegönnt, was etwas mehr Spielraum beim croppen (ausschneiden) ermöglicht. Ansonsten soll es aber rund 70 weitere Verbesserungen geben, darunter auch einige die sicherlich auch bei der ersten Version softwaremäßig nachjustiert werden könnten soweit das Canon möchte.
Geschwindigkeit der Canon EOS R6 Mark II
Geschwindigkeit: Die Canon EOS R6 Mark II verdoppelt laut Datenblatt die Geschwindigkeit von Reihenaufnahmen von 20 Bildern die Sekunde auf 40 Bilder. Ein Marketing Effekt, denn damit lässt sich werben und die unerfahrende Tech-Presse nimmt dankend an. Hierbei sei aber gesagt, das der normale Nutzer das gar nicht braucht und die Profis die sich auf die Fotografie von sich schnell bewegenden Objekten spezialisert haben auch nicht. Denn was Canon vergisst zu erwähnen ist, das die 40 Bilder pro Sekunde nicht für den mechanischen Verschluss gelten, sondern den Elektronischen und bei diesem wahrscheinlich immer noch der Rolling Shutter Effekt auftritt. Bedeutet: Spielszenen wie beim Fussball lassen sich zwar schnell einfangen, aber der runde Ball wird auf den Bildern zu einem ovalen Football. Ähnliches passiert bei Tieraufnahmen. Hier ist es ratsam auf den mechanischen Verschluss zurückzugreifen und da unterscheiden sich die beiden Kameramodelle nicht. Beide Kameras liefern in diesem Modus zwölf Bilder pro Sekunde.
Die EOS R6 Mark II bietet aber die so genannte RAW-Burst-Funktion mit Pre-Shooting, die bei der EOS R7 eingeführt wurde. Damit wird eine Sequenz mit 30 B/s aufgenommen und in einer einzigen Datei gespeichert, aus der man später einzelne Bilder extrahieren und als RAW-Datei mit voller Auflösung speichern kann. Dazu können Bilder gespeichert werden, die bis zu einer halben Sekunde vor dem Drücken des Auslösers gemachten wurden. Wie es sich da mit den Rolling Shutter Effekt verhält müssen wir testen. Sicher ist natürlich für die Live-Sportfotografie ist dieser Modus beispielsweise nichts, da Bilder geschossen und direkt in die Agentur geladen werden.
Autofokus der Canon EOS R6 Mark II
Autofokus: Die Kamera bringt den Dual Pixel CMOS AF II mit „Deep Learning„, welches der Kamera ermöglichen soll Menschen und Tiere zu erkennen und auf deren Augen zu fokussieren. Für uns klingt das ebenfalls eher nach Marketing-Sprech, um die schon vorhandene Objekterkennung der ersten R6 nochmal neu zu umschreiben. Dazu der Augenfokus der R6 funktioniert in manchen Situationen gut, in manchen aber nicht, da bleibt er beharrlich auf einem Objekt das der Fotograf eigentlich nicht anvisiert hat. Bei den ISO Werten unterscheiden sich beide Kameras nicht. Einstellbar sind Werte von 100 bis 102.400, aber auch manuell erweiterbar auf 50 bis 204.800.
Bildstabilisierung der Canon EOS R6 Mark II
Bildstabilisierung: Die Canon EOS R6 Mark II erbt von ihrer Vorgängerin, der EOS R6, die klassenführende kamerainterne Bildstabilisierung (IBIS). Der 8-Stufen-Bildstabilisator kompensiert Kamerawackler und sorgt so für gestochen scharfe Aufnahmen. Der IBIS arbeitet nahtlos mit Objektiven mit optischem IS zusammen, und sogar mit Objektiven ohne optischen IS sorgt er für mehr Stabilisierung. Das muss man sagen funktioniert auch nicht immer. Wir testeten es mit dem RF 70-200mm f2.8 und der interne Bildstabilisator der R6 blieb immer deaktiviert und ließ sich nicht aktivieren.
