Canon nimmt eines der größten Probleme spiegelloser Kameras ins Visier: die Defokussierung. Dieses Problem tritt auf, wenn versucht wird, ein Motiv scharf zu stellen, bei dem das Objektiv völlig unscharf ist, was es für die Kamera schwierig macht, die zum Scharfstellen erforderliche Objektivbewegung genau zu bestimmen. In der Vergangenheit nutzten digitale Spiegelreflexkameras spezielle Pixel auf ihren Autofokus-Sensoren, um bei größeren Defokussierungen zu helfen.
Diese Sensoren halfen bei der Berechnung der Entfernung zum Motiv, auch wenn das Verfahren nicht fehlerfrei war und oft dazu führte, dass sich das Objektiv langsam hin und her bewegte, um den richtigen Fokus zu finden. Bei spiegellosen Kameras fehlt jedoch die Möglichkeit, zusätzliche AF-Sensoren hinzuzufügen, um größere Defokussierungen zu bewältigen. Bei der Dual-Pixel-Autofokus-Technologie ist jedes Pixel für die Entfernungsberechnung verantwortlich, aber wenn ein Objekt deutlich unscharf ist, hat dieses System Probleme, da es keinen Kontrast oder erkennbare Merkmale im Bild gibt.
Ein neues Canon-Patent über das Canon Rumors zuerst berichtete, zielt darauf ab, den AF-Firmware-Algorithmus so zu verfeinern, dass er diese starken Defokussierungsereignisse besser bewältigen kann. Die vorgeschlagene Lösung besteht darin, der Scharfeinstellungserkennung und der wahrgenommenen Position des Ziels einen Zuverlässigkeitsfaktor zuzuordnen. Basierend auf diesem Zuverlässigkeitsfaktor würde die Kamera die Geschwindigkeit und Richtung der Objektivverstellung anpassen, um den Fokus effizienter zu erreichen.
Diese Entwicklung ist vor allem für Benutzer von spiegellosen Kameras von Bedeutung, da es keine einfache Hardwarelösung für dieses Problem gibt. Der Ansatz von Canon, der sich auf Softwareverbesserungen konzentriert, könnte die Benutzererfahrung erheblich verbessern, indem die Frustration aufgrund von Autofokusschwierigkeiten in schwierigen Situationen verringert wird.