Video mit der Canon EOS R6 Mark II
Video: Auf den ersten Blick haben Canon EOS R6 Mark II und EOS R6 vergleichbare Videoeigenschaften. Beide können mit bis zu 4K 60p aufnehmen und bieten Canon Log sowie HDR PQ zur Erfassung eines höheren Dynamikumfangs. Im Gegensatz zur EOS R6 nutzt die EOS R6 Mark II aber die volle Breite des Vollformatsensors für die Aufzeichnung von 4K 60p, das durch Oversampling der 6K-Ausgabe des Sensors entsteht. Man kann auch 6K 60p ProRes RAW auf einem Atomos Ninja V+ über HDMI aufzeichnen, und wenn die Action schneller wird, kann man in Full HD mit 180 B/s für eine 6-fache Zeitlupenwiedergabe aufnehmen.
Update der Haptik bei der Canon EOS R6 Mark II
Optimiert wurde auf jeden Fall die Haptik, was gut ist: Der Ein-/Aus-Schalter befindet sich jetzt neben dem Auslöser, damit dieser leichter mit einem Finger bedient werden kann. Der Wählschalter für den Foto- und Videomodus wurde auf die linke Seite der Kamera verlegt, ähnlich wie bei der EOS R5 C.
Bild-Prozessor und Akkulaufzeit der Canon EOS R6 Mark II
Prozessor: Im Inneren der Canon EOS R6 Mark II ticket eine neue Version des DIGIC X Prozessors. Laut Canon soll der eine Verlängerung der Akkulaufzeit (ca. 50 Prozent mehr Aufnahmen bei der Verwendung des LC-Displays) und eine 4K 60p Videoaufzeichnungsdauer von ca. 40 Minuten ermöglichen (doppelt so lange wie bei der R6). Laut Canon soll es nun auch eine verbesserte Konnektivität (W-LAN und Bluetooth) geben. Die bisherigen lassen tatsächlich zu wünschen übrig. Über die überflüssige aber kostenpflichtige Canon Mobile Transfer App hatten wir uns ja schonmal ausgelassen.
Preis der Canon EOS R6 Mark II
Preis: Die Canon EOS R6 Mark II soll in Kürze für 2.900 Euro (UVP) im Handel sein. Ein teurer Spaß, wenn man überlegt, das diese je nach Gesichtspunkt nur ein kleines Update der ersten Version darstellt und letztere sicherlich im Preis fallen wird und vor allem gebraucht sehr günstig zu haben ist.
Größte Unterschiede der Canon EOS R6 Mark II zur Canon EOS R6
Größte Unterschiede:
- Auflösung: 24,2 Megapixel (max. Auflösung: 6000×4000 Pixel) zu 20,1 Megapixel (max. Auflösung: 5472×3648 Pixel)
- Geschwindigkeit: Reihenaufnahmen von 40 Bilder die Sekunde zu 20 Bilder die Sekunde. Dies gilt nur für den elektronischen Verschluss (evt. Rolling Shutter Problem) und nicht für den mechanischen (Sport- und Tierfotografie) der bei beiden 12 Bilder pro Sekunde beträgt
- RAW-Burst-Funktion mit Pre-Shooting
- Video: bei Video Nutzung der vollen Breite des Vollformatsensors, Videoaufnahme aber ansonsten gleich von Auflösung und Geschwindigkeit
- evt. bessere Haptik
- evt. verbesserte Konnektivität
Fazit zum Kauf / Upgrade der Canon EOS R6 Mark II
Fazit: Wer schon die R6 sein Eigen nennt für den lohnt sich ein Update nur wenn er unbedingt vier Megapixel mehr braucht. Wer noch keine spiegellose Kamera sein Eigen nennt der könnte einen Blick drauf werfen. Es kommt immer darauf an wofür man die Kamera benötigt. Für Sport- und Tierfotografie reicht unserer Meinung nach immer noch die erste Variante auch als günstige Gebrauchtware. Wer mehr auf Videofilmen Wert legt, der könnte mal einen Blick auf die Canon EOS R6 Mark II riskieren. Das Upgrade zur Canon EOS R6 ist aus unserer Sicht aber minimal